5G, das Mobilfunknetz der neuen Generation, steht vor der Tür – und wird mit Sicherheit Veränderungen unseres Alltags mit sich bringen. Oder eben ohne Sicherheit. Denn sicher ist nur eins: in Belgien hat keine wirkliche Debatte zu den Vor- und Nachteilen dieser Technologie stattgefunden.

Immer schneller, immer stärker, immer praktischer. Und immer „mehr“ : So kommt 5G, die neue Generation der mobilen Telekommunikation daher, die seit kurzem in Belgien und Europa die Gemüter erhitzt. Mit Proximus hat der wohl wichtigste Netzbetreiber des Landes Anfang April, mitten in der Zeit der Corona-Ausgangsbeschränkungen, ankündigt, dass er Kunden in etwa dreißig belgischen Gemeinden die Möglichkeit bieten werde, die mit 5G verbundenen Dienste in Anspruch zu nehmen, allerdings in einer „Light-Version“. Das Ergebnis: ein Aufschrei in einigen dieser Gemeinden. Empörung darüber, dass der Betreiber eine solch besondere Zeit (Covid-19) nutzt, um seine Tests und Abstimmungen durchzuführen, während die langfristigen Auswirkungen von 5G auf die Gesundheit noch weitgehend unbekannt sind.

Hier der Plan des Anbieters: In einem ersten Schritt wird die fünfte Generation die von der Vorgängerversion 4G angebotenen Dienstleitungen weiter ausbauen. Und dabei weitaus effizienter sein: Internetverbindungen von Smartphones sollten bis zu zehnmal schneller sein (1). Das Laden eines hochaufgelösten 30-GB-Films soll von 17 auf etwa drei Minuten fallen, 500 Fotos benötigen nur 40 Sekunden und ein MP3-Album nur drei Sekunden zum Laden. Liebhaber von Streaming in 4K-Qualität, On-Demand-Spielen usw. freuen sich ebenfalls über eine Maximierung der Leistungsfähigkeit. Neben den verringerten Lade- und Wartezeiten werden Bild- und Tonqualität entscheidend verbessert.

Eine vernetzte Welt

Aber 5G wird nicht nur die Stau- und Überlastungsprobleme lösen, die das derzeitige 4G-Netz beeinträchtigen. In einer zweiten Phase wird es auch den Weg für eine echte industrielle und technologische Revolution ebnen, der die Echtzeit-Verbindung von Milliarden von Geräten auf der ganzen Welt (bis zu 50 Milliarden bis 2025) ermöglicht (2). Diese „Hyperkonnektivität“ dürfte es Ärzten ermöglichen, Fernoperationen durchzuführen, autonome Fahrzeuge könnten sich unfallfrei bewegen und intelligente Städte (Smart Cities) könnten ihre Mobilität und Energieflüsse viel effizienter und wirtschaftlicher als heute steuern. Übrigens: künftige, als „intelligent“ bezeichnete Haushaltskühlschränke, könnten die Liste der zu erledigenden Einkäufe automatisch an die Supermärkte senden: nur ein Beispiel unter vielen anderen, das die heutige Haustechnik vorgeschichtlich erscheinen lassen wird. Nicht zu vergessen natürlich die Automatisierung und Robotisierung von Fabriken und Unternehmen, die große Revolutionen ankündigen... Eine technologische Revolution steht demnach bevor.

Technisch gesehen wird 5G mehr und andere Frequenzen nutzen als 4G. Die Antennen, die in der Lage sind, eine Million Geräte pro Quadratkilometer auf einem Stadtgebiet zu verbinden, werden völlig anders sein als die derzeitigen Anlagen. Klein und von kurzer Reichweite, werden sie in unserer Alltagsumgebung in einer Entfernung von 100 bis 150 Metern aufgestellt sein und zusätzlich zu den herkömmlichen Antennen sogenannte „Millimeterwellen“ aussenden. Statt eine gesamte Fläche zu überfluten, passen sie sich sozusagen an, d.h. sie senden ein gezieltes Signal an jeden Benutzer entsprechend dessen Bedürfnissen (1).

Dies sind die Vorzüge, die von den Befürwortern der Technologie dargelegt werden… Aber welche Argumente führen die Gegner von 5G ins Feld?

Gesundheit: noch mehr schädliche Wellen?

Sowohl in Frankreich als auch in Belgien wird 5G vermarktet werden, noch bevor eine eingehende Prüfung der möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit durchgeführt worden ist. In der Tat wird in unserem Land der Hohe Gesundheitsrat, der die staatlichen Behörden berät, frühestens im Herbst 2021 eine Entscheidung treffen. Sein Pendant in Frankreich, die Anses, hat bisher nur einen vorläufigen Bericht herausgegeben, wonach „nicht erkennbar ist, inwiefern 5G-Signale grundlegend anders und gefährlicher als 4G-Signale seien“.

Eine Unsicherheit lässt die Anses dennoch erkennen: Die Auswirkungen der beiden neu genutzten Frequenzbänder verdienen besondere Aufmerksamkeit. Bereits 2017 und erneut 2018 forderten internationale Gruppen von Umweltwissenschaftlern und -ärzten (ISDE) ein Moratorium für 5G unter Berufung auf das Vorsorgeprinzip. Die Schweizer Ärztekammer folgte diesem Beispiel (3). Die Befürchtungen beziehen sich auf eine Veränderung der Genexpression und der Funktion der Zellmembran der Nutzer. Auch die Synthese bestimmter Proteine, die an entzündlichen und immunologischen Prozessen beteiligt sind, sei gefährdet, was systemischen Wirkungen im Körper Tür und Tor öffnen würde.

Erwähnt wird auch die Möglichkeit, dass die Schweißdrüsen aufgrund ihrer spiralförmigen Struktur im oberen Teil der Haut als Antennen für Millimeterwellen wirken und „die Absorptionsrate der Wellen durch die Haut deutlich erhöhen“. Laut Inter-Environnement Bruxelles würde der (laufende) Entwurf eines neuen Gesetzes über Schutzstandards durch die regionalen Behörden, wenn es in seiner jetzigen Form verabschiedet würde, dazu führen, dass der Schutz der Bürger vor der Mobiltelefonie im Vergleich zur 4G zunächst sechs und – seit dem Gesetz von 2014 – 23 Mal niedriger sein würde. Wenn dies stimmt, müssten Menschen mit Elektrosensibilität sich künftig auf ein leidvolles Leben einstellen.

Rohstoffe: eine massive Verschwendung!

Die Einführung von 5G wird die Verschrottung unserer teuren Smartphones und all der bereits miteinander verbundenen Geräte bedeuten. Seltene Erden wie Germanium, Palladium, Kobalt, Tantal, Indium, oder Gallium: Es ist kein Geheimnis mehr, dass viele dieser Rohstoffe aus Bergbaubetrieben, die Sozial- und Umweltstandards missachten, stammen, einschließlich des Verbots von Kinder- und Jugendarbeit.

„Grund genug, die glänzende Zukunft, die uns hier verkauft wird, in Zweifel zu ziehen“, sagt die Vereinigung Ecoconso, die zudem einen exponentiellen Anstieg der Anzahl der Batterien voraussagt, die hergestellt und natürlich entsorgt werden müssen (4). Aber der Kauf der Geräte der neuen Generation wird nur der erste Schritt sein, dem schnell die Konsequenzen, die durch die Nutzung dieser Endgeräte entstehen, folgen werden: Die schwindelerregende Zunahme der aufgrund von 5G ausgetauschten Datenmenge wird insbesondere zu einer Vervielfachung der Rechenzentren führen, wobei diese Speicherzentren mit großen Kühl- und Lüftungsanlagen arbeiten, allesamt Energiefresser sind. Wie können wir unter solchen Bedingungen die dringenden Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreichen, die 2017 in Paris beschlossen wurden?

Transparenz: seltsame Vorgänge!

Als Proximus Anfang April seine 4G-Anlagen versuchsweise auf das 5G-Niveau hochschraubte, hatte das Unternehmen die Bürgermeister der 30 betroffenen Gemeinden vermutlich im Vorfeld informiert. Dies allerdings ohne die explizite Erwähnung von 5G, weil den Verantwortlichen wahrscheinlich sehr wohl bewusst war, dass es in der Bevölkerung Ängste weckt und Misstrauen schürt, wenn die Menschen den neuartigen 5G-Wellen ausgesetzt sind. Ein weiteres Zeichen dafür, dass der Sektor weiß, dass er sich auf dünnem Eis befindet: Als das belgische Institut für Post- und Telekommunikationsdienste (BIPT, die „Regulierungspolizei“ des Sektors) seine öffentliche Befragung über die für 5G benötigten Frequenzen eröffnete (sie schloss am 21. April dieses Jahres), erschien die ausdrückliche Erwähnung von 5G nicht im Titel der Ankündigung der Konsultation, sondern nur in einem Anhang. „Offensichtlich soll die vom BIPT organisierte öffentliche Befragung in keiner Weise irgendeine Debatte über diese grundlegenden Fragen auslösen, obwohl genau dies das wesentliche, wenn nicht das einzige Interesse einer öffentlichen Konsultation ist“, erklären vier Verbände in einer vor einigen Tagen an das BIPT gerichteten Beschwerde.

Viel beunruhigender jedoch ist folgende Enthüllung von Alter Echos (5): Knapp zehn Tage, nachdem es einer verärgerten belgischen Bürgerin gelungen war, 105.000 Unterschriften gegen die 5G zu sammeln, verschwand ihre Petition auf mysteriöse Weise von der Website, auf der diese Protestaktion von beispiellosem Ausmaß stattfand. Gestützt auf seine Untersuchung bedauert Alter Echos die „schwache Position von Bürgerinitiativen“ gegenüber einem solchen Projekt, das für Unternehmen, aber auch für den Staat, attraktiv ist. Denn langfristig werden die für 5G benötigten Frequenzen durch den Staat meistbietend vergeben.

Ethik: alles Roboter?

Philosophen und Juristen, um nur einige zu nennen, stellen die Bedeutung des durch 5G weiter verstärkten „Immer-schneller-immer-mehr“ infrage. Im Rahmen der Covid-19-Gesundheitskrise findet ihre Hinterfragung ein besonderes Echo: Sollten wir nicht zu einer gewissen Genügsamkeit zurückfinden? Ist das zügellose Streben nach Profit angesichts der weltweiten Notstände noch legitim? Mit 5G, so befürchten diese Denker, werden immer mehr automatisierte Entscheidungen in Mikrobruchteilen von Sekunden getroffen werden, was nicht gut zum Tempo des politischen Denkprozesses und der Entscheidungsfindung passt. Darüber hinaus wird uns die mit 5G verbundene digitale Revolution in Verbindung mit der zunehmenden Algorithmisierung der Gesellschaft noch mehr der Macht der Giganten des Internets aussetze. Denjenigen, die „die Staaten ausschalten, indem sie massiv unsere Daten sammeln und sich direkt an den Kunden-Verbraucher-Bürger wenden“ (6).

Nach Ansicht des Philosophen Mark Hunyadi (UClouvain) „wird 5G unseren Komfort nicht wirklich steigern, sondern eher den Zugriff des Systems auf den Einzelnen. Es ist die Besonderheit der digitalen Welt, dass sie unter dem Vorwand unseres Wohlergehens und des Zugangs zu praktischen und freundlichen Hilfsmitteln in Wirklichkeit versucht, zu ihrem eigenen Nutzen Zugriff auf Daten zu erlangen“. Dies könnte einen weiteren Einschnitt in die Freiheit des Einzelnen verheißen. (7)

Quellen:

(1) www.ariase.com
(2) www.greenit.fr
(3) www.grappebelgique.be
(4) www.ecoconso.be
(5) www.alterechos.be (10. April 2020)
(6) www.bhct.eu (Workshop vom 16. November 2019)
(7) www.imagine-magazine.com (Nr. 138)

Foto: pixabay.com/free-photos

Eine der größten Herausforderungen wird es sein, die halb dringende Patientenversorgung zu gewährleisten, da wir mit Riesenschritten auf die Sommerferien zugehen und das Risiko einer zweiten Welle von Covid-19-Krankenhausaufenthalten droht. (c)Belpress
Die Pandemie, die wir gerade erleben, löst große Emotionen aus. Während die Gesundheitsfachkräfte vor Ort weiterhin täglich um das Überleben der Covid-19-Patienten kämpfen, werden zunehmend Stimmen laut, die sich für eine Begrenzung der großen Kollateralrisiken für das Leben und die Gesundheit der Menschen einsetzen. Die Risiken werden durch die Ausgangsbeschränkungen ebenso verschärft wie durch Ängste und Unsicherheiten über die Zukunft.

Bis heute hat Covid-19 in Belgien den Tod von mehr als 8000 Menschen verursacht. Etwas mehr als die Hälfte davon starben in Alten- und Pflegeheimen. Für Tausende von infizierten Patienten, die nach einem Krankenhausaufenthalt auf der Intensivstation für geheilt erklärt wurden, ist eine intensive medizinische Nachsorge unerlässlich. „Diese Menschen haben Begleiterkrankungen und werden daher wahrscheinlich andere Krankheitsbilder entwickeln“, erklärte Alexandre Ghuysen, Leiter der Notaufnahme des Universitätskrankenhauses Lüttich, am 24. April in Le Soir. „Einige leiden immer noch an Atembeschwerden, andere hingegen verzeichnen einen erheblichen Muskelschwund; sie wurden immobilisiert und haben viel Protein abgebaut. Sie leiden auch an Polyneuropathie, einer Nervenschädigung, die einfache Gesten erschwert. Sie sind seit drei Wochen oder einem Monat in der gleichen Position, und wenn sie aufwachen, müssen Sie wieder lernen, ihre Bewegungen zu koordinieren. Und dann sind da noch die psychologischen Nachwirkungen, das Syndrom nach der Intensivpflege“, fügt er hinzu und ist der Meinung, dass unter den gegebenen Umständen eine Rückkehr nach Hause oder in das Wohnumfeld vor der Krankheit nicht angebracht ist. Um diesen Patienten die erforderliche Genesung zu ermöglichen, sind Übergangspflegeeinrichtungen, wie z.B. das Erholungs- und Genesungshaus Spa-Nivezé, erforderlich.

Eine Krise in vier Wellen

Die Covid-19-Epidemie erforderte außergewöhnliche Maßnahmen, um mit einem übermäßigen Zustrom von Patienten in Krankenhäusern fertig zu werden und die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung einzudämmen. Gegenwärtig, da unser Land eine allmähliche Lockerung einleitet, befürchten wissenschaftliche Experten eine zweite Infektionswelle. Das Tragen einer Schutzmaske, die Durchführung von Screening-Tests und die Überwachung der Kontakte infizierter Patienten sind daher die drei Säulen der Lockerung.
Der Gesundheitsnotstand und der Kampf gegen das Coronavirus dürfen uns jedoch nicht von einer anderen Notwendigkeit ablenken, wie Victor Tseng, ein amerikanischer Arzt und Biologe, bereits im vergangenen März argumentierte: der Entwicklung einer Strategie zur Begrenzung der Risiken von Kollateralschäden durch die Pandemie und die Ausgangsbeschränkungen. Das Verdienst des Wissenschaftlers besteht darin, dass er in einem Zeitliniendiagramm die vier Wellen der sozialen und sanitären Krise modelliert hat, von denen die erste mit der Epidemie selbst zusammenhängt, mit der Eindämmung der Sterblichkeit und der Rehabilitation von Menschen, bei denen Covid-19 einen gravierenden Verlauf genommen hat.
Von der Notwendigkeit zur Dringlichkeit.

Die zweite Welle resultiert aus der Konzentration aller Ressourcen um Covid-19-Patienten und der Neuorganisation des Krankenhauses, ausgehend von den dringenden Fällen. Von Beginn der Ausgangsbeschränkungen an mussten nicht unbedingt erforderliche Beratungen, Eingriffe und Untersuchungen abgesagt werden, sodass nur noch notwendige Behandlungen durchgeführt werden konnten. Den Menschen wurde gesagt: Gehen Sie nicht ins Krankenhaus, wenn es nicht absolut notwendig ist.
Die ersten Warnungen erfolgten nach 3-4 Wochen: Der deutliche Rückgang der Inanspruchnahme der Notfallversorgung bei schweren Krankheitsbildern gibt Anlass zur Sorge. Dies gilt insbesondere für Herzkrankheiten und Schlaganfälle. Die Angst, mit dem Coronavirus infiziert zu werden, der Wunsch, ein unter Druck stehendes Gesundheitssystem nicht zu überfordern, die Schwierigkeit, die Dringlichkeit der eigenen Gesundheitsprobleme einzuschätzen, Unwissenheit oder die Minimierung der Symptome... sind alles Faktoren, die erklären, warum Menschen zu Hause bleiben oder die Inanspruchnahme medizinischer Hilfe hinauszögern. „Die Risiken sind jedoch möglicherweise Herzschäden und sogar der Verlust des Lebens“, warnt die die belgische Kardiologen-Liga. Diese erinnert an die Hauptsymptome eines Schlaganfalls: Unfähigkeit, beide Arme anzuheben und hochzuhalten, einseitige Gesichtsstarre, Sprechstörungen...

Auch die Experten im Kampf gegen den Krebs, die sich unter der Plattform All.Can Belgium zusammengeschlossen haben, schlagen Alarm. „Jedes Jahr gibt es 68.000 neue Krebsfälle. Alle Vorsorgeuntersuchungen bei symptomlosen Menschen wurden vollständig eingestellt“, betont Dr. Didier Vander Steichel, Generaldirektor der Stiftung gegen Krebs. „Das darf so nicht weitergehen, sonst gefährden wir diese Bevölkerungsgruppe“. Die Behandlung und Beobachtung der Krankheit ist ein weiterer Bereich, der Anlass zur Sorge gibt. „Wir können Operationen mit allen einhergehenden Maßnahmen, einschließlich der Intensivpflege, nicht ewig aufschieben. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Kollateralopfer wird es geben“, warnt Professor Ahmad Awada, Leiter der onkologischen Abteilung am Bordet-Institut.
Die dringendste Maßnahme ist nach Ansicht von Onkologie-Experten die Lockerung der Einschränkungen im Bereich der medizinischen Versorgung. Nichts anderes fordern die Fachärzte insgesamt über ihre Vertreter.

Der Nationale Sicherheitsrat kündigte an, ab dem 4. Mai „die Ausweitung des Zugangs zur allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Gesundheitsversorgung unter Einhaltung von Sicherheitsvorschriften auszuweiten“. Seit kurzem verfügen Fachärzte über eine „Liste der Dringlichkeitsstufen nach Fachgebiet“, die ihnen helfen soll, zu beurteilen, was innerhalb von einem Monat, drei Monaten usw. behandelt werden sollte. Inzwischen sind bestimmte Leistungen, die anfangs zwar notwendig, aber nicht dringend waren, dringend geworden.
Eine der größten Herausforderungen für die Krankenhäuser wird es sein, den Zustrom von Patienten zu bewältigen, da die Sommerferienzeit bevorsteht und das Risiko einer zweiten Welle von Covid-19-Krankenhausaufenthalten besteht.

Aufschub der Behandlung bei chronischen Patienten

Patienten, die an chronischen Krankheiten leiden (Diabetes, Bluthochdruck, Niereninsuffizienz, chronische Bronchitis, schwere psychische Störungen ...) bilden die dritte Gruppe von Patienten, die von der Gesundheitskrise betroffen sind.
Seit Beginn der Epidemie erhalten viele Patienten keine medizinische Versorgung mehr und haben ihre Behandlung unterbrochen, mit dem Risiko, dass sich ihr Gesundheitszustand ernsthaft und irreversibel verschlechtert. Für François Perl, Generaldirektor der Entschädigungsabteilung des LIKIV, steht das Gesundheitssystem jedoch nicht zur Debatte, da die Behandlung chronischer Krankheiten nach wie vor als eine wesentliche Versorgungsleistung angesehen wird. „Es wurde alles unternommen, damit die Ärzte erreichbar blieben, und sei es auch nur aus der Ferne...“. (A.d.R. - Das LIKIV hat Maßnahmen ergriffen, um die Kontinuität der Versorgung mit medizinischen und paramedizinischen Betreuern per Telefon und/oder Video sicherzustellen). „Die Epidemie scheint jedoch vor allem psychologische Auswirkungen auf die Fortsetzung der Behandlung zu haben.“, so sein Kommentar auf Linkedln.
Die Allgemeinmediziner sind jedenfalls der Meinung, dass die Strategie der Einschränkung der ärztlichen Beratungen in der Praxis - die zu Beginn der Epidemie beschlossen wurde, um die Ansteckung einzudämmen - ihre Grenzen erreicht hat. Die schwächsten Patienten laufen Gefahr, Kollateralopfer zu werden. Viele Ärzte haben im Übrigen die Initiative ergriffen, Risikopatienten selbst zu kontaktieren, um sich nach deren Gesundheitszustand zu erkundigen, wenn sie nichts mehr von ihnen hören.

Die beginnende Lockerung wird von klaren Anweisungen an die Patienten begleitet: Sie sollten nicht zögern, Ihren Haus- oder Facharzt zu kontaktieren. Was auch immer das Anliegen ist, der Telefonanruf bleibt der erste wesentliche Schritt. Auf keinen Fall sollten Sie sich ohne Termin zum Hausarzt begeben. Wenn kein Verdacht auf Covid-19 besteht, kann eine Beratung in der Praxis (oder ein Hausbesuch im Falle des Hausarztes) erfolgen. Dann muss der Patient aber die Sicherheitsanweisungen des Arztes bezüglich des Warteraums, des Tragens einer Schutzmaske (vorzugsweise der mitgebrachten eigenen Schutzmaske), des Händewaschens mit einem Desinfizierungsgel usw. befolgen.

Die große Bedrohung der psychischen Gesundheit

Während die drei ersten oben beschriebenen Wellen auf einer relativ ähnlichen Kurve verlaufen und zeitlich nahe beieinander liegen, ist zu erwarten, dass die vierte Welle nach der Lockerung schwerwiegend und nachhaltig sein wird, sagt Victor Steng. Dies sind die Auswirkungen der Gesundheits- und Wirtschaftskrise auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung und insbesondere der Fachkräfte im Gesundheits- und Pflegebereich. Depression, Burnout, posttraumatischer Stress ... warten in der Tat auf diejenigen, die seit Wochen an vorderster Front eines gnadenlosen Kampfes gegen Covid-19 standen und stehen.

Tatsächlich ist das Planungsbüro der Ansicht, dass die Determinanten des Wohlbefindens so stark unter Stress stehen, dass die Auswirkungen auf die Bevölkerung voraussichtlich größer sein werden als die der Finanzkrise von 2008.
Bereits Anfang April zeigte der erste Teil der Gesundheitsumfrage Covid-19, die vom wissenschaftlichen Institut für öffentliche Gesundheit Sciensano unter 44.000 Personen durchgeführt wurde, im Vergleich zur Gesundheitsumfrage bei den Belgiern im Jahr 2018 einen starken Anstieg der Angst- und Depressionsstörungen, insbesondere bei Frauen und Jugendlichen.

Eine andere Studie, die vom Idewe-Dienst für Prävention und Schutz am Arbeitsplatz und der KU Leuven unter 6.515 Arbeitnehmern durchgeführt wurde, zeigt, dass Angst und Depression jeden zweiten Arbeitnehmer bedrohen, insbesondere im Lebensmittel- und Gesundheitssektor. Besonders gefährdet sind Eltern im Homeoffice. Aber die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit scheinen für Alleinstehende und Menschen, die ihre Arbeit aufgeben mussten, noch gravierender zu sein.
Diese Daten werden durch Eindrücke bestätigt, die von den Akteuren vor Ort gesammelt wurden. Zum Beispiel werden die telefonischen Beratungsstellen mit mehr Anrufen überhäuft, die emotional aufgeladener sind: Selbstmordgedanken, Sorgen, Ängste im Zusammenhang mit Krankheit und Tod, Stress, verschärfte Gefühle der Einsamkeit und sogar der Verlassenheit bei Patienten in psychischer Not.Zwar konnten die Patienten während der Ausgangsbeschränkungen aus der Ferne Psychiater und Psychologen konsultieren. Und es wurden verschiedene Initiativen durchgeführt, um insbesondere dafür zu sorgen, dass Pflegefachkräfte ein offenes Ohr und psychologische Unterstützung finden.

Aber wir können wahrscheinlich das Ausmaß der psychologischen Folgen der Lockerung noch nicht wirklich ermessen. Für François Perl müssen wir mit einer starken Zunahme von Arbeitsunfähigkeiten im Zusammenhang mit psychischen Störungen rechnen. Es ist an der Zeit, so seine Empfehlung, für ein koordiniertes Vorgehen aller Akteure der psychischen Gesundheit, von der vordersten Linie bis zum Arbeitsumfeld.

Depressionen, Burnout, posttraumatischer Stress... erwarten diejenigen, die seit Wochen an vorderster Front eines gnadenlosen Kampfes gegen Covid-19 standen und stehen.

 

Joëlle Delvaux - 6. Mai 2020

Die schrittweise Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen setzt die Unterbrechung der Covid-19-Ansteckungskette voraus. Das systematische Aufspüren von infizierten Personen und die Überwachung derjenigen, die in den vorangegangenen Tagen in engem Kontakt mit ihnen waren, sind die beiden Maßnahmen, die dazu beitragen sollen. Erläuterungen.

Auf Beschluss der öffentlichen Behörden wurden zunächst nur schwerkranke Patienten und später Bewohner und Personal von Pflegeheimen diagnostischen Tests unterzogen, bevor nun auch Personen getestet werden, die nicht wegen Corona im Krankenhaus vorstellig werden.

Bei der seit dem 4. Mai geltenden ersten Lockerungsphase der Ausgangsbeschränkungen wurden die Tests auf Personen mit Symptomen ausgeweitet, die auf Covid-19 hindeuten könnten: Fieber, Halsschmerzen, Rhinitis, Husten, Atembeschwerden, extreme Müdigkeit, Muskelschmerzen, Verlust von Geschmack und Geruch...

Personen, die Kontakt mit Covid-19-Patienten hatten, können in zwei bestimmten Fällen ebenfalls getestet werden:

Darüber hinaus werden in den Gemeinschaften weiterhin Erkennungstests durchgeführt. Dies gilt insbesondere für Behinderteneinrichtungen.

Was muss der Patient tun, wenn er Symptome aufweist, die auf eine Covid-19-Infektion hindeuteten?

Er muss seinen Hausarzt telefonisch benachrichtigen. Dieser entscheidet dann, ob die Durchführung eines Molekulartests erforderlich ist. Wenn der Arzt ausgerüstet ist, um die Probe selbst zu machen und sich ausreichend schützen kann, darf er den Test in seiner Praxis vornehmen. Er kann seinen Patienten auch an die nächstgelegene Triage -Einrichtung überweisen. Der untersuchende Arzt bittet den Patienten, seine Kontakte in den letzten Tagen in einen entsprechenden Vordruck einzutragen. Der Test wird in voller Höhe von der Krankenkasse übernommen.

Worin besteht dieser Test?

Mit dem PCR-Test (Polymerase Chain Reaction) lässt sich das Virus bei einem Menschen aufspüren. Der Test besteht aus einem Abstrich, der mit einem Stieltupfer entnommen wird, d.h. einem Wattestäbchen mit einem langen Schaft. Dieser Tupfer wird tief in die Nasenhöhle eingeführt, um eine Sekretprobe zu entnehmen. Der Abstrich wird dann in ein Reagenzglas gegeben und zur Analyse an ein Labor geschickt. Das Ergebnis ist - im Prinzip - innerhalb von 24 Stunden bekannt und kann vom verschreibenden Arzt auf einem sicheren Server eingesehen werden. In allen Fällen erhält der Arzt, der die allgemeine medizinische Akte des Patienten verwaltet, innerhalb weniger Tage per E-Mail eine Benachrichtigung über das Testergebnis. Er setzt sich dann sofort mit dem Patienten in Verbindung, auch wenn er die Probenahme nicht selbst vorgenommen oder den Test nicht selbst verschrieben hat.

Was geschieht, wenn der Test positiv ausfällt?

Der positiv auf Covid-19 getestete Patient wird innerhalb kürzester Zeit von einem Callcenter kontaktiert und wird gefragt, mit wem er oder sie in den vergangenen Tagen in engem Kontakt gestanden hat. Das beim Test auszufüllende Formular kann bei diesem Anruf nützlich sein. Die genannten Personen erhalten ihrerseits einen Anruf, bei dem sie darüber informiert werden, dass sie selbst potenzielle Träger des Virus sind und welche Maßnahmen erforderlich sind.

Der Hausarzt kann eine Quarantänebescheinigung für Personen ausstellen, mit denen der Patient in längerem und engem Kontakt stand (insbesondere bei Verwandten, die in der Wohnung des Patienten wohnen), auch wenn diese Personen (noch) keine Symptome haben und arbeitsfähig sind. Diese Quarantänebescheinigung bedeutet, dass der Patient 14 Tage lang zu Hause isoliert bleiben muss.

Der unter Quarantäne gestellte Mitarbeiter kann weiterhin seinen Lohn/sein Gehalt beziehen, solange er von zu Hause aus arbeiten kann. Ist dies nicht der Fall, erhält er vorübergehend Arbeitslosengeld auf der Grundlage des ärztlichen Quarantäneattests, das er seinem Arbeitgeber aushändigt.

Der unter Quarantäne gestellte Selbstständige, der seine Tätigkeit mindestens sieben Tage hintereinander einstellt, kann über seine Sozialversicherungskasse ein Überbrückungsgeld beantragen.

(c) Foto : Pixabay/Fernando Zhiminaicela

Endlich ist es soweit. Die erste Phase der Lockerung wurde am Montag, dem 4. Mai 2020, eingeleitet. Zu den strategischen Maßnahmen des nationalen Sicherheitsrates gehört das Tragen von Atemschutzmasken. Wir versuchen, auf Ihre Fragen zur Verwendung dieses neuen Alltags-Accessoires zu antworten.

Die Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt über die Luft. Wenn wir sprechen oder atmen, entweichen feine Partikel aus unserem Mund und unserer Nase. Durch diese Tröpfchen kann das Virus übertragen werden. „Das Tragen einer Stoff-Schutzmaske dient nicht in erster Linie dazu, sich selbst vor der Ansteckung zu bewahren, sondern um andere zu schützen“, heißt es auf der Website des FÖD Öffentliche Gesundheit.

Wer muss sie tragen und wann ist sie vorgeschrieben?

Im Allgemeinen wird dringend empfohlen, in öffentlichen Bereichen eine Maske zu tragen, insbesondere wenn es nicht möglich ist, den gebotenen physischen Sicherheitsabstand zu wahren. Das Tragen einer Maske wird jedoch von den Behörden unter verschiedenen Umständen zur Pflicht gemacht:

in öffentlichen Verkehrsmitteln, gleich bei der Ankunft an einem Bahnhof oder einer Haltestelle, für Personen über 12 Jahre,
in Schulen, für Personal und Studenten über 12 Jahre,
in Unternehmen, wenn der physische Abstand von 1,50 m zwischen Menschen nicht eingehalten werden kann.

Welche Art von Maske sollten wir tragen?

FFP2-Masken und chirurgische Masken (Einwegmasken) sollten den Gesundheitsfachkräften vorbehalten bleiben. Für die breite Öffentlichkeit ist eine Stoffmaske durchaus geeignet, wenn sie richtig getragen und sauber gehalten wird.

Anfang Mai organisieren die Gemeinden die kostenlose Verteilung dieser Schutzmaßnahmen (eine Maske und zwei Filter) an die Bürger nach verschiedenen Verfahren (fragen Sie Ihre Gemeindeverwaltung nach weiteren Informationen). Es ist jedoch möglich, in bestimmten Geschäften Stoff-Atemschutzmasken zu erhalten oder eigene herzustellen, indem Sie die vom FÖD Öffentliche Gesundheit freigegebenen Modelle und Anweisungen befolgen. Ein Ratschlag: verwenden Sie Stoffe, die bei 60°C gewaschen werden können, wie z.B. Baumwolle, und vermeiden Sie zu feste Stoffe oder solche die zu einem Wärmestau führen oder Juckreiz auslösen. Wenn Sie keine Maske haben, können Sie einen Schal oder ein Tuch verwenden, um Ihre Nase und Ihren Mund zu bedecken.

Wie verhalten Sie sich richtig?

Waschen Sie sich unbedingt die Hände, bevor Sie Ihre Maske anziehen. Berühren Sie dann nur die Gummibänder, um sie im Gesicht zu fixieren. Nach dem Aufsetzen muss die Maske Nase, Mund und Kinn bedecken und gut fixiert sein, ohne das Gesicht zu sehr einzuengen. Die Atmung sollte bequem bleiben. Sobald die Maske angebracht ist, vermeiden Sie häufiges Berühren, Abnehmen und Wiederaufsetzen der Maske. Das Abnehmen der Maske sollte wieder mithilfe der Bänder (Gummibänder oder Tapes) erfolgen. Waschen Sie sich dann wieder gründlich die Hände.

Es wird empfohlen, die Maske alle 8 Stunden zu wechseln (oder 4 Stunden bei intensiver Nutzung). Die Maske muss nach jedem Gebrauch entweder in einer Waschmaschine bei 60°C gewaschen oder in einem dafür vorgesehenen Behälter abgekocht werden. Die Maske kann auch mit dem Rest der Wäsche bei niedriger Temperatur gewaschen, muss dann aber bei hoher Temperatur gebügelt werden. Vor der Wiederverwendung muss die Maske ganz trocken sein.

Wie viele Masken sind erforderlich?

Im Idealfall sollte jeder Bürger zwei bis drei Stoffmasken besitzen, damit er Zeit hat, sie zu waschen.

Weitere Informationen zur Mundschutzmaske

Foto (c): Pixabay/congerdesign

Das Erholungs- und Genesungshaus der CKK in Spa-Nivezé wurde von der Wallonischen Regierung neben dem Vincent-Van-Gogh-Krankenhaus in Charleroi als Übergangspflegeeinrichtung benannt. Es bietet 30 Betten für Covid-19-Patienten, die von der Erfahrung dieser CKK-Einrichtung profitieren können.

Das Erholungs- und Genesungshaus Spa-Nivezé nimmt jetzt zwei Arten von Covid-19-Patienten auf: diejenigen, die nicht mehr im Krankenhaus bleiben müssen, aber nicht an ihren gewöhnlichen Wohnort zurückkehren können, oder diejenigen, die laut Einschätzung (der sogenannten Triage) ihres Hausarztes oder der Notaufnahme eines Krankenhauses entsprechend eingestuft wurden, die zwar nicht stationär behandelt werden müssen, aber nicht an ihrem Wohnsitz unter Hausarrest gestellt werden können.

Die Dauer des Aufenthalts in dieser Einrichtung kann zwischen einer und drei Wochen schwanken. Die Kosten für den Aufenthalt werden von der Wallonischen Region übernommen, während der Pflegedienst und die Arztbesuche von der gesetzlichen Krankenversicherung (LIKIV) getragen werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, bestimmte Krankenhausabteilungen früher zu leeren, um andere Eingriffe zu ermöglichen, die zuvor abgesagt oder verschoben wurden.

Wie Direktor Alain Langer erklärt, fiel die Wahl nicht zufällig auf Nivezé: „Die CKK hatte ihre Häuser von Beginn der Krise an angeboten: Wir haben das Know-how, weil wir das ganze Jahr über Patienten aufnehmen, die aus dem Krankenhaus kommen, um den Übergang zur häuslichen Pflege zu gewährleisten. Wir verfügen auch über die nötige Infrastruktur, da wir die Betten einbezogen haben, die normalerweise für Erholungsaufenthalte reserviert sind und sich in einem getrennten Flügel des Gebäudes befinden. Covid-19-Patienten sind daher physisch von anderen Patienten abgegrenzt, um jedes Risiko zu vermeiden“. Alle diese Zimmer verfügen über ein Badezimmer, eine Ruftaste für die Pflege und eigenes Fachpersonal."

Normale Genesungsaufenthalte auch weiterhin möglich

Seit der Ankündigung dieser Maßnahme gab es zahlreiche Anfragen, zusätzlich zu denjenigen, die bereits von Krankenhäusern für Genesungsaufenthalte ohne Bezug zum Coronavirus kamen. Diese Nicht-Covid-Anfragen sind jedoch zurückgegangen: „Seit Beginn der Krise haben wir einen Rückgang um 50% gegenüber unserer üblichen Belegung erlebt. Abgesehen von Covid-19-Patienten beherbergen wir derzeit etwa 60 Personen. Unsere Aktivitäten hängen also von denen der Krankenhäuser ab: Sobald es weniger klassische Eingriffe wie Hüft- und Kniegelenkersatz oder Herzoperationen gibt, sind wir direkt betroffen“.

Um mit dem Virus fertig zu werden, hat sich das Genesungszentrum angepasst: „Neue Patienten stellen wir für 14 Tage unter Quarantäne. Während dieser Zeit wurden im Übrigen die vier einzigen Fälle von Covid-19, die wir hatten, diagnostiziert. Von den Mitarbeitern und bereits anwesenden Patienten hat sich keiner mit dem Virus angesteckt. Es war kein Leichtes, die Ausrüstung zu finden, aber in der Woche nach Karneval waren wir schon startklar".

Fehlender Status

Im Gegensatz zu Flandern werden Genesungsheime in der Wallonischen Region und in der Region Brüssel weder anerkannt noch subventioniert. Dies wird aber seit langem von der CKK gefordert, da diese Zentren zur Verkürzung der Krankenhausaufenthalte beitragen und den veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. „Diese Krise zeigt deutlich die Nützlichkeit einer Struktur wie der unseren“, plädiert Alain Langer, dessen Zentrum jedes Jahr mehr als 2000 Patienten aufnimmt.

Weitere Informationen (in französischer Sprache)

Das Auskunftsblatt für das Krankengeld online ausfüllen: ein schnelles und sicheres Verfahren.Zur Berechnung und Auszahlung Ihres Krankengeldes erhalten Sie von der Christlichen Krankenkasse ein Auskunftsblatt, das so schnell wie möglich auszufüllen, zu unterschreiben und zurückzusenden ist. Eine gute Nachricht: dieses Dokument kann auch auf der Website der CKK ausgefüllt werden. Ein schnelles und sicheres Verfahren.

Ein Arbeitnehmer, dessen Arbeitsunfähigkeit vom Vertrauensarzt seiner Krankenkasse anerkannt wird, erhält ein entsprechendes Schreiben, in dem das Anfangs- und Enddatum seiner Arbeitsunfähigkeit angegeben ist. Gleichzeitig wird ihm ein Auskunftsblatt zugestellt, das so schnell wie möglich auszufüllen und zurückzuschicken ist, damit die Krankenkasse die Geldleistungen berechnen und auszahlen kann.
CKK-Mitglieder, denen gewöhnlich alle Unterlagen per E-Mail (1) oder Doccle zugestellt werden, erhalten das Auskunftsblatt für das Krankengeld künftig ebenfalls auf diesem Weg. Sobald dieses Dokument ausgefüllt und unterzeichnet ist, muss es so schnell wie möglich an die Krankenkasse zurückgeschickt werden. Da die Geschäftsstellen der CKK während dieser Zeit der Ausgangsbeschränkungen geschlossen sind, kann das ausgefüllte Auskunftsblatt ausnahmsweise eingescannt (oder in guter Qualität fotografiert) und per E-Mail an die Krankenkasse gesandt werden.

Die gute Nachricht: das Dokument kann jetzt auch direkt auf der CKK-Website (www.ckk-mc.be/online-dienste) online ausgefüllt werden, indem Sie sich in Ihr Konto einloggen („Meine CKK“). Auf der ersten Seite müssen Sie Ihr Aktenzeichen, bestehend aus maximal 6 Ziffern, eingeben. Dieses Aktenzeichen ist in den CKK-Briefen oben links neben der Referenz der Krankenkasse ("unser Zeichen") zu finden. Nach dem Ausfüllen und Übermitteln des Auskunftsblattes erhalten Sie das entsprechende Dokument informationshalber als PDF-Datei zugeschickt.
Versicherte, die noch kein gesichertes persönliches Konto besitzen, können ganz einfach auf www.ckk-mc.be ein Profil erstellen, indem sie sich mithilfe ihres elektronischen Personalausweises anmelden (das ist nur ein einziges Mal erforderlich). Auf diese Weise erhalten Sie Zugriff auf alle persönlichen Informationen (Beitragszahlungen, Erstattungen, Überweisung von Krankengeld usw.) und eine ganze Reihe von nützlichen Funktionen.
Dieses Verfahren gilt auch für die Geldleistungen bei Mutterschaft, Geburt, Adoption oder Pflegeelternschaft.

Ihr CKK-Kundenberater berät Sie gerne unter der Rufnummer 087 32 43 33 oder per E-Mail unter eupen@mc.be.Sie können Ihr persönliches Profil auf ckk-mc.be ganz einfach mit Ihrem elektronischen Personalausweis erstellen. Danach haben Sie Zugriff auf alle ihre persönlichen Daten.

(1) Diese Wahlmöglichkeit erhalten Sie, wenn Sie der Krankenkasse Ihre E-Mail-Adresse mitteilen (entweder über die Rufnummer 087 32 43 33 oder über www.ckk-mc.be/kontakt).

 

 

Joëlle Delvaux - 24. April 2020

(bild: (c) Pixabay)

Neben dem Problem der Betreuung und der Bewältigung des Alltags während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen kann die Aussetzung des Unterrichts den Eltern, aber auch den Kindern, eine Menge Stress bereiten. Mit dem bevorstehenden Grundschulabschluss oder aus Angst vor dem Schulabbruch bei den schwächsten Schülern stellen sich für die Eltern viele Fragen: Soll ich anstelle des Lehrers meine Kinder unterrichten? Wie kann ich den Unterricht zu Hause fortsetzen? Warum erhält mein Kind keine Hausaufgaben von der Schule?

Zunächst einmal, keine Panik, das Bildungswesen hat bereits andere Phasen der Unterbrechung (wie die Streiks der 1990-er Jahre) erlebt und Lösungen gefunden. Lernen findet langfristig statt und die Programme können angepasst werden. Lehrer und Schulen organisieren sich und schicken in einigen Fällen bereits Hausaufgaben und Anweisungen. Behörden und Lehrern muss Zeit gegeben werden, sich auf die Situation einzustellen.

Einen Zeitplan erstellen, um einen geregelten Tagesablauf zu gewährleisten

Wichtig ist, die Verbindung zur Schule und eine ausreichend strukturierte Zeiteinteilung beizubehalten, damit die Rückkehr zum Schulrhythmus nicht zu abrupt erfolgt. Durch die Erstellung eines Zeitplans mit den Kindern behalten diese ihren Tagesablauf vor Augen. Gleichzeitig ist der Plan eine gute zeitliche Orientierungshilfe.   Jetzt heißt es Ruhe bewahren, denn die  eigene Arbeit von zu Hause aus, der Alltag in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und die Kinder erfordern bereits viel Energie, ohne dass noch zusätzlicher Druck durch zu hohe schulische Anforderungen ausgeübt werden sollte.

Lernen und Pausen im Wechsel

Ein wenig Mathematik, etwas Lesen, Muttersprache, das reicht schon. Legen Sie das Lernen vorzugsweise in den Vormittag, da das Gehirn des Kindes zu dieser Tageszeit aufnahmefähiger ist. Die Dauer der Arbeitszeit , wird u.a.durch das Alter des Kindes, beeinflusst.

Hier einige Richtlinien:

... dürften nach Ansicht von Spezialisten reichen, mit einer Ruhepause zwischen den einzelnen Fächern, damit der Geist wieder frisch ist. Der Wechsel von Lernen und Pause ist sehr wichtig, damit sich bei dem Kind, das seine Freunde nicht mehr sieht und dessen Routine verändert ist , kein Überdruss einstellt. Pausen sind auch für alle wichtig, da sie eine Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch bieten. Eltern und Kinder müssen raus, sich die Beine vertreten, etwas frische Luft schnappen (so gut das eben geht). Wenn Sie mehrere Kinder haben und diese für die Schule arbeiten müssen, ist es am besten, wenn sie dies gemeinsam tun. Ein gutes Arbeitsklima wird dadurch gefördert.

Abwechselnde Betreuung der schulischen Aktivitäten

Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, können Sie sich abwechseln. Zum Beispiel kann jeder Elternteil bei den Hausaufgaben in Fächern helfen, bei denen er sich wohler fühlt. Wenn die älteren Geschwister sich fähig fühlen, können sie sich auch mit den Eltern abwechseln, um den jüngeren bei den Hausaufgaben zu helfen. Alternativ können sie die Arbeit in einem Fach durch eine Aktivität ersetzen, die Spaß und Lernen verbindet. Lassen Sie zum Beispiel ein Kind einen Zeichentrickfilm anschauen oder eine Geschichte lesen und danach die Geschichte erzählen. Vergessen Sie auch nicht, dass es Dokus zu Tieren, Geschichte, Wissenschaft usw. gibt, bei denen die Kinder lernen und gleichzeitig Spaß haben. Sie können auch spielerische Übungen vorschlagen, die das Kind selbstständig durchführen kann.

 Zu viel ist wie nicht genug

Vermeiden Sie vor allem, das Kind mit Hausaufgaben zu überfordern oder es zu sehr auf sich allein gestellt zu lassen.. Abhängig von den Zwängen und Möglichkeiten des Einzelnen ist ein Wechsel zwischen Freizeit und Konzentration auf die Schularbeit, oder andere Arbeiten, vorteilhaft. Ein strukturierter Tagesablauf mit genügend Ausgleich sollte beibehalten werden. Und denken Sie daran, dass die wirkliche Herausforderung darin besteht, die Ausbreitung des Virus zu begrenzen, damit unser Gesundheitssystem auch weiterhin effizient bleibt.

Einige  Verlage, Freizeit- oder Bildungsplattformen sind für alle zugänglich, um Eltern und Kinder zu unterstützen.

Illustrationsbild: Pixabay/finelightarts

Ganz gleich wie schwierig die Umstände sind - es ist wichtig, dass Sie Ihr persönliches Wohlbefinden nicht vergessen! Manche Gewohnheiten oder Hobbys können in Zeiten der sozialen Distanzierung nur schwierig umgesetzt werden – doch sollten Sie kreativ sein und gute Gewohnheiten im Rahmen der Möglichkeiten anpassen. Nachfolgend einige Tipps, wie Sie Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden auch in dieser außergewöhnlichen Zeit fördern können.

Leben Sie in Ihrem eigenen Rhythmus

Sie sollten Ihren Tagesablauf an Ihren eigenen Rhythmus anpassen. Die Regelmäßigkeit der Tätigkeiten ist für Körper und Geist wichtig (Körperhygiene, Kochen, Spielen, Gartenarbeit, Wandern, Schlaf, ...). Gehen Sie von Zeit zu Zeit in sich, um sich der Vorteile all dieser Rituale bewusst zu werden. Führen Sie sie so weit wie möglich in Ihrem eigenen Tempo aus - ohne Stress, ohne Aufschub, ohne Druck.

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst

Die Betreuung der Kinder in dieser Ausnahmesituation, die Zubereitung der Mahlzeiten oder andere tägliche Pflichten: die Zeit zu Hause ist möglicherweise nicht einfach. Doch sollten Sie versuchen, sich einen Rückzugsort zu erhalten – eine Nische, ganz für Sie selbst: Halten Sie eine Siesta, lesen Sie ein Buch, nehmen Sie ein Bad oder hören Sie Musik, gehen Sie an die frische Luft oder unternehmen Sie doch ganz einfach… nichts!

Pflegen Sie Ihr soziales Netzwerk

Wir haben in der heutigen Zeit großes Glück: Wir können jederzeit mit unserem sozialen Umfeld in Verbindung bleiben! Auch wenn ein Bildschirm niemals echte Nähe ersetzen kann, so tut es der Moral doch gut, einfach so einen Freund oder ein Familienmitglied anzurufen, solange Sie sich nicht treffen dürfen. Oder wie wäre es mit jemandem, mit dem Sie schon lange keinen Kontakt mehr hatten?

Bewegen Sie sich!

Mehr denn je bleibt körperliche Aktivität eine Notwendigkeit, um fit zu bleiben und gut zu schlafen. Es ist sogar möglich, sich zu Hause zu bewegen: die Hausarbeit erledigen, einem Fernseh-Fitness-Programm vor dem Bildschirm folgen, auf dem Heimtrainer radeln, Treppensteigen, mit den Kindern Katz-und-Maus spielen (manchmal effizienter als ein 30-minütiges Jogging!) und natürlich etwas frische Luft schnappen, wenn Sie die Gelegenheit dazu haben - zum Beispiel bei einem Spaziergang oder bei der Gartenarbeit!

Schlafen Sie gut!

Schlaf ist ein lebenswichtiges Bedürfnis, sowohl physisch als auch psychisch. Er ermöglicht uns Erholung, damit wir unter besten Voraussetzungen in den neuen Tag starten können. Während der Nacht erholt sich unser Körper, er wehrt sich gegen Infektionen, produziert Hormone, die Haut regeneriert sich... Kurzum, er arbeitet! Deshalb ist guter Schlaf so wichtig. Achten Sie darauf!

Essen Sie gut und gesund!

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle für das körperliche und geistige Wohlbefinden. Nutzen Sie die Gelegenheit und achten Sie verstärkt darauf! Gerade jetzt ist der Moment, eine gute Zeit mit Ihrer Familie zu verbringen, indem Sie eine Mahlzeit mit Ihrem Partner und/oder den Kindern zubereiten.

Entspannen Sie sich!

Es wird hin und wieder zu Stressmomenten kommen – ganz gleich, wie viel guten Willen jeder beweist. Um diese Situationen weitestgehend zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie sich eine Auszeit der Entspannung gönnen. Das können entspannende Tätigkeiten wie Lesen, Baden, Gartenarbeit, Musik hören oder selbst spielen, aber auch einfache Entspannungsübungen für zu Hause (Yoga, Tai-Chi, Meditation, Achtsamkeitstraining usw.) sein.

Mehr Tipps gibt es hier: mirgehresgut.be

 

Tabakologen schwören auf die E-Zigarette. Sie soll Rauchern eine große Unterstützung sein, um sich das Rauchen abzugewöhnen - allerdings nur unter professioneller Begleitung.

Ein Belgier von vier hat schon einmal eine E-Zigarette benutzt*: „Es gibt mehr als 100 Modelle und 800 verschiedene Geschmacksrichtungen. Daher ist es nicht leicht, sich zurechtzufinden. Die Händler neigen dazu, Produkte mit einer niedrigen Nikotindosis anzubieten, was Raucher, die aufhören wollen, anregt, ihre Dosis zu erhöhen. Dadurch nehmen sie mehr Aromen auf, die potenziell schädlich sind“, erklärt Adrien Meunier, Krankenpfleger und Tabakologe.

Die Flüssigkeit in den Verdampfern besteht aus Glycerin oder Propylenglykol, Aromastoffen und gegebenenfalls Nikotin. „Auch wenn Nikotin als harte Droge gilt, ist es nicht toxisch“, sagt der Tabakologe. „Die Krebsauslöser sind vor allem die Verbrennungsprodukte der Zigarette wie Teer und Kohlenmonoxid“. Da die elektronische Zigarette Dampf statt Rauch erzeugt, werden somit die Risiken erheblich reduziert.

Die langfristige gesundheitliche Wirkung der Aromen ist jedoch noch nicht bekannt. „Die Langzeitrisiken sind noch nicht bekannt, aus einem einfachen Grund: Krebs braucht oftmals mehrere Jahrzehnte, um sich zu entwickeln. Aber es gibt Grund zu der Annahme, dass die elektronische Zigarette trotzdem weniger schädlich ist“, präzisiert Professor Didier Vander Steichel, medizinischer Direktor der Stiftung gegen den Krebs auf der Website tabacstop.be

Einfach so abdampfen?

Eine britische Studie**, die unter 886 Rauchern durchgeführt wurde, hat ergeben, dass mit Hilfe der E-Zigarette 18 Prozent das Rauchen aufgegeben haben – dem gegenüber stehen 9 Prozent, die es mit herkömmlichen Ersatzstoffen, Pflastern und Kaugummi geschafft haben. 80 Prozent hingegen „dampfen“ weiter vor sich hin…

Rauchen macht sowohl physisch als auch psychisch abhängig. Außerdem hat es einen Einfluss auf das Verhalten: „Zwar kann der sogenannte Vaporizer bei der Raucherentwöhnung behilflich sein, doch wird die typische Rauchergeste weiterhin angewendet und kann somit einen Rückfall verursachen“, erklärt Marie-Christine Servait, Krankenschwester-Tabakologin im Lütticher Krankenhaus Citadelle. Sie fügt hinzu: „Daher ist es wichtig, dass man begleitet wird, um parallel an der Motivation und an den Gewohnheiten zu arbeiten“.

Ein umstrittenes Produkt

Obwohl von Tabakologen als Hilfsmittel geschätzt, löst der Vaporizer auch Kontroversen aus. Die E-Zigarette stellt eine Gefahr dar, denn:

• Es hat bereits Todesfälle gegeben, die erwiesenermaßen mit der E-Zigarette in Verbindung stehen;
• Die Flüssigkeiten nicht kontrolliert werden und im Internet frei verkäuflich sind;
• THC-Öl (eine aktive Substanz im Cannabis) zum Einsatz kommt, das mit Vitamin E-Acetat verdickt ist;
• Dampfen auch Einstieg in die Nikotinsucht sein kann

Die Tabakindustrie verliert viele Kunden durch die Gesundheitspolitik. Daher investiert sie nun massiv in chinesische Fabriken (Hauptproduktionsland der Vaporizer), um neue Produkte auf den Markt zu bringen, die voller High-Tech stecken und für junge Leute attraktiv sind. Um dem Einfluss der Tabakunternehmen entgegenzuwirken, hat Belgien einen strengen gesetzlichen Rahmen verabschiedet: Werbung für elektronische Zigaretten, der Verkauf im Internet und generell der Verkauf an unter 16-Jährige und das „Dampfen“ an öffentlichen Orten ist verboten.

von Sandrine Warsztacki

*Stiftung gegen den Krebs, Umfrage zum Tabakkonsum, Ipsos, 2019
**A Randomized Trial of E-Cigarettes versus Nicotine-Replacement Therapy, The New England journal of medicine, Februar 2019

1,15 Millionen Menschen vertrauen einer Krankenhausabsicherung, die niemanden ausschließt und keine Obergrenze kennt. Sie vertrauen auf die Hospi-Solidar der Christlichen Krankenkasse (CKK). 2019 wurden durch diesen Vorteil im Rahmen der Zusatzversicherung 72.000 Rechnungen beglichen, deren Gesamtbetrag sich auf 17,5 Millionen Euro belief. Die Hospi-Solidar wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen und ist bis heute die einzige Krankenhausabsicherung, die finanziellen Rundum-Schutz im Zwei- oder Mehrbettzimmer im Falle eines Krankenhausaufenthaltes bietet.

Denn bis zum Alter von 18 Jahre werden alle Kosten erstattet – und volljährige Mitglieder der CKK haben die Gewissheit, dass sie niemals mehr als 275 Euro bei einmaligem und 550 Euro bei mehrmaligem Krankenhausaufenthalt jährlich aus eigener Tasche bezahlen müssen. Die CKK fordert, dass ein solches System für alle Belgier zugänglich sein muss!

Die französisch- und deutschsprachigen Christlichen Krankenkassen treffen im September 1999 die gemeinsame Entscheidung, eine Absicherung zu schaffen, die alle Mitglieder gegen überhöhte Rechnungen für Krankenhausaufenthalte im Zwei- oder Mehrbettzimmer schützt. Damals ein ebenso ambitioniertes wie riskantes Projekt, das am 1. Januar 2000 Realität wird: „Ein relativ altes Konzept fand seine konkrete Umsetzung: indem alle Mitglieder einen vergleichsweise niedrigen Beitrag leisten, profitieren alle von einer Absicherung bei gesundheitsbedingten Risiken“, erklärt Jean Hermesse, Vize-Präsident der CKK und Gründervater der Hospi-Solidar. Er fährt fort: „Zusammen mit der Denta-Solidar zur Absicherung der Kosten bei zahnärztlichen Leistungen, die im Jahr 2014 eingeführt wurde und nach dem gleichen Prinzip funktioniert, steht die Hospi-Solidar zweifelsohne exemplarisch für das Prinzip der Solidarität, dem sich die CKK verpflichtet fühlt. Wir wehren uns gegen eine Zwei-Klassen-Medizin und setzen uns für Gesundheitsleistungen ein, die jedem zugänglich sind“.

Die Hospi-Solidar widersetzt sich einer kommerziellen Logik, die Rentabilität vor Verfügbarkeit und Finanzierbarkeit stellt und dies zum Nachteil vor allen Dingen der schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft: „Senioren, chronisch kranke Personen oder Menschen mit einer Beeinträchtigung – auch sie sind dank der Hospi-Solidar auf Lebenszeit abgesichert. Weder gibt es eine ärztliche Untersuchung noch eine Wartezeit. Weder gibt es einen Ausschluss aufgrund bestehender Krankheiten noch wegen langem und/oder kostspieligem Krankenhausaufenthalt. Die CKK ist die einzige Krankenkasse, die eine solche Leistung anbietet – und das seit 20 Jahren“, betont Jean Hermesse.

Finanzielle Sicherheit im Zwei- und Mehrbettzimmer

In der Wallonie und in Brüssel sind 80 Prozent der klassischen Klinikaufenthalte und mehr als 90 Prozent der Tagesklinikaufenthalte Zwei- oder Mehrbettzimmeraufenthalte. Die Hospi-Solidar deckt die Krankenhauskosten für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre vollständig ab, Erwachsene haben die Gewissheit, dass sie niemals mehr als 275 Euro pro Krankenhausaufenthalt und 150 Euro pro Tagesklinikaufenthalt zahlen. Bei mehrfachen Krankenhausaufenthalten hingegen beläuft sich die Eigenbeteiligung für einen Erwachsenen auf maximal 550 Euro pro Jahr. Auch im Einzelzimmer übernimmt die Hospi-Solidar einen bestimmten Kostenanteil, kommt jedoch nicht für Zimmer- und Honorarzuschläge auf.

Erstattung von mehr als 72 000 Rechnungen

2019 wurden durch die Hospi-Solidar 72 372 Rechnungen mit einem Gesamtbetrag von 17,5 Millionen Euro erstattet. 80 Prozent des Betrags wurde Senioren über 65 Jahre zuteil. Dieser Altersklasse wurde mit 273 Euro die durchschnittlich höchste Summe bei den klassischen Krankenhausaufenthalten erstattet. Es folgen 232 Euro bei den 18- bis 64-Jährigen und 137 Euro bei den unter 18-Jährigen. Schwere Krankheiten, Langzeit- und Mehrfachaufenthalte sind die Gründe dafür, dass die Hospi-Solidar häufig von Senioren über 65 in Anspruch genommen wird.

Eine Zusatzhilfe im Falle schwerer oder kostspieliger Krankheit

Krebs, Multiple Sklerose, Epilepsie, Diabetes, Morbus Crohn, Nierenversagen, polyarthritisches Rheuma, Parkinson-Krankheit… Schwere Krankheiten sind in der Regel mit langwierigen und kostspieligen Behandlungen verbunden. Nichterstattungsfähige Medikamente, paramedizinische Leistungen, Transportkosten, häusliche Pflege usw. Aus diesen Gründen zahlt die Hospi-Solidar seit 2011 bei Diagnose einer schweren oder kostspieligen Krankheit einen Festbetrag in Höhe von 150 Euro. Dieser Betrag kann im ersten Folgejahr erneuert werden. „Über die Kosterstattung bei Krankenhausaufenthalten hinaus haben 2019 etwa 12 000 Menschen von diesem Festbetrag profitiert“, betont Jean Hermesse.

Solidarität ist effizient

In den vergangenen 20 Jahren wurden durch die Hospi-Solidar etwa 305 Millionen Euro ausgezahlt. Dies auf Grundlage des moderaten Beitrags von etwa zwei Euro pro Mitglied, der Teil des CKK-Mitgliedsbeitrags zur Zusatzversicherung ist. „Mit der Hospi-Solidar beweist die CKK, dass eine auf dem Solidaritätsprinzip fußende Absicherung effizienter und gleichzeitig günstiger als ein rein kommerziell ausgerichteter Gegenentwurf sein kann“, erklärt Jean Hermesse. Und er betont: „An die politisch Verantwortlichen: 170 Millionen Euro jährlich reichen aus, um diese Absicherung allen Menschen im Land im Rahmen der Pflichtversicherung zugänglich zu machen. Verglichen mit den 27,7 Milliarden Euro, die das Budget der Pflichtversicherung beträgt, ist dies wahrlich nicht viel. Wir sollten nicht noch einmal 20 Jahre warten, um einen sozialen Fortschritt einzuläuten.“

Weitere Informationen unter www.ckk-mc.be.

 

Anhang (nur in französischer Sprache)

Annexe 1 CP Hospi solidaire données chiffrées

Annexe 2 CP Hospi solidaire exemples de factures

Annexe 3 CP Hospi solidaire interventions

Annexe 4 CP Hospi solidaire 3 niveaux de couverture