MITEINANDER: Warum hat die CKK einen Sozialdienst?

Monique Kessler: Die CKK setzt sich als Maßstab, in allen Lebenslagen an der Seite der Menschen zu sein: Neben allen anderen Dienstleistungen bietet sie ihren Sozialdienst an, der nicht nur für alle Mitglieder, sondern auch für Nicht-Mitglieder in besonderen oder schwierigen Lebenslagen ein offenes Ohr hat.

MIT: Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um sich an den Sozialdienst der CKK zu wenden?

MK: Keine! Die Leute können sich sogar anonym an uns wenden.

MIT: Mit welchen Anliegen kommen die Leute zu euch?

MK: Das ist sehr vielschichtig. Manche Anfragen, für eine allgemeine Information oder Orientierung, können sehr einfach behandelt werden. Komplexere Situationen erfordern eine intensivere, manchmal längerfristige Begleitung.

Jede Situation ist einzigartig. Deshalb ist es für die Sozialassis­tentinnen besonders wichtig, erst einmal aufmerksam zuzuhören und sich ein 360°-Bild der Lebenslage des Gegen-übers zu machen. Ein besonderes Plus ist, dass unsere Sozial-assistentinnen bei Bedarf auch Hausbesuche anbieten.

MIT: In welchen Bereichen könnt ihr Hilfestellung bieten?

MK: Den Menschen, die Fragen zu ihrer sozial-gesundheitlichen Situation haben, bieten wir Informationen, Beratung, Orientierung, administrative Hilfestellung und Begleitung an.
Wir sind die Experten im Querblick zu Fragen zur Sozialversicherung, ganz spezifisch in den Bereichen Pflegeleistungen, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitsunfall und Berufskrankheiten, außerdem zum Thema Sozialhilfe (ÖSHZ, Unterstützungsmaßnahmen für Menschen mit einer Beeinträchtigung, egal welchen Alters, …) sowie zu Fragen rund um die häusliche Versorgung.

Unser Sozialdienst ist von der Wallonischen Region anerkannt. Er hat die nötige Anerkennung, um beim Föderalen Dienst (FÖD) Soziale Sicherheit Anträge für Behindertenbeihilfen zu stellen oder Parkausweise zu beantragen. Bei Anfragen an den Dienst für Selbstbestimmtes Leben (DSL) oder im wallonischen Landesteil an die „Agence pour une Vie de Qualité“ (AVIQ) können wir die Antragsteller unterstützen.

MIT: Ein weites Feld…

MK: In der Tat, die Sozialgesetzgebung ist äußerst komplex. Daher ist es sehr sinnvoll, wenn Menschen mit erheblichen Gesundheitsproblemen sich gezielt beraten lassen. Von unserer Seite können wir dann über Angebote sprechen, die den Menschen dabei helfen, besser mit ihrer Krankheit umzugehen.

Das System der Erstattungen für Gesundheitsleistungen enthält viele Feinheiten. Die „abgeleiteten Sozialrechte“ sind ebenfalls eine komplexe Materie.

Hinzu kommt: Bei einem Selbständigen, der von einem schweren Unfall oder einer schweren Erkrankung betroffen ist, stellen sich andere Fragen als bei einem Arbeitnehmer in der gleichen Situation. Unsere Sozialassistentinnen können die fachliche Begleitung und Beratung bieten.

Es gilt auch immer „pro-aktiv“ zu beraten, damit die Hilfesuchenden ihre Entscheidungen in Abwägung aller verfügbaren Informationen treffen können.

MIT: Wie behalten eure Leute denn da den Überblick?

MK: Alle unsere Sozialassistentinnen haben einen entsprechenden Studienabschluss. Das ist nur eine der Voraussetzungen, damit unser Sozialdienst als solcher auch von der Wallonischen Region anerkannt ist. Davon abgesehen sind ständige Weiterbildungen für alle ein Muss.

In unserer Arbeit greifen wir auf verschiedene Ressourcen zurück. Wir arbeiten natürlich eng verzahnt mit unseren hausinternen Experten. Aber wir sind auch im ständigen Austausch mit einem großen Netzwerk von Sozialdiensten und Dienstleistern: die Öffentlichen Sozialhilfezentren (ÖSHZ), die Dienststelle für selbstbestimmtes Leben (DSL), das Beratungs- und Therapiezentrum (BTZ), Kaleido, Ärzte, Krankenhäuser, Gesundheitsdienstleister, Dienste der häuslichen Versorgung, aber auch Dienste wie die Arbeitsgemeinschaft für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung (ASL), Patientenrat und Treff (PRT), die Verbraucherschutzzentrale, Gewerkschaften usw.

MIT: Inwiefern spielt die Lage der DG als Grenzregion eine Rolle?

MK: Auch das ist ein sehr wichtiger Aspekt – wo es viele Grenzgänger gibt, gibt es viele Fragen zu grenzübergreifender Gesundheitsversorgung. Die Lebenssituationen können recht komplex werden, wenn man mit unterschiedlichen Sozialversicherungssystemen konfrontiert wird; dies gilt nicht zuletzt in Fällen, wo Arbeitnehmer im Ausland arbeiten, dann aber im Krankheitsfall im Wohnsitzland ihr Invalidengeld erhalten. Regelmäßig unterstützen und beraten wir aber auch Menschen, die diesseits und jenseits der Grenze Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen.

MIT: Wie ist der Sozialdienst der CKK organisiert?

MK: Jede Sozialassistentin hat ihr „Zuständigkeitsgebiet“ nach den Gemeinden in der DG. Dort bietet sie offene Sprechstunden an, empfängt nach Terminabsprache und besucht betroffene Personen gegebenenfalls.

Unter der Nummer 087 30 51 16 ist der Sozialdienst jeden Vormittag von 9.00 bis 12.30 Uhr telefonisch erreichbar.

MIT: Vielen Dank für dieses Gespräch.

Weitere Infos unter: ckk-mc.be/sozialdienst

Orientierung wiederfinden

Zwei Jahre dauert die Corona-Krise inzwischen an. Vor allem Kinder und Jugendliche verlieren in diesem schwierigen Umfeld die Orientierung. Dies äußert sich in einem Anstieg der psychischen Störungen bei den 0- bis 17-Jährigen: Ticks, Phobien, Schulabbrüche, Essstörungen, Selbstmordversuche... Kinderpsychiater schlagen Alarm. Die Sorge wird von der CKK geteilt – kürzlich hat sie eine Studie zu diesem Thema veröffentlicht.

Im März 2020 wird wegen der Covid-19-Pandemie in Belgien der erste Lockdown verhängt. Millionen Kinder und Jugendliche dürfen nicht mehr zur Schule, fühlen sich zuhause eingesperrt. Die Maßnahmen hatten weitreichende Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden. Doch laut Sophie Maes, Kinderpsychiaterin am „Centre hospitalier le Domaine“ der ULB verdeckten die kurze Dauer der strengen Einschränkungen, die Sommerferien und die Hoffnung auf Rückkehr zum normalen Leben ab Herbst teilweise die psychologischen Auswirkungen auf junge Menschen.

Im November 2020 kommt dann der zweite Lockdown. Wie Verantwortliche der kinderpsychiatrischen Abteilung des Brüsseler „Hôpital universitaire des enfants Reine Fabiola“ (HUDERF) feststellten, kamen nun zu der allgemeinen Gesundheitsnotlage das oftmals schwierige Zusammenleben im Homeoffice sowie in vielen Familien eine finanzielle Schieflage hinzu. Erfreulicherweise blieben die Schulen geöffnet – für viele Kinder und Jugendliche einer der wenigen Orte, wo sie soziale Kontakte pflegen können.
Doch die Uhr tickte. Dazu die Mitarbeiter des HUDERF: „Ende Februar 2021 war bereits ein Drittel unserer Betten von Jugendlichen unter 13 Jahren in Langzeit-Behandlung wegen anorektischen Essstörungen belegt. Unsere Notaufnahme-Betten waren ständig ausgelastet: Suizid-Versuche, Selbstverletzungen, Familienkrisen, Depressionen, Angst-Attacken usw.“

Mit den Impfungen und weniger schweren Krankheitsverläufen konnten die Einschränkungen gelockert werden. Ein neuer Lockdown ist vorerst nicht zu befürchten. Doch die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen bleibt fragil.

Besorgniserregend

2021 hat die CKK untersucht, wie sich die psychische Gesundheitsfürsorge ihrer Mitglieder unter 18 Jahren bis Juni desselben Jahres entwickelte(1). Die Ergebnisse der Studie sind besorgniserregend: Deutlich mehr junge Menschen wurden mit psychischen Problemen ins Krankenhaus eingeliefert; bei der Belegung der psychiatrischen Betten durch diese Altersgruppe wurde sogar ein Rekordwert erreicht. Die Zahl der Jugendlichen in den Notaufnahmen für eine psychiatrische Behandlung nahm ebenfalls zu. „Dies könnte darauf hinweisen, dass während des Lock-downs zurückgestellte Behandlungen nachgeholt wurden“, so schlussfolgert die Vizepräsidentin der CKK-MC Elisabeth Degryse.

Die exponentiell angestiegene Zahl von Notfällen überlastet das Versorgungsnetz. Hinzu kommt ein weiterer schwerwiegender Aspekt: der ungleiche Zugang zur kinderpsychiatrischen Versorgung. Wie die Studie aufzeigt, wiegen die Folgen der Pandemie für Jugendliche aus einem schwachen sozio-ökonomischen Umfeld schwerer als für den Durchschnitt dieser Alters­klasse. Auch nehmen sie weniger häufig ambulante Behandlungen in Anspruch als Gleichaltrige aus besser situierten Familien, obwohl dies im Frühstadium einen Ausweg bieten kann.

Wird das Nachlassen der Pandemie die Situation junger Menschen mit psychischen Problemen verbessern? Das ist laut Prof. Emmanuel De Becker, Kinder- und Jugendpsychiater an den „Cliniques Saint-Luc“ der UCLouvain, kein Selbstläufer: „Zum überwiegenden Teil hatten die jungen Menschen keine Angst vor dem Virus. Berührt hat sie eher, diese Angst in den Gesichtern der Erwachsenen zu sehen. Heute führt die schwierige sozio-ökonomische Lage zu neuen Ängsten in den Familien, die sich auf die Jüngsten übertragen.“

Nach Ansicht von Rédouane Boukhari, Koordinator von Bru-Stars, einem Brüsseler Netzwerk für psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, werden die kinderpsychiatrischen Abteilungen etwas durchatmen können, wenn die Pandemie vorüber ist. „Aber die Traumata werden nicht wie von Zauberhand verschwinden. Am wichtigsten für diese jungen Menschen in Not wird es sein“, so Boukhari, „dass sie wieder einen Sinn in ihrer Existenz finden“.

Quelle: En Marche Nr. 1687, Autor: Julien Marteleur

(1) „Beunruhigende Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“, siehe ckk-mc.be (Rubrik „Unsere Pressemitteilungen“)

 

Denta +, die Zahnzusatzversicherung der CKK, kommt 2022 mit neuen Leistungen und weniger Verwaltungsaufwand.

Ab diesem Jahr bietet Denta + höhere Kostenerstattungen.

Als Versicherte brauchen Sie keinen Behandlungsplan mehr vorzulegen für kieferorthopädische, prothetische oder parodontologische Behandlungen, die nicht von der Pflichtversicherung erstattet werden. Es reicht nun ein vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden ausgefüllter Antrag auf Kostenübernahme oder eine detaillierte Rechnung.
Nur nach einem Unfall ist ein Behandlungsplan weiter verpflichtend. Diesem muss ein ärztlicher Bericht mit Beschreibung des Unfalls und der Verletzungen sowie ein Röntgenbild beiliegen.

Mit den CKK-Vorteilen stehen wir mit Ihnen mitten im Leben!

Das Leben stellt jeden und jede von uns immer wieder vor besondere Herausforderungen. Damit Sie die schönen Momente noch besser genießen können und gegen schwierige Situationen noch stärker gewappnet sind, bietet die CKK Ihnen mit der CKK-Zusatzversicherung (ZV) auch 2022 ein rundes Paket an Leistungen und Vorteilen. An dieser Stelle führen wir eine Auswahl davon an.

Vergessen Sie dabei nicht, dass die CKK viel mehr zu bieten hat als eine reine Absicherung im Krankheitsfall. Für die CKK sind umfassende Informations- und Präventionskampagnen ebenso eine Selbstverständlichkeit wie das persönliche Beratungsgespräch, das Ihnen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jeder Situation gerne anbieten. Und nicht zu vergessen die zahlreichen Aktivitäten unserer CKK-Bewegungen Alteo, Ocarina oder Die Eiche, von denen Sie auch in diesem Heft wieder auf den Seiten 12 bis 14 erfahren, sowie die Dienste vieler Partner-Einrichtungen (siehe z.B. Seite 10 und 11).

All dies gibt Ihnen die Sicherheit, dass die CKK als starke Solidar-Gemeinschaft genau dort steht, wo Sie selber auch stehen: Mitten im Leben!

Schwangerschaft, Geburt, Adoption

Die Zeit, in der sie ein Kind erwarten, gehört für zukünftige Eltern zu den schönsten Momenten im Leben. Die CKK bietet Ihnen zu diesem Anlass eine Geburts- oder Adoptionsprämie in Höhe von 350 € und einen Gutschein im Wert von 50 €, den Sie in einem Qualias-Geschäft (www.qualias.be/de) einlösen können . Dort erhalten Sie zwischen 15 und 50% Ermäßigung beim Kauf oder Ausleihen von Material.

Sie haben anlässlich der Geburt Ihres Kindes Fragen zu Verwaltungsformalitäten? Wenden Sie sich einfach an die Kundenberatung der CKK, die Ihnen mit vielen nützlichen Informationen gerne zur Seite steht.

Nutzen Sie auch unsere kostenlose App ‚Baby & Mama‘ als interaktiven Wegweiser während der gesamten Schwangerschaft und bis zur zwölften Woche nach der Geburt Ihres Kindes.

Der Hörtest für Ihr Neugeborenes wird Ihnen zu 100% erstattet, darüber hinaus ist Ihr Baby ab dem Tag seiner Geburt im Falle eines Krankenhausaufenthalts durch die Hospi-Solidar abgesichert.

Kinder und Jugendliche 0-18 Jahre

Die Gesundheitsleistungen für Ihre Kinder von 0 bis 18 Jahre beim Hausarzt, Facharzt, Kieferorthopäden, Kinesiotherapeuten und Logopäden erstattet die CKK zu 100%. Logopädische Behandlungen Ihrer Kinder unterstützt die CKK mit bis zu 770 €, für bis zu 75 Sitzungen. Für psychomotorische Behandlungen werden bis zu 750 €, ebenfalls für bis zu 75 Sitzungen, übernommen.

Ihr Kind ist krank und braucht Betreuung? Die CKK steht Ihnen zur Seite! Denn die Betreuung kranker Kinder bis 12 Jahre ist für Mitglieder der CKK 10 Tage pro Jahr kostenfrei, wenn Sie durch den CKK-Partner Familienhilfe VoG erfolgt. Wird die Betreuung durch einen anderen Dienst gewährleistet, erhalten Sie ab 2022 eine deutlich erhöhte Kostenerstattung, nämlich bis zu 70 € pro Tag (gegenüber bisher 25 €), und dies ebenfalls für bis zu 10 Tage pro Jahr.

Vorbeugung und Gesundheit

Die CKK zahlt für Verhütungsmittel bis zu 50 € pro Jahr, unabhängig von Alter und Geschlecht. Alle 3 Jahre können Sie bis zu 150 € für eine Spirale oder ein Verhütungsimplantat erhalten. Wenn Sie Ihr Sportabo oder den Nachweis einer Ernährungsberatung einreichen, dürfen Sie dafür einen Zuschuss von bis zu 40 € pro Jahr und Person erwarten.

Mit 50 € können Sie beim Kauf von Brillen, Brillengläsern oder Kontaktlinsen rechnen (alle drei Jahre, oder jährlich bei einer Dioptrieveränderung von mehr als 0,5). 100 € je Auge sind es bei einer Laseroperation.

Nehmen Sie psychologische Hilfe in Anspruch, so unterstützt die CKK dies mit bis zu 240 € pro Jahr (15 € pro Sitzung). Für Impfungen können Sie bis zu 25 € und für osteopathische Behandlungen bis zu 70 €, jeweils pro Jahr, beanspruchen.

Denta-Solidar, Hospi-Solidar

Ein Teil der Kosten für Zahngesundheit ist dank der Denta-Solidar bereits durch Ihren Beitrag zur CKK-Zusatzversicherung abgedeckt. So erhalten Sie für frühzeitige Kieferorthopädie Ihrer Kinder einen Zuschuss von 100 € und eine 100%ige Vergütung der gesetzlichen Eigenanteile. Für klassische Kieferorthopädie haben Sie Anrecht auf bis zu 375 €, bei besonderen Erkrankungen sogar bis zu 750 €. Die Erstattung der Kontrolluntersuchungen für Versicherte unter 22 Jahren können 100% betragen.

Für herausnehmbare Prothesen (gilt für Personen bis 50 Jahre), Kronen, Brücken und Zahnimplantate gibt es aufgrund der CKK-Zusatzversicherung 175 €, wenn die Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen werden.
Im Falle von Krankenhausaufenthalten schützt Sie die Hospi-Solidar – ebenfalls bereits in Ihrem Beitrag zur CKK-Zusatzversicherung enthalten – vor übermäßigen Kosten. Bei einer Behandlung mit Unterbringung im Mehrbett- oder Zweibettzimmer sind Ihre Eigenkosten auf maximal 275 € begrenzt, bei mehreren stationären Behandlungen sogar auf 550 € pro Jahr.

Weder für die Hospi-Solidar noch für die Denta-Solidar werden medizinische Fragebögen, ärztliche Untersuchungen oder Wartezeiten verlangt. Für Ihre Kinder bis 18 Jahre beträgt Ihr Selbstbehalt 0 €.

Wenn Sie Ihre Zahngesundheit noch besser absichern möchten, empfiehlt sich die Denta +, die Zahnzusatzversicherung der CKK. Eine höhere Absicherung der Kosten für Krankenhausaufenthalte erreichen Sie durch den zusätzlichen Abschluss einer der wahlfreien CKK-Krankenhausversicherungen (Hospi +, Hospi +100 oder Hospi +200).

Die Kostenerstattung für Aufenthalte in den Genesungshäusern der CKK, u.a. in Spa-Nivezé, wird ab 2022 deutlich erhöht: auf 48,40 € pro Tag (bisher 39,90 €), für Versicherte mit Anspruch auf erhöhte Kostenerstattung EKE sogar auf 80,90 € (bisher 70,65 €).

Wohlbefinden zu Hause

Auch Ihr Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden liegt der CKK am Herzen. Unsere Autonomieberaterinnen und -berater helfen Ihnen, maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Situation zu finden. Kontaktieren Sie uns dazu unter 087 32 43 38 oder per E-Mail autonoME@mc.be

Ihre Eigenanteile für die Krankenpflege zuhause werden zu 100% erstattet, wenn diese durch die Häusliche Krankenpflege (087 56 99 58), einer Partner-Einrichtung der CKK, erbracht wird. Wenn Sie für Ihre Körperpflege auf die Dienstleistungen der Familienhilfe VoG (087 59 07 80), ebenfalls Partner der CKK, zurückgreifen, erhalten Sie 5 € je Pflegeeinheit (Gebührenordnung T2).

Weitere Infos und viele andere Vorteile* finden Sie unter:
ckk-mc.be/vorteile-und-leistungen

Ihr CKK-Beitrag 2022

Ihr Beitrag zur CKK-Zusatzversicherung beträgt im Jahr 2022 unverändert 12,50 € pro Monat. Damit Sie stets ideal abgesichert sind und Ihr Leben sorgenfrei genießen können, empfehlen wir Ihnen, sich gebührenfrei für eine monatliche Abbuchung Ihre Beitragszahlung im Lastschriftverfahren zu entscheiden.

Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrer CKK-Kundenberatung (087 32 43 33) und unter:

ckk-mc.be/beitraege

Zusatzimpfung in Ostbelgien

Die Zahl der Covid19-Infektionen war in den letzten Wochen erneut besorgniserregend. Auch in Ostbelgien befinden wir uns mitten in der sogenannten vierten Corona-Welle. Die föderale Regierung und die Teilregierungen haben beschlossen, die gesamte Bevölkerung zu einer Corona-Zusatzimpfung einzuladen, um ihren Schutz gegen Covid-19 zu optimieren.

Obwohl die überwältigende Mehrheit der Covid19-Patienten auf den Intensivstationen zu den Ungeimpften zählen, werden auch vollständig geimpfte Personen mit SARS-CoV-2 infiziert und sogar ins Krankenhaus eingeliefert.

Diese Fälle solcher sogenannten „Impfdurchbrüche“ (1) waren zu erwarten: Obwohl Impfstoffe gegen Covid das Infektions- und Übertragungsrisiko senken, ist es immer noch möglich, zu erkranken. Die Impfung senkt jedoch sehr stark das Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden und zu sterben. Der Schutzgrad der Impfung ist von Impfstoff zu Impfstoff und von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Jüngste wissenschaftliche Daten zeigen, dass man mehrere Monate nach einer Grundimpfung mit einer oder zwei Impf-dosen möglicherweise nicht mehr ausreichend geschützt ist. Dies geht u.a. aus einer großen amerikanischen Studie mit über 780.000 Teilnehmern hervor, die in der Fachzeitschrift Science(2) veröffentlicht wurde.

Zwischen März und Oktober 2021 sank die Wirksamkeit gegen die Infektion von durchschnittlich 86-89 % auf:

Die Verabreichung einer sogenannten „Booster-Impfung“, einer zusätzlichen Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (in der DG: Pfizer oder Moderna) kann die Immunantwort wieder verbessern. Dies gilt insbesondere für ältere Personen und Personen mit einer reduzierten Immunität, die durch eine bestimmte Krankheit oder eine Behandlung verursacht wurde.

In der DG wurde Anfang Oktober mit der Einladung zur Zusatz­impfung für Personen ab 65 Jahren begonnen. Ab Ende November werden die Gesundheitsdienstleister, die Personen, die eine einzige Impfdosis mit dem Johnson & Johnson-Impfstoff erhalten haben, und die Personen unter 65 Jahren zur Zusatzimpfung eingeladen.

DG-Impfzentren ab Januar 5 Tage offen

Die Kapazitäten der beiden Impfzentren der DG in St.Vith und Eupen werden seit Ende November sukzessive hochgefahren; laut Gesundheitsminister Antonios Antoniadis sollen sie ab dem 4. Januar wieder an fünf Tagen in der Woche geöffnet sein. Dann sollen bis zu 9200 Personen pro Woche geimpft werden.

Die Einladungen zu den Booster-Impfungen erfolgen innerhalb der verschiedenen Personengruppen nach dem Zeitpunkt der letzten Impfung sowie nach der Alterspyramide – von den Älteren zu den Jüngeren.

Seit dem 2. Dezember können sich Personen wieder online für die QVAX-Reservelisten (www.qvax.be) anmelden, um als Nachrücker eventuell einen früheren Termin zu erhalten.

Übrigens: Alle Personen, die sich im Ausland impfen oder „boos­tern“ lassen, sollten in einem der beiden Impfzentren in der DG vorstellig werden, um ihre Impfung eintragen und ihr Covid Safe Ticket (CST) anpassen zu lassen.

Weitere Info unter:
ostbelgiencorona.be/zusatzimpfung

(1) Unter einem Impfdurchbruch versteht man eine Infektion, die innerhalb von Wochen nach einer vollständigen Impfung auftritt.
(2) "SARS-CoV-2 vaccine protection and deaths among US veterans during 2021", B. A. Cohn et al, Science, 4. November 2021.

Quellen: „En Marche“ (Candice Leblanc); ostbelgiencorona.be

Auch in Zeiten einer Pandemie bleibt eine Impfung gegen eine Reihe von Erkrankungen eine sichere Maßnahme, die – unter Beachtung aller medizinischen Vorgaben – stets zu empfehlen ist. Weltweit und auch in Belgien gibt es nämlich über Covid-19 hinaus auch andere Krankheiten, die schwerwiegende Folgen haben können.

Aber was ist eigentlich eine Impfung? Bei einem Impfstoff handelt es sich um ein vorbeugendes Arzneimittel, das eine Krankheit verhindern soll. Ein Impfstoff enthält Kleinstmengen mikrobiotischer Erreger, die entweder abgetötet oder abgeschwächt sind, oder aber Bestandteile solcher Krankheitserreger. Diese Erreger können keine Krankheit hervorrufen. Vielmehr reagiert unser Körper dagegen und bildet Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper.

Schutzimpfungen bauen also die natürliche Immunabwehr auf. Sie veranlassen, dass unsere körpereigene Abwehr (Immun-system) „Verteidigungsmechanismen“ in Gange setzt, die diese Infektionen und deren schädliche Auswirkungen neutralisieren. Die Antikörper verbleiben in unserem Organismus und schützen uns gegen eine erneute Infektion durch die gleichen Keime. Wird der Körper dann durch den echten Erreger infiziert, erkennt das Immunsystem diesen und kann ihn neutralisieren. Dies wird als „Immungedächtnis“ bezeichnet.

Manchmal besteht ein lebenslanger Schutz, manchmal nimmt die Menge der Antikörper im Laufe der Zeit ab und es ist eine neue Impfung erforderlich, um die Menge der Antikörper hoch genug zu halten. In dem Fall spricht man von einer Impfauffrischung.

Gegen einige Krankheiten ist der Schutz erst nach mehreren Impfungen vollständig (z.B. Diphtherie, Tetanus, …). Deshalb sollte unbedingt das Impfschema eingehalten werden. Dieses finden Sie in der Übersicht auf Seite 9 sowie – immer auf dem aktuellsten Stand – auf der Website des Ministeriums der DG (ostbelgienlive.be/impfungen) oder von Kaleido (kaleido-ostbelgien.be/aktuelles).

Erste und wichtigste Anlaufstelle bei Fragen zu Impfungen ist Ihr Arzt oder Ihre Ärztin. Mit dieser Person Ihres Vertrauens können Sie abklären, ob im gegebenen Fall und zum gegebenen Zeitpunkt eine Impfung sinnvoll ist. In individuellen Fällen kann es nämlich angezeigt sein, die Impfung zeitlich zu verschieben oder nicht durchzuführen.

Alle Impfungen sollen sorgfältig in einen Impfpass eintragen werden. So ist jederzeit nachvollziehbar, ob und wann eine Auffrischungsimpfung notwendig ist. In der Evax-Datenbank werden die kostenfreien Impfungen für Kinder von 0-20 Jahren und für Schwangere registriert. Für Kinder von 0-20 Jahren bietet neben den Ärzten auch Kaleido Ostbelgien diese Impfungen an.

Saisonale Grippewelle

Aktuell stellt sich für viele wieder die Frage nach einer Impfung gegen die Grippe, die saisonal vor allem im Winter auftritt. Sehr oft wird sie mit einer Erkältung, d.h. einem grippalen Infekt, verwechselt. Die "echte Grippe" durch Infektion mit Influenza-Viren ist jedoch eine schwere Erkrankung der Atemwege, die mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten kann. Manchmal kann sie zu schweren Komplikationen führen.

Durch einige einfache Hygieneregeln, die wir alle spätestens durch die Corona-Krise gelernt und größtenteils verinnerlicht haben, kann die Übertragung der Grippe-Viren verringert werden. Die wirksamste Maßnahme ist jedoch die jährliche Grippe-Impfung. Sie verhindert, dass die Grippeviren auf uns und nahestehende Personen übertragen werden, sie schützt vor der Krankheit und ihren Komplikationen. Da jedes Jahr unterschiedliche Influenza-Viren zirkulieren, wird der Impfstoff jährlich durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) neu angepasst.
Der Belgische Hohe Gesundheitsrat empfiehlt besonders Personen, die zu bestimmten Risikogruppen gehören, eine Grippe-Impfung. Dazu gehören u.a. Menschen mit chronischen Erkrankungen oder mit einem geschwächten Immunsystem, Personen über 65 Jahre, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Schwangere. Empfohlen wird die Grippe-Impfung auch dem medizinischen und paramedizinischen Personal und den Mitarbeiter.innen in Kinderbetreuungsstätten.

Berufliche Gefährdung

Im weiteren Zusammenhang sei erwähnt, dass bestimmten Personengruppen auf Grund einer beruflichen Gefährdung oder bei besonderen Verhaltensrisiken bestimmte Impfungen empfohlen wird. So ist in medizinischen und pflegerischen Berufen der Impfschutz gegen Hepatitis A und B wichtig. Schutz gegen Hepatitis A ist ebenfalls relevant für Reinigungskräfte, die eventuell Kontakt mit infektiösem Stuhl und Abwässern haben. Gegen Hepatitis B sollten sich Personen schützen, die beruflichen oder sexuellen Kontakt mit möglicherweise Infizierten oder deren Körperflüssigkeiten haben.

Forstarbeiter, Förster, aber auch Jäger sollten sich informieren, ob der Impfschutz gegen FSME, eine durch Zecken übertragene Virusinfektion, und gegen Tollwut sinnvoll ist.

Vor einer Reise, insbesondere einer Fernreise in die Tropen oder nach Afrika, Asien, Südamerika usw. empfiehlt es sich, reisemedizinischen Rat einzuholen, auch zum Thema Impfen.

ostbelgienlive.be/impfungen
kaleido-ostbelgien.be/aktuelles
ckk-mc.be/impfung

 

Deutschsprachige Gemeinschaft

Zum Schutz vor vermeidbaren Infektionskrankheiten empfiehlt die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) für jedes Kind und jede erwachsene Person eine Reihe von Schutzimpfungen. Letztere richten sich nach den Empfehlungen des Belgischen Hohen Gesundheitsrates und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Der Impfplan fasst die aktuellen Impfempfehlungen regelmäßig zusammen; auf der Website ostbelgienlive.be können Sie diese Empfehlungen unter dem Suchwort «Impfprogramm» jederzeit online aufrufen. Für alle darin genannten empfohlenen Impfungen für Kinder, Jugend-liche und Schwangere stellt die DG die Impfstoffe kostenlos zu Verfügung, mit Ausnahme des Rotavirus-Impfstoffs..

Das kostenlose Kinderimpfprogramm der Deutschsprach-igen Gemeinschaft verfolgt das Ziel, allen Kindern und Jugendlichen bis zum 20. Lebensjahr Zugang zu den Impfungen zu ermöglichen, die für die öffentliche Gesundheit wichtig sind.

CKK

Die CKK erstattet bis zu 25 % der Kosten für Impfstoffe, die in Belgien anerkannt sind, mit einem Höchstbetrag von 25 € pro Jahr für jeden Leistungsberechtigten (Einzelheiten auf unserer Website ckk-mc.be/impfung).

Es gibt eine Menge Informationen über die Covid-19-Impfung, nicht zuletzt im Internet und in den sozialen Medien. Manches davon ist richtig, manches nicht. Doch wo kann man wissenschaftlich abgesicherte Informationen finden? Und wie kann man zuverlässige Informationen von den Fehlinformationen – den Fake-News – unterscheiden?

Obwohl sie sich derzeit als wirksam gegen das Virus erweist, wirft die Covid-19-Impfung eine Menge Fragen auf. Gerade Jugendliche und junge Menschen sind verunsichert.

Broschüre

Mit der Broschüre „Das solltest du zur Covid-19-Impfung wissen“ möchte die Christliche Krankenkasse CKK jungen Menschen helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen. „Warum soll ich mich impfen lassen, ich gehöre doch nicht zu einer Risikogruppe?“ – „Der Impfstoff wurde zu schnell entwickelt.“ – „Ich möchte später Kinder haben, also kann ich den Impfstoff doch nicht bekommen.“ Auf diese und viele andere Themen geht die Broschüre ein.

Eine wichtige Empfehlung an junge Menschen lautet: «Es ist wichtig, dass du deine Entscheidung triffst, indem du alles, was du liest und hörst, auswertest und den Unterschied zwischen Information und Fehlinformation machst.»

Das ist der Kerngedanke des Heftchens: Junge Menschen sollen sich bestimmte Fragen stellen, wenn sie in sozialen Netzwerken oder auf Websites auf Informationen stoßen: Wer ist der Autor der Informationen? Was ist der Zweck? Was für eine Website ist das, wer steht dahinter? Wie alt sind die Nachrichten? Gibt es irgendwelche widersprüchlichen Details?

Wie sozial-psychologische Studien belegen, gibt es Menschen, die ihre Informationen ausschließlich aus dem Internet beziehen. Auf Grund früherer Suchanfragen und durch Facebook-Einträge – sowohl eigene als auch die von FB-Freunden – erkennen die Algorithmen die Art der Suchanfragen und liefern dann bevorzugt die Informationen, die von den Suchenden selbst erwartet werden.

Menschen, die sich ausschließlich auf solche vorselektierten Quellen und voreingenommenen Kanäle verlassen, bleiben so in starren Denkschemen, sogenannten kognitiven Blasen, eingeschlossen. Sie haben keinen Zugang mehr zu anderslautenden Informationen, die ihren vorgefassten Überzeugungen widersprechen.

Kritisch bleiben

Kurz gesagt: Die sozialen Netzwerke bieten meist Informationen, die die ursprünglichen Ideen nur bestätigen. Dies verstellt den Blick auf das große Ganze. Vorgefasste Meinungen werden nicht mehr in Frage gestellt, anderslautende Infos werden nicht mehr wahrgenommen. Einen eigenen Standpunkt in Kenntnis möglichst vieler Fakten zu finden, ist nicht mehr möglich.

Daher ist es sehr wichtig, kritisch gegenüber dem eigenen Standpunkt zu bleiben und verlässliche Quellen zu konsultieren, um das Thema zu vertiefen. Jugendlichen, die diesem Grundsatz folgen, fällt es leichter, in Sachen Covid-19-Impfung die richtige Entscheidung zu treffen – für ihre eigene Gesundheit und die der anderen.

Weitere Infos unter: ckk-mc.be/impfung-jugendliche

Wegen der Corona-Krise sitzen wir mehr als früher

Ein durch langes Sitzen geprägter Alltag – in der Fachsprache als „sedentärer Lebensstil“ bezeichnet – ist eine Geißel unserer Zeit. Durch Covid-19 sitzen wir noch deutlich mehr! Das ist nicht gut für unsere Gesundheit.

Laut einer Sciensano-Umfrage (1) verbrachten Erwachsene in Belgien 2018 im Schnitt 5,8 Stunden pro Tag im Sitzen; „nur“ 23% saßen länger als acht Stunden. Im März 2020 verdoppelte sich dieser Anteil jedoch von 23 auf 45 %; der tägliche Gesamtdurchschnitt in sitzender Haltung stieg auf 8,2 Stunden an.

Home-Office und Home-Schooling haben uns viel körperliche Bewegung gekostet. Die normalen Freizeitaktivitäten wurden allzu oft durch zusätzliche Zeit vor den Bildschirmen ersetzt – die sozialen Netzwerke und Netflix lassen grüßen. Das Ergebnis: hunderte, ja tausende Schritte, die nicht gemacht wurden...

Wenn das Blut in den Beinen stagniert

Eine sitzende Lebensweise und ein Mangel an körperlicher Aktivität oder Sport werden oft in einen Topf geworfen, doch man muss unterscheiden: Selbst wenn ein Büroangestellter, der mehr als acht Stunden pro Tag sitzt, pro Woche drei Stunden Sport treibt, gilt sein Lebensstil als „sitzend“. Umgekehrt gilt eine Kellnerin, die den ganzen Tag hin- und herläuft, als aktiv, auch wenn sie keinen Sport treibt.

Die Folgen der zunehmend sitzenden Lebensweise spüren viele in ihren Beinen. Krampfadern, das Gefühl schwerer Beine, geschwollene Knöchel am Ende des Tages, nächtliche Krämpfe... Schon vor der Pandemie litt fast die Hälfte der Bevölkerung an chronisch-venöser Insuffizienz (CVI), von denen Krampfadern die häufigste Erscheinungsform sind. Covid-19 hat nichts zur Verbesserung beigetragen, im Gegenteil!

Um das Phänomen „Beine wie Blei“ zu verstehen, müssen wir uns daran erinnern, wie das Blut zirkuliert. Zunächst transportieren die Arterien und Arteriolen das sauerstoffhaltige Blut vom Herzen durch unseren Körper. Anschließend bringen die Venen und Venolen dasselbe Blut zurück zum Herzen, wo es über die Lungen wieder mit Sauerstoff angereichert wird.

Der Herzmuskel drückt das Blut also in die Arterien – doch wie kommt es von den Extremitäten unseres Körpers wieder zurück? "Das Innere unserer Venen ist mit Klappen ausgekleidet, kleinen häutigen Falten, die den Rückfluss des Blutes zum Herzen erleichtern“, erklärt Dr. med. Philippe Borgoens, stellvertretender Leiter der Klinik für Kardiologie und Angiologie des Citadelle-Krankenhauses Lüttich. „Bei manchen Menschen funktionieren diese Venenklappen nicht richtig: Tagsüber stagniert das Blut in den bodennahen Körperregionen, d. h. in den Knöcheln und Waden.“

Bei Ödemen, die zu einer Schwellung der Knöchel und/oder Waden führen, handelt es sich um eine ungewöhnliche Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe. Diese Flüssigkeit kann aus dem venösen System, aber auch aus dem lymphatischen System stammen. Zur Erinnerung: die Lymphe ist eine transparente Flüssigkeit, die eine wichtige Rolle bei der Reinigung der Abfallprodukte des Körpers und der Abwehr von Infektionserregern spielt.

Anwerfen der „Wadenpumpe”

Blut- und Lymphsystem haben eines gemeinsam: beide werden durch die Wadenmuskeln stimuliert. „Es handelt sich um ein mechanisches Phänomen des Pumpens und Ableitens“, erklärt Dr. Borgoens. „Nach sieben oder acht Schritten setzt die Muskelpumpe ein. Das Zusammenziehen der Waden übt Druck auf die Blut- und Lymphgefäße aus und drückt so die Flüssigkeit nach oben.“

Folgerichtig gilt: Je mehr wir laufen, desto mehr „pumpen“ unsere Waden, desto besser funktioniert der Kreislauf und desto geringer ist das Risiko von Venenthrombosen, venösen Geschwüren und anderen Komplikationen der CVI.

Frédérique Bernard, Kinesiotherapeutin und Expertin für körperliche Aktivität bei der Stiftung gegen Krebs ergänzt: „Körperliche Bewegung ist immer empfehlenswert, auch bei chronischen Krankheiten. Bei Krebserkrankungen zum Beispiel trägt regelmäßiger und angepasster Sport zu einer höheren Lebensqualität während der Behandlung und zu einem geringeren Risiko eines Rückfalls bei.“

Zwei simple Tipps für „Viel-Sitzer“ zum Schluss: Jede Stunde aufstehen und zumindest ein paar Minuten gehen. Und pro Tag mindestens eine halbe Stunde spazieren gehen! Unsere Beine werden es uns danken!

(1) „Sechste Gesundheitserhebung Covid-19. Vorläufige Ergebnisse“, Sciensano, Brüssel, April 2021
Quelle: „En Marche“, Le journal de la Mutualité chrétienne,
5. August 2021, Seite 6 (Autorin : Candice Leblanc)

Menschen in sozial schwachen Lebenssituationen finden in unserem Gesundheitssystem nicht immer einen leichten Zugang selbst zu einfachsten Formen der Gesundheitsversorgung. Beispielsweise fällt ihnen der Weg zu Stellen der gesundheitlichen Grundversorgung schwerer als dem Durchschnitt der Bevölkerung, und so „landen“ sie zu schnell immer wieder mal in der Notaufnahme. Die aktuelle Corona-Krise hat die bestehenden Hürden noch deutlicher aufgezeigt.

Ausgehend von dieser Feststellung hat der nationale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke das Projekt „Community Health Worker“ (CHW), auf Deutsch „Gesundheitshelfer“, gestartet. „Seit diesem Frühjahr setzen wir 50 Gesundheitshelfer ein, um den Graben zwischen sozial schwachen Menschen und unserem Gesundheitswesen aufzufüllen“, so der Minister.

Aktuell ist das Pilotprojekt zeitlich befristet bis Ende 2021. Es wird in ausgewählten Städten und Gemeinden in Flandern, Wallonien und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft durchgeführt. Im Süden des Landes sind dies Verviers, Lüttich und Charleroi; in der DG wurden Kelmis und Eupen ausgewählt. In Brüssel läuft ein vergleichbares Projekt unter anderem Namen.

Umgesetzt wird das Projekt von der Gemeinschaft aller belgischen Krankenkassen; im Landesinneren spricht man in dem Fall von einem „intermutualistischen“ Projekt. In den ausgewählten Kommunen und Stadtvierteln liegt die Federführung jeweils bei einer der großen Krankenkassen. In Kelmis und Eupen sowie in Verviers ist dies die Christliche Krankenkasse CKK.

Die Community Health Worker stammen selber aus den benachteiligten Vierteln, in denen sie ihre Projektarbeit durchführen. Nach einer entsprechenden Schulung suchen sie in den Straßen und an den Häusern das Gespräch mit sozial schwachen Personen und Familien. Die CHW bieten Hilfestellung an, um Hürden zu überwinden, die für die Betroffenen mitunter unüberwindlich scheinen – sei es auf dem Weg zu einem Hausarzt, Zahnarzt oder Psychologen, zur Apotheke oder zu einer Krankenkasse der eigenen Wahl.

Der Gesundheitshelfer in den beiden Kommunen der DG heißt Olivier De Rycke. „Gecoacht“ und unterstützt wird er von der erfahrenen CKK-Mitarbeiterin Monique Kessler.

Gleich nach seiner Einstellung Anfang Juni hat der 31-jährige aus Kelmis konsequent das Gespräch mit verschiedenen Diensten gesucht, u.a. ÖSHZ, Gemeinde, Kaleido, Rotes Kreuz, um das Projekt vorzustellen. Gemeinsam wurde überlegt, wie man zusammenarbeiten kann, auch mit ehrenamtlich engagierten Personen vor Ort.

Inzwischen ist der ostbelgische Gesundheitshelfer mit seinem markanten kleinen CHW-Rucksack und einem Band mit Namensschild ständig in einigen Vierteln in Kelmis und Eupen unterwegs. Stets mit einem festen Ziel vor Augen: Menschen in prekären und sozial schwachen Lebenssituationen den Weg zu unserem Gesundheitssystem ebnen.

Interview : «Der Bedarf ist da!»

Miteinander –Was hat dich an der Aufgabe als Gesundheitshelfer gereizt?
Olivier – Ich wollte schon immer in dem Bereich arbeiten. Als ich die Anzeige las, wusste ich: "Das will ich machen". Ich sehe es als Chance und Herausforderung, in diesem Pilotprojekt mitzuarbeiten und herauszufinden, wo die Barrieren im Zugang zur Gesundheit liegen. Es ist ein Beruf, den es so noch nicht gegeben hat, dazu kommt man nicht alle Tage. Benachteiligten Menschen eine Hilfe zu sein, und auch noch dort, wo ich aufgewachsen bin.

Miteinander – Wie erreichst du die Menschen?
Olivier – Zum einen mithilfe der verschiedenen Organisationen vor Ort, ÖSHZ, Kaleido, Rotes Kreuz etc. Zum anderen gehe ich einfach aktiv auf die Menschen zu, in Parks, auf Veranstaltungen, auf den Straßen. Ich spreche mit ihnen und stelle meine Arbeit vor. Die meisten Menschen sind dankbar, ich kann mir wirklich die Zeit nehmen, mich mit ihnen hinzusetzen und zuzuhören.

Miteinander – Wo siehst du Handlungsbedarf?
Olivier – In der Orientierung und Aufklärung. Viele Menschen wissen nicht, wo sie anklopfen können. Zudem gibt es viele isolierte Menschen. Ich habe Menschen getroffen, die während der Corona-Pandemie fast niemanden zu Gesicht bekommen haben. Das wirkt sich natürlich auch auf die Gesundheit aus.

Miteinander – Haben die ersten Monate deine Erwartungen erfüllt?
Olivier – Definitiv! Natürlich braucht es seine Zeit, bis man an die betroffenen Menschen herankommt. Aber nach gut drei Monaten merkt man schon, dass die Arbeit der ersten Wochen Früchte trägt.

Miteinander – Was wünschst du dir für die Zukunft dieses Pilotprojekts?
Olivier – Ganz klar wünsche ich mir, dass es verlängert wird und man noch mehr betroffene Menschen erreichen kann. Man merkt nach den ersten Monaten schon, dass der Bedarf auf jeden Fall vorhanden ist. Dieses Projekt hat viel Potenzial und es kommt bei den Betroffenen gut an.

 

Damit Behandlung und Rechnung weniger schmerzen

Die Angst vor dem Zahnarzt betrifft alle Altersgruppen, alle sozialen Schichten, Frauen und Männer gleichermaßen. Sie reicht von einfachen Ängsten bis hin zu Phobien, die oft schon in der Kindheit beginnen und sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen können. Dank moderner Behandlungsverfahren und bei regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ist die „Furcht“ vor dem Zahnarzt jedoch unbegründet.

Denis Delvenne ist zahnmedizinischer Berater der Christlichen Krankenkasse. Ihm zufolge ist die Angst vor dem Zahnarzt bei Erwachsenen häufig mit schlechten Erfahrungen in der Kindheit verbunden oder an die Angst vor Bohrer, Spritze und Zange gekoppelt. Und was ist mit der Angst vor Schmerzen? „Diese Angst ist vor allem im kollektiven Unterbewusstsein verwurzelt und hat heutzutage eigentlich keine reale Grundlage mehr“, so Delvenne. „Ich betreue zum Beispiel seit dreißig Jahren Patienten, die bei ihren zahlreichen Besuchen nie über besondere Schmerzen geklagt haben, die aber feuchte Hände und Herzklopfen haben, sobald sie meine Praxis betreten!". Zudem habe die prophylaktische Arbeit, also Vorsorgeuntersuchungen, zwar zu einer allgemein besseren Zahngesundheit, aber gleichzeitig zum paradoxen Effekt geführt, dass viele Menschen bis ins Jugend- oder Erwachsenenalter nie wirklich behandelt worden seien. „Wenn diese dann zum ersten Mal nicht für die Prophylaxe, sondern für eine Heilbehandlung in die Praxis kommen, reagieren Sie nicht selten wie verängstigte kleine Kinder“, so der Praktiker.

Bessere Zähne dank regelmäßiger Überwachung...

In Belgien ist fast jeder dritte Patient von einer Angst vor einer zahnmedizinischen Behandlung betroffen, Frauen laut Statistik häufiger als Männer1. Das geht so weit, dass eine Behandlung, die eigentlich dringend erforderlich wäre, auf unbestimmte Zeit verschoben wird. Doch ein solcher Aufschub kann zu Lasten der Gesundheit und zu Lasten des Geldbeutels gehen, denn mangelnde Pflege begünstigt Zahnfleischentzündungen oder Paro­dontitis, eine schwere Infektion, die zur Lockerung der Zähne führt und sogar den Kiefer teilweise zerstören kann. Folge einer mangelnden Überwachung der Zahngesundheit kann zudem sein, dass sich Karies in der gesamten Mundhöhle leichter verbreitet.

Auf solche Krankheiten des Zahn- und Mundbereichs kann heutzutage dank unterschiedlicher Behandlungstechniken reagiert werden: mit Vollnarkose (bei Heilbehandlungen), der Anwendung von Lachgas (MEOPA-Technik), Hypnose (bei entsprechender Ausbildung des Zahnarztes) oder auch mit psychologischen Ansätzen wie Kurztherapie und kognitiver Verhaltenstherapie (CBT), welche die Symptome einer Phobie „an der Wurzel“ behandelt und es dem Patienten ermöglicht, seine Ängste allmählich in positive Vorstellungen umzuwandeln.

...damit Behandlung und Rechnung weniger schmerzen

Erhebungen der VoG „Question Santé“2 zufolge wagen sich zahlreiche Patienten nur unregelmäßig zum Zahnarzt, weil sie sich vor den damit verbundenen Kosten fürchten, die häufig hoch und selten vorhersehbar seien. Die befragten Personen wiesen u.a. auch auf die Schwierigkeit hin, Vertragszahnärzte ausfindig zu machen und sich im komplexen Vergütungssystem zurechtzufinden. Denis Delvenne bestätigt, „wie wichtig transparente Informationen zu den Kosten einer Behandlung sowie zum Vertragsstatus des Zahnarztes sind“, und erklärt, „dass jeder Patient Anrecht darauf hat, sich von seinem Zahnarzt einen Kostenvoranschlag erstellen zu lassen.“ Eine gute Kommunikation und darauf basierend ein echtes Vertrauensverhältnis zum Zahnarzt ist laut Delvenne der beste Weg, um finanziell oder anderweitig begründete Ängste zu beseitigen. Die Wahl eines Zahnarztes, der beruhigend und fürsorglich auftritt, der in einer entspannten Atmosphäre praktiziert und bei dem sich der Patient wohlfühlt, ist von großer Bedeutung.

Dennoch bleiben die wichtigsten Faktoren für Ihre Zahngesundheit die Einhaltung einer guten Mundhygiene (siehe Kasten Seite 8) und die regelmäßige Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen. Durch den jährlichen Kontrollbesuch beim Zahnarzt vermeiden Sie Komplikationen und erhalten zudem eine um 15 Prozent höhere Erstattung seitens der Pflichtversicherung, als wenn Sie ihn nur alle zwei Jahre oder seltener aufsuchen.

Weitere Infos unter:

ckk-mc.be/zaehne

1 „Dentophobie: 30% de la population est atteinte“, Vinciane Votron, rtbf.be, 17. August 2016
2 „Soins dentaires et précarité: quand la peur du dentiste est un moindre mal“

Quelle : EnMarche/Julien Marteleur