Ab September bietet der Gesundheitsdienst der Christlichen Krankenkasse (CKK) acht Sitzungen für Mütter und Väter an, die unter Eltern-Burnout leiden. Diese Gruppensitzungen werden jeweils von Psychologinnen geleitet und finden im Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes (ZAWM) in Eupen statt.

Seit einigen Jahren ist Eltern-Burnout als psychisches Leiden anerkannt. Nach einer Befragung von 5000 Eltern fand die katholische Universität Löwen (UCL) kürzlich heraus, dass 5 Prozent aller Befragten ausgebrannt und 8 Prozent Burnout gefährdet sind. Burnout lässt sich in den meisten Fällen mit dem Herunterbrennen und Ausglimmen einer Kerze vergleichen: Vater oder Mutter sind geistig und körperlich erschöpft und gehen auf Distanz zu ihren Kindern.
Sie können die gemeinsamen Momente nicht mehr genießen, plagen sich mit schwarzen Gedanken, erkennen sich selbst nicht wieder, sind von Schuldgefühlen befallen und trauen sich nicht darüber zu reden. Burnout sollte aber besonders dann nicht unterschätzt werden, wenn Eltern gesundheitliche Probleme bekommen, nicht mehr gut schlafen können oder dem Alkohol verfallen; wenn Kinder erhöhte Reizbarkeit ertragen müssen, sich von den Eltern vernachlässigt fühlen oder verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt sind und Paare sich zunehmend streiten.

Angemessene Begleitung

Vor diesem Hintergrund bietet die CKK erschöpften Eltern eine angemessene Begleitung an. Unter Anleitung der UCL-Psychologinnen Kerstin Sack und Annabelle Reul können Eltern sich zur Reduzierung von Burnout-Symptomen in acht Gruppensitzungen begleiten lassen und mit anderen Eltern austauschen, die sich in der gleichen Lage befinden.

Förderprogramm

Das Konzept wurde von den beiden Professorinnen Isabelle Roskam und Moïra Mikolajczak der UCL ausgearbeitet. Beide sind Expertinnen bei Eltern-Burnout und möchten im Rahmen einer Untersuchung die Wirksamkeit eines spezifischen Förderprogramms für Eltern überprüfen. Interessenten sind eingeladen, an dieser Studie teilzunehmen, das ist jedoch für die Teilnahme an den Sitzungen nicht zwingend erforderlich. Den entsprechenden Link zu dieser Studie finden Sie hier.

Praktische Informationen

• Acht Gruppensitzungen unter der Leitung der UCL-Psychologinnen Kerstin Sack und Annabelle Reul. Mindestteilnehmerzahl: 5 Personen – maximal 12 Personen. Eine Teilnahme an allen kostenlosen Sitzungen wird vorausgesetzt.
• Termine: 12., 19., und 26. September; 4.; 10.; 17.;und 24. Oktober; 7. November 2018.
• Uhrzeit: von 18.30 bis 20.30 Uhr.
• Ort: Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes (ZAWM)– Vervierser Straße 73, 4700 Eupen.
• Die Einschreibung ist kostenlos. Bei der Registrierung wird jedoch um eine Anzahlung von 50 Euro gebeten. Mit dieser Anzahlung verpflichten Sie sich zur Teilnahme an allen Sitzungen.
Der angezahlte Betrag wird am Ende der acht Sitzungen vollständig erstattet. Den Psychologinnen gibt dieses Verfahren die Garantie einer regelmäßigen Anwesenheit sowie der reibungslosen Abwicklung der Gruppenaktivitäten.
Die eingeforderte Anzahlung darf kein Hindernisgrund sein. Bei finanziellen Schwierigkeiten wenden Sie sich bitte an das Fachteam der UCL unter 0471 41 44 33;die Auskünfte werden auf Französisch gegeben.
• Wenn die Betreuung Ihres Kindes oder Ihrer Kinder ein Teilnahmehindernis darstellt, kann Ihnen der CKK-Gesundheitsdienst Kontakte vermitteln.
• Fragen zu Ablauf und Inhalten beantwortet das UCL-Team unter 0471 41 44 33; die Auskünfte werden auf Französisch gegeben. Auskünfte auf Deutsch unter 087 73 21 27.
• Anmeldungen unter: www.ckk-mc.be/eltern-burnout

Unser Mund und unsere Zähne werden ständig gefordert: daher sollten die Zähne zweimal täglich mit Bürste oder Zahnseide gereinigt werden, damit es nicht zu Karies und Entzündungen kommen kann. Hinzu kommt der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt, damit Problemzonen erkannt und behandelt werden können, bevor sie sich bösartig weiterentwickeln. Immer wieder muss daran erinnert werden, dass unbehandelter Kariesbefall oder blutendes Zahnfleisch das allgemeine gesundheitliche Wohlbefinden beeinträchtigen.

"Ich habe keine Zeit". "Ich habe keine Zahnschmerzen". "Ich habe Angst, dass mir der Zahnarzt wehtun könnte". "Die Behandlung ist zu teuer". "Ich weiß nicht mehr, wann ich zum letzten Mal beim Zahnarzt war. Die Zeit vergeht so schnell". "Ich kenne keinen Zahnarzt". "Als Gebissträger brauche ich doch nicht mehr zum Zahnarzt zu gehen"…
Es fehlt wahrlich nicht an guten Argumenten, um nicht regelmäßig oder überhaupt nicht zum Zahnarzt zu gehen. Selbst Statistiken belegen diese Aussagen: aus den mit der CKK abgerechneten Behandlungsbescheinigungen geht hervor, dass 59 Prozent der Erwachsenen aus Wallonien und der Region Brüssel (annähernd jeder sechste) im Jahr 2017 nicht zum Zahnarzt gegangen ist (1). Diese Ziffern sind eine echte Herausforderung. Seit Inkrafttreten des "zahnärztlicher Versorgungsverlaufs" im Jahr 2015 wird die Bevölkerung regelmäßig über die Wichtigkeit einer jährlichen zahnärztlichen Kontrolle informiert. Aufgrund des Versorgungsverlaufs werden die meisten Zahnbehandlungen niedriger vergütet, wenn im vorausgegangenen Kalenderjahr keine zahnärztliche Behandlung stattfand. Demzufolge wurde in den letzten Jahren mit einer Zunahme der Zahnarztbesuche gerechnet. Bedauerlicherweise ist das Gegenteil eingetreten, denn 53 Prozent der Erwachsenen gingen 2016 nicht zum Zahnarzt. Und dies, wo doch gerade für Mundgesundheit mit dem Sprichwort „Besser vorbeugen als heilen“ geworben wird.

Mundraum ist Spiegel der gesamten körperlichen Gesundheit
"Zu wenige Menschen bringen Mundgesundheit mit  allgemeiner Gesundheit in Verbindung", sagt Diane van Cleynbreugel, Mitglied der Föderalen Zahnärzte-Krankenkassen-Kommission, "Unbehandelte Zahnkaries oder Parodontose (Zahnfleischerkrankungen) verursachen erhebliche Schmerzen, beeinträchtigen Ernährungsweise, Lebensqualität und Wohlbefinden und verursachen zudem Sprachstörungen".
Darüber hinaus kann unzureichende Zahn- und Mundhygiene die Behandlung von allgemeinen Krankheiten behindern. "Zahn- und Munderkrankungen werden mit anderen nichtübertragbaren Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen sowie Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs in Zusammenhang gebracht", sagt Diane van Cleynbreugel. "Einige dieser Wechselwirkungen sind nicht ohne Folgen: so kann bei Diabetes unbehandeltes Zahnfleisch den Blutzuckerspiegel aus dem Gleichgewicht bringen. Im umgekehrten Sinn begünstigt Diabetes – in deren Behandlungsverlauf der Blutzuckerspiegel verbessert wird  - Paradontalerkrankungen.
"Wenn es um das Allgemeinwohl Ihres Körpers geht,  ist es für eine Mundhygiene nie zu früh oder zu spät!" Dies ist im Wesentlichen die Botschaft des Zahnärzteverbandes anlässlich des Weltmundgesundheitstages. "Wenn Zahnfleischbluten, Schwellungen im Bereich des Zahnfleisches oder eine nicht heilende Wunde auftreten, sollten Sie rasch zum Zahnarzt gehen", sagt Diane van Cleynbreugel.
Heutzutage leiden 80 Prozent der über 35-jährigen Personen an Zahnfleischerkrankungen. Nicht behandelte Karies ist die am weitesten verbreitete Krankheit der Welt, aber auch diejenige, die am leichtesten zu vermeiden wäre. "Kurzum: ein gesunder Mund ist die beste Vorbeugung gegen Zahn- und Munderkrankungen und den damit verbundenen gesundheitlichen Komplikationen", sagt der Zahnarzt. Gewährleisten Sie die fortdauernde Gesundheit Ihrer Zähne und  gehen Sie bis zum Erreichen des Erwachsenenalters (2) mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt, so die allgemein gültige wissenschaftliche und medizinische Empfehlung.

(1) Im Jahr 2017 haben fast 60 Prozent aller Kinder im Alter von 6 bis 18 Jahren den Zahnarzt mindestens einmal aufgesucht. Dieser Prozentsatz ist allerdings gering, wenn man weiß, dass alle Zahnbehandlungen - mit Ausnahme der Kieferorthopädie – zu 100 Prozent erstattet werden.
(2) Kinder sollten, sobald die Milchzähne erscheinen und bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen.

Weitere Infos

 

Redaktion: Joëlle Delvaux, En Marche, Ausgabe vom 5. April 2018
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Mit dem Rauchen aufzuhören bleibt immer ein lobenswerter Vorsatz. Einige Raucher glauben, dass eine langsame Entwöhnung ausreicht, um Gesundheitsrisiken einzuschränken. Wir möchten an dieser Stelle einiges ins rechte Licht rücken.

Das Rauchen von bis zu zehn Zigaretten am Tag ist gesundheitsschädlich und ein ernstzunehmender Risikofaktor für verschiedene schlimme Krankheiten. Rauchen fördert viele Krebserkrankungen und beeinträchtigt das Herz-Kreislaufsystem. Einige Raucher sind der Ansicht, dass eine schrittweise Entwöhnung vor diesen Problemen bewahren kann. Diese Einschätzung ist falsch. Eine aktuelle Studie belegt, dass Rauchen schon in geringem Maße das Risiko auf einige ernsthafte Erkrankungen erhöht und die Lebenserwartung verringert. In den Vereinigten Staaten wurden mehr als 290.000 Menschen (Rentner, im Alter von etwa 70 Jahren) durchschnittlich sieben Jahre lang beobachtet. Bei den Teilnehmern, die regelmäßig bis zu zehn Zigaretten am Tag rauchten, war die Sterblichkeitsrate im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so hoch. Während sich die Lungenkrebserkrankungen mit Todesfolge um das Zwölffache erhöhten, versechsfachten sich die Erkrankungen der Atemwege (Lungenentzündung, Grippe) mit Todesfolge.

Tabakkonsum verkürzt die Lebenserwartung
Das Wissenschaftliche Institut für Volksgesundheit (ISP) hat im Jahr 2017 herausgefunden, dass die Lebenserwartung eines 15-jährigen Menschen, der täglich raucht, bei Männern um neun Jahre und bei Frauen um annähernd sechs Jahre verkürzt wird. Dieser Studie liegen Angaben von 30.000 Menschen (Rauchern und Nichtrauchern) in nationalen Gesundheitserhebungen aus den Jahren 1997, 2001 und 2004 zugrunde.
Nichtrauchende Männer und Frauen haben im Vergleich zu täglichen Rauchern nicht nur eine höhere Lebenserwartung, sondern genießen in erster Linie ein gesundes Leben. Denn Tabakkonsum setzt dem allgemeinen Gesundheitszustand durch ein erhöhtes Krankheits- und Beeinträchtigungsrisiko arg zu. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Rauchen zu Beeinträchtigungen führt, die einen direkten Einfluss auf die eigene Mobilität haben sowie auf die Fähigkeit, bestimmte Alltagssituationen zu meistern, wie das Ein- und Aussteigen aus dem Bett, Hinsetzen und Aufstehen, An- und Ausziehen, Hände und Gesicht waschen, Speisen zu sich nehmen, ...

Gesunde nichtrauchende Männern (ohne Einschränkungen) leben in der Regel 8,5 Jahre länger ist als  tägliche Raucher. Gesunde nichtrauchende Frauen leben durchschnittlich 4,3 Jahre länger. Woran liegt das? Bei nichtrauchenden Männern liegt es an der geringeren Erkrankungsrate des Bewegungsapparates (Arthrose, Rückenschmerzen, Osteoporose, ...). Bei Frauen liegt die Erklärung beim Rückgang der Atemwegserkrankungen (Bronchitis, Asthma, etc.). Diese Studie liefert also die wesentliche Erkenntnis, dass sich durch den Verzicht aufs Rauchen die Lebenserwartung deutlich erhöhen lässt. Und die so gewonnenen Lebensjahre sind in erster Linie gesunde Lebensjahre.

Das Rauchen einstellen
Viele Raucher schaffen es alleine! Deshalb sollten sich alle diejenigen, die es bereits versuchten und bald darauf wieder zum Glimmstängel gegriffen haben, nicht entmutigen lassen. Oft sind mehrere Versuche erforderlich, um aus der Rauchergewöhnung herauszukommen.  Da mit Unterstützung mehr Aussicht auf Erfolg besteht, kontaktieren Sie Ihren  Hausarzt und/oder einen Tabakologen. Hilfe bietet auch die Arbeitsgemeinschaft für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung (ASL) an. Hier gibt es eine Fülle an Informationen und Ratschlägen.

Quelle: mongeneraliste.be

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Herbst- und Winterzeit ist Grippezeit!   Im Allgemeinen trifft die Grippewelle 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung. In unserem Beitrag erinnern wir Sie daran, dass Grippesymptome – auch wenn sie weitläufig verbreitet sind – auf keinen Fall unterschätzt werden sollten. Vielleicht lesen Sie ja die folgenden Zeilen gut eingepackt unter der Bettdecke, weil auch bei Ihnen der Atemwegsinfekt bereits zugeschlagen hat.

In der Regel gilt der grippale Infekt zunächst als Bagatellerkrankung.
Je nach Übertragbarkeit des Erregers und Immunlage des Patienten kann es allerdings zu einer Ausbreitung oder sogenannten Superinfektion kommen, manchmal mit tödlichem Ausgang. Hauptverursacher der Grippe sind die hoch ansteckenden Grippeviren vom Typ A und Typ B. Die Wandlungsfähigkeit der Influenzaviren bringt unterschiedliche Virenstämme hervor, die sich in der Herbst- und Winterzeit in unseren Regionen einnisten.
"Die Rede ist von einer Superinfektion (auch Epidemie), wenn eine Mindestquote an Konsultationen für grippeähnliche Symptome in Krankenhäusern und bei Ärzten festgestellt wird", erklärt Olga Chatzis, Fachärztin für Infektiologie in der Abteilung für allgemeine Kindermedizin an der Uniklinik Saint-Luc. "In diesem Jahr beträgt diese Quote 141 Konsultationen auf 100.000 Einwohner. Wir reden von einer Grippe-Epidemie, wenn diese Quote in zwei aufeinanderfolgenden Wochen erreicht wird."

Eindeutige Grippesymptome
Influenza wird durch Mikrotröpfchen verbreitet, die in der Luft freigesetzt werden, sobald eine infizierte Person hustet, oder niest. Andererseits lässt sich der Grippevirus durch infizierten Speichel, Gesichts-, Hand- oder Gegenstandsoberflächen übertragen. Häufiges erstes Anzeichen für die Virusgrippe ist plötzliches und bis 40° C hohes Fieber. Jedoch können andere Symptome wie Schüttelfrost, allgemeines Schwächegefühl, Muskelschmerzen, starke Müdigkeit, trockener Husten oder Schnupfen auftreten.
Überwiegend sind die Betroffenen nach etwa drei bis sieben  Tagen wieder fieberfrei. Andere Symptome hingegen können noch ein bis zwei Wochen länger andauern. Betroffene können die Viren vom Auftreten der ersten Symptome für ungefähr fünf bis sieben Tage übertragen. Manchmal beginnt die Ansteckungsgefahr auch schon vor dem Auftreten der ersten Symptome.

Grippe vorbeugen oder behandeln
Wer fiebert und schwitzt sollte darauf achten, die verlorene Flüssigkeitsmenge durch ausreichendes Trinken wieder aufzunehmen. Achten Sie auf gute Händehygiene, um sich vor Infektionen zu schützen. Halten Sie beim Husten und Niesen die Hand vor dem Mund und werfen Sie Papiertaschentücher nach dem Gebrauch sogleich weg. Dadurch verhindern Sie die Ausbreitung des Virus. Arzneimittel lindern lediglich die Symptome. Vor allem aber gilt: körperliche Schonung und Bettruhe, damit die Grippe schnell ausheilt.

Unterschiedliche Risikogruppen
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die eine Grippeerkrankung und Komplikationen begünstigen:
• Schwangerschaft (im zweiten und letzten Schwangerschaftsdrittel);
• Säuglinge, Kinder und Erwachsene mit einer chronischen Erkrankung (Diabetes, Herz-, Nieren-  oder Lungenerkrankung, Leberleiden, …) oder Personen mit einer Immunschwäche unter Aspirin zwischen dem 6. Monat und 18. Lebensjahr;
• Personen über 65 Jahre;
• Personen in Pflegeheimen
Bei diesen Risikogruppen wird eine Impfung dringend empfohlen. Gleiches gilt für Personen wie Pflegepersonal oder Geflügelhalter, die das Virus übertragen könnten, (Letztere können Träger von Erregerstämmen sein).

Impfstoffe gegen Grippe
Idealerweise sollten Schutzimpfungen vor dem winterlichen Virusauftritt (zwischen Mitte Oktober und Dezember) stattfinden. Die jedes Jahr vorgeschlagenen Impfstoffe schützen gegen die drei oder vier Virenstämme, die als die am weitesten verbreiteten gelten. Da nicht immer die gleichen Virenstämme aktiv sind, wird die Impfstoff-Zusammensetzung jedes  Jahr bedarfsgerecht angepasst. Bei Erwachsenen kann so eine Wirksamkeit von 80 Prozent; bei betagten Menschen oder Personen mit einem schwachen Immunsystems oder einer chronischen Erkrankung von 40 Prozent erreicht werden. Trotz vorheriger Schutzimpfung kann eine Infektion auftreten; in diesen Fällen tritt die Krankheit in der Regel schwächer auf und vor allem ist das Komplikationsrisiko stark reduziert. Bei chronisch Kranken vermindert eine Impfung zudem das Risiko einer Verschlimmerung.

Was tun, wenn ich die rechtzeitige Impfung im Herbst verpasst habe?
Auch eine spätere Impfung ist meist noch sinnvoll. Insbesondere, wenn die Grippewelle noch nicht eingesetzt oder gerade erst begonnen hat.
Auf die Frage, ob es denn noch sinnvoll sei, sich impfen zu lassen, wenn die Grippewelle bereits eingesetzt hat, antwortet Dr. Olga Chatzis: "Ja und nein",  denn es dauert immerhin zwei Wochen, bis der Impfstoff seine volle Wirksamkeit entfalten kann und die Person kann ja  nicht wissen, wann sie mit dem Virus in Kontakt getreten ist. Für Risikopersonen ist es nicht zu spät, da der Impfstoff die Grippesymptome doch spürbar abschwächen kann. Die Grippewelle kann immerhin bis Mitte März andauern."
Auf der anderen Seite ist es wichtig - auch wenn die Impfung sehr spät erfolgte, diese vorbeugende Maßnahme im Herbst zu wiederholen, da die Virusstämme von Jahr zu Jahr ändern. Eine jetzt oder in den kommenden Wochen durchgeführte Schutzimpfung gilt nicht für die Grippewelle Herbst-Winter 2018/2019".

Wie steht es um die Kostenerstattung?
Risikopersonen, die in den Empfehlungen des Hohen Gesundheitsrates erwähnt werden, erhalten für den Ankauf der Impfstoffe vom LIKIV (Landesinstitut für Kranken- und Invalidenversicherung), eine teilweise Kostenerstattung (40 Prozent), unter der Voraussetzung, dass der Arzt auf seiner Verordnung "Drittzahlersystem" vermerkt hat. Darüber hinaus erhalten die CKK-Versicherten, deren Beiträge ordnungsgemäß eingegangen sind, eine Kostenerstattung von bis zu 25 Euro pro Jahr für die Grippe-Schutzimpfung.

In südlichen Ländern ist das Nickerchen über die Mittagszeit an der Tagesordnung. Bei uns halten nur Kleinkinder oder ältere Menschen einen kurzen Mittagsschlaf. Wir halten den Mittagsschlaf für Zeitverlust. Dabei hat ein kleines Nickerchen zahlreiche Vorteile, sowohl für den Körper als auch für die Psyche.

Wenn es um Schlaf geht, sind nicht alle Menschen gleich. Mehrere Studien zeigen aber, dass sich zwischen 13 und 15 Uhr bei den meisten von uns eine ganz natürliche Müdigkeit einstellt. Dagegen sollten wir uns keineswegs wehren… Die wichtigsten Anzeichen der Müdigkeit sind: Schläfrigkeit, schwere Lider, Augenjucken, Gähnen, nachlassende Aufmerksamkeit und schwindende Konzentration…

Wohltuende Wirkung des kurzen Mittagschlafs

Ein Mittagsschlaf von 20 bis höchstens 30 Minuten stärkt die kognitiven Fähigkeiten, das heißt dass Wachsamkeit, Konzentration, Gedächtnis und Kreativität gefördert werden. Weitere Nebenwirkungen sollen eine bessere Verdauung und weniger Stress sein. Um die volle Wirkung zu erzielen, sollten Sie sich jedoch einen Wecker setzen. Nach dem bekannten Schlafzyklus setzt nach etwa 20 bis 30 Minuten leichtem Schlaf der Tiefschlaf ein. Wenn Sie mittags zu lange schlafen, haben Sie den Eindruck, dass Sie noch müder sind. Außerdem besteht die Gefahr von nächtlichen Schlafstörungen.

Minisiesta – Gebrauchsanweisung

 

Wir empfehlen den ersten Zahnarztbesuch bereits sogleich nach dem Durchbruch des ersten Zahnes, spätestens am zweiten Geburtstag.

So gewöhnt sich Ihr Kind langsam an den Zahnarzt
Und andererseits wird der Zahnarzt den neuen kleinen Patienten, den er vielleicht bis ins Erwachsenenalter begleiten wird, und vielleicht auch dessen Familie kennenlernen. Es ist auch eine Gelegenheit für den Zahnarzt (und / oder seiner Praxishilfe), dem Kind Ratschläge für ein wirksames Zähneputzen zu geben. Nehmen Sie Ihr Kind besser nicht mit zu Ihrem eigenen Termin; schon gar nicht, wenn eine Behandlung ansteht. Am besten ist ein ausschließlich für Ihr Kind reservierter Zahnarzt-Termin.

 

Wie läuft der erste Zahnarztbesuch ab ?
Achten Sie bei der allerersten Terminvereinbarung auf eine für Sie und für Ihr Kind angenehme Uhrzeit: wählen Sie einen Tageszeitpunkt, an dem Ihr Kind weder müde noch hungrig ist. Versuchen Sie auch, einen Zeitpunkt zu finden, wo der Warteraum nicht überfüllt ist und Ihnen und dem Kind keinen zusätzlichen Stress macht.

Beim ersten Zahnarztbesuch findet normalerweise eine erste Kontrolle im Mund des Kindes und eine kurze Besprechung mit dem begleitenden Elternteil statt, damit sich der Zahnarzt ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand der Zähne machen kann.

Die Untersuchung erfolgt zunächst mit einem Spiegel. Wenn das Kind noch sehr klein ist, sitzt es nicht direkt auf dem Untersuchungsstuhl, sondern nimmt auf dem Schoß des Elternteiles Platz. Der Zahnarzt untersucht den gesamten Mundbereich des Kindes, wobei er die Position der ersten bereits herausstehenden Zähne kontrolliert. So kann er einen Kariesbefall frühzeitig entdecken und gegebenenfalls einen Behandlungstermin festlegen.
Wenn Sie einen Kariesbefall an einem Zahn Ihres Kindes bemerken oder Fragen zum Durchbruch der ersten Milchzähne haben, sollten Sie den Zahnarzt vor der Vollendung des zweiten Lebensjahres konsultieren.
Es ist sehr wichtig, einen Milchzahn zu behandeln (auch wenn er irgendwann einmal ausfällt, um Platz für einen definitiven Zahn zu machen). Sonst können nämlich später Probleme auftauchen und entsprechende Behandlungen vonnöten machen.

Zahnarztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen werden bis zum vollendeten 18. Lebensjahr voll erstattet, unter der Voraussetzung, dass der Zahnarzt vertraglich gebunden ist oder die vertraglichen Honorare anwendet.

Von Krankenhaus zu Krankenhaus sehr unterschiedlich

Als Mitglied des Verwaltungsrates des Föderalen Wissenszentrums Gesundheitsversorgung (KCE) hat die Intermutualistische Agentur (IMA) den KCE-Bericht ‚Geplante Kaiserschnitte: welches sind die gesundheitlichen Folgen für Mutter und Kind?‘. Im Anschluss an diesen Bericht gibt die IMA die Anzahl Kaiserschnitte je Entbindungsstation bekannt. Aus den IMA-Statistiken ist ersichtlich, dass in Belgien rund 21% der Kinder per Kaiserschnitt zur Welt kommen. Das ist im europäischen Vergleich vertretbar. Allerdings gibt es wirklich erhebliche Unterschiede zwischen den belgischen Krankenhäusern.

Die Zahl schwankt zwischen 11,8% und 32,9%. Diese Schwankung ist zu groß, auch wenn die Geburten in Referenzzentren für komplizierte Fälle und die Unterschiede in der Bevölkerung ausgenommen werden. Wir brauchen unbedingt eine ausführliche Aufzeichnung der Gründe für die Durchführung eines Kaiserschnitts, um die Unterschiede zwischen den Entbindungskliniken zu verringern.

IMA-Zahlen belegen große Unterschiede zwischen Krankenhäusern

Von hundert Kindern kommen in Belgien etwa 21 per Kaiserschnitt zur Welt (2014: 20,6% in Flandern, 22,4% in der Wallonischen Region und 20% in der Region Brüssel).* Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte sich 1985 noch für eine Einschränkung der Kaiserschnitte auf 10 bis 15% ausgesprochen. Die Empfehlung wurde 2015 aktualisiert: künftig geht es weniger um die Anzahl als um die Beschränkung auf Fälle, in denen eine medizinische Indikation besteht.

Die belgischen Zahlen halten sich in einem annehmbaren Rahmen, auch wenn klar ist, dass diese Zahlen nicht weiter ansteigen dürfen. Auffallend sind die erheblichen Unterschiede zwischen den Krankenhäusern in allen Regionen Belgiens (von 11,8% bis 32,9%, vgl. Tabelle im Anhang). Diese Schwankungen zwischen den Entbindungskliniken sind zu stark. Manchmal ist die Erklärung hierfür einfach. So liegt die Zahl der Kaiserschnitte in den Referenzzentren für kompliziertere Fälle oder in Universitätskrankenhäusern höher. Aber auch nach einer Bereinigung dieser Zahlen bleibt der Unterschied zwischen bestimmten Entbindungskliniken zu groß.

Der Trend: Kaiserschnitt auf Anfrage

Der Kaiserschnitt ist ein chirurgischer Eingriff, der das Leben der Mutter und des Kindes retten kann, wenn der Eingriff aus eindeutigen medizinischen Gründen durchgeführt wird. Das Föderale Wissenszentrum Gesundheitsversorgung (KCE) hat in seiner Studie zu den geplanten Kaiserschnitten jedoch festgestellt, dass dieser Eingriff in den letzten 30 Jahren immer häufiger zu einer Routinemaßnahme wird und selbst auf Ersuchen der künftigen Eltern aus persönlichen Gründen ohne medizinische Notwendigkeit ausgeführt wird. Einige Frauenärzte schlagen sogar einen Kaiserschnitt vor, weil das ihrer Terminplanung entgegenkommt.

Ein Kaiserschnitt ohne medizinische Indikation bringt keine gesund- heitlichen Vorteile. Im Gegenteil!

Dafür, dass medizinisch nicht angezeigte Kaiserschnitte einen gesundheitlichen Nutzen für Mutter und Kind darstellen, fehlt jeglicher Nachweis. In den einschlägigen Veröffentlichungen wird immer häufiger auf kurz- oder langfristige negative Folgen hingewiesen. Ein Großteil des durch Kaiserschnitte bedingten Risikos bezieht sich auf den Verlauf späterer Schwangerschaften.

Die Bedeutung von ausführlichen Aufzeichnungen und Informationen

Für die KCE ist Bewusstseinsbildung von grundlegender Bedeutung, sowohl für den Leistungserbringer als auch für (künftige) Eltern.

*In den Krankenhäusern Eupen und St. Vith kommt fast jedes fünfte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Das entspricht dem gesamtbelgischen Profil.

Zur Intermutualistischen Agentur (IMA)

In Belgien haben wir 7 Krankenkassen. Diese Krankenkassen tragen zahlreiche Verwaltungs- und Rechnungsdaten ihrer Versicherten zusammen. Die Intermutualistische Agentur (IMA) zentralisiert und wertet diese Daten aus.

Das geschieht auf eigene Initiative oder auf Anfrage der gesetzlichen Partner: Landesinstitut für Kranken- und Invalidenversicherung (LIKIV), Föderaler Öffentlicher Dienst (FÖD) Volksgesundheit, FÖD Soziale Sicherheit, und Föderales Wissenszentrum Gesundheitsversorgung (KCE).

Die IMA setzt sich durch Aufzeichnungen, Analysen und Studien für eine ständige Verbesserung eines effizienten Gesundheitssystems und einer wirtschaftlichen Krankenversicherung ein.

Postanschrift:

AIM/IMA,
Avenue de Tervueren
188A bte 9 Tervurenlaan
B- 1150 Brüssel

KCE-Bericht unter kce.fgov.be

Wasser ist Leben – diesen klugen Satz hatte damals Antoine de Saint-Exupéry geschrieben. Und wie recht er doch hatte!   Wasser ist Hauptbestandteil jeder Körperzelle und für zahlreiche Körperfunktionen von enormer Bedeutung: Wärmeregulierung, Beseitigung von Giftstoffen, weitgehende Abdeckung unseres Bedarfs an Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium, Natrium. Das optimale Getränk für den Flüssigkeitshaushalt des Menschen ist Wasser. Was also sollen wir trinken: Hahn oder Flasche, Mineralwasser oder Leitungswasser?

Hahn oder Flasche? Ob in Flaschen abgefüllt oder aus dem Leitungsrohr, die Wasserqualität muss strengen Trinkbarkeitskriterien entsprechen. Alle Wasser sind in Ordnung, sie haben allerdings unterschiedliche Eigenschaften.

Leitungswasser

Leitungswasser gehört in Belgien zu den am meisten kontrollierten Nahrungsmitteln. Da seine Qualität ständigen Kontrollen unterzogen wird, kann davon ausgegangen werden, dass es gesund und von guter Qualität ist. Wasser kann aus Quellfassungen stammen, aus tiefen Grundwasservorkommen, aus Flüssen entnommen werden oder aus allen drei Ressourcen.

Wasser ist nicht besonders reich an Mineralien oder Spurenelementen  wie Kalzium, Natrium, Kalium, usw, aber es enthält geringe Mengen davon, die das ganze Jahr über von Region zu Region variieren können. Dieser Mineralgehalt , auch „hartes Wasser" genannt, beeinflusst Geschmack und Farbe. Zum Beispiel ist kalziumreiches Wasser „kalkhaltig" und leicht weißlich.

Häufig stört, dass Leitungswasser gelegentlich nach Chlor riecht und schmeckt. Dieser spezielle Geruch entsteht durch die Trinkwasseraufbereitung.  Durch die Beigabe von Chlor werden in der Tat die Mikroorganismen zerstört, die im aufgefangenen Rohwasser vorhanden sind, damit das Leitungswasser keimfrei in die Haushalte transportiert werden kann. Chlorgeruch und -geschmack neutralisieren sich, wenn eine offene Wasserkaraffe über Nacht im Kühlschrank abgestellt wird. Der Wassergeschmack lässt sich auch durch Hinzugabe von Zitronensaft oder Minze verbessern. Wenn es um die Kosten geht, bleibt das Leitungswasser Favorit!

Quellwasser

Quellwasser wird aus bakteriologisch und chemisch einwandfreien unterirdischen Quellen gewonnen. Die Abfüllung (mit oder ohne Kohlensäure) geschieht ohne vorherige Aufbereitung, da Quellwasser rein aus dem Boden kommt.

Mineralwasser

Der Ursprung von Mineralwasser ist in tief liegenden, unter-irdischen Wasservorkommen, die aus Regenwasser entstanden sind. Dort sind sie vor Verunreinigungen geschützt. Wertvolles Nass, dessen natürliche Reinheit es gilt, von der Abfüllung bis zum Öffnen der Mineralwasserflasche zu bewahren. Deshalb muss Mineralwasser direkt an der Quelle gefördert und abgefüllt werden. Da Mineralwasser von öffentlichem Interesse zur Wahrung der Gesundheit ist, unterliegt das Nass strikten Vorgaben. Mineralwasser enthält eine Vielzahl lebenswichtiger Mineralstoffe und Spurenelemente. Die Zusammensetzung variiert je nach Herkunft und Mineralwasserquelle.

Ein hoher Anteil an Mineralstoffen ist gut für die Gesundheit und kann für bestimmte Bedürfnisse empfohlen werden. Mineralwasser lässt sich auf Grundlage der Anteile an Mineralstoffen in Kategorien einteilen:

Zur Bestimmung des Mineralstoffanteils genügt es,  den „Trockenrückstand" auf dem Etikett zu beachten (dieser Indikator gibt den Mineraliengehalt nach dem Verdampfen von 1 Liter Wasser bei 180 ° C an). Mineralwasser sollte lichtgeschützt aufbewahrt werden; geöffnete Flaschen sollten nach zwei Tagen ausgegossen werden.

Sie möchten etwas für die Umwelt tun?

Weshalb nicht auch einmal eine Trinkflasche mit Wasser abfüllen, anstatt umweltfeindliche Plastikflaschen zu kaufen? Diese Lösung erbringt nicht nur erhebliche Einsparungen für Ihren Geldbeutel, sondern ermöglicht zudem vielfältige Geschmacksvariationen (aromatisiertes Leitungswasser, leichtes Teegetränk, …)!

Dass unser Körper Vitamine benötigt, um optimal zu funktionieren, ist bereits bekannt. Einige Vitamine werden von unserem Organismus produziert, andere sind in unseren Lebensmitteln enthalten. Vitamin D schöpfen wir aus zwei unterschiedlichen Quellen: einerseits entsteht es unter Sonnenlicht in den untersten Schichten der Haut, andererseits ist es in verschiedenen Lebensmitteln wie Fisch (Sardinen, Makrelen, Forellen oder Lachs) und Eigelb enthalten.

In letzter Zeit wird Vitamin-D-Mangel im Blut immer öfters mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht : die Sturzneigung bei älteren Personen, ein größeres Risiko von Darmkrebs, kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes, Demenz, …

Die Ursachen von Krankheiten auf Grund von Vitamin-D-Mangel wurden niemals bewiesen . Zahlreiche Wissenschaftler glauben, dass eine niedrige Konzentration von Vitamin-D im Blut eher die Folge dieser Krankheiten ist und keine Ursache. Eine Vitamin-D-Zufuhr kann also nicht als eine Behandlung dieser chronischen Krankheiten angesehen werden.

Allerdings weiß man, dass Vitamin D mit Sicherheit eine wichtige Rolle bei der Verkalkung unseres Skeletts spielt und Osteoporose vorbeugt. Andere nützliche Eigenschaften von Vitamin-D werden in Zukunft erforscht werden…

Was tun?

Zurzeit geht man davon aus, dass eine ausgeglichene Ernährung sowie einige Minuten Sonnenlicht pro Tag ausreichen, um den Vitamin-D-Bedarf der meisten Erwachsenen zu decken. Das gilt selbst, wenn die Sonne hinter den Wolken versteckt ist. Es lohnt sich also im Winter oder bei bedecktem Himmel regelmäßig Licht zu tanken. Kindern, Jugendlichen und älteren Personen werden zusätzliche D-Vitamine angeraten. Das gleiche gilt beispielsweise für Menschen, die tagsüber nicht nach draußen gehen (und kein Licht tanken), vollständig von den Kleidern bedeckt sind (Tragen von Kopftuch u.a.), Schwangere oder Stillende, …

Achtung! Vitamin D ist schädlich, wenn es in zu großen Mengen konsumiert wird. Ziehen Sie stets Ihren Hausarzt zu Rate, bevor Sie ein Nahrungs-ergänzungsmittel einnehmen.

Artikel in Zusammenarbeit mit mongeneraliste.be

Test-Achats, die LUSS* und die Krankenkassen machen sich für erschwingliche Arzneimittel stark. Die von den Pharmaherstellern für Arzneimittel, insbesondere für Medikamente zur Behandlung von schweren Krankheiten wie Krebs oder seltenen Erkrankungen, geforderten Preise sind unbezahlbar geworden. Wenn dies so weiter geht, wird die Krankenversicherung auf Dauer gezwungen sein, die Kosten für verschiedene Behandlungen abzulehnen.

Die Pharmahersteller begründen die Preise mit den hohen Kosten für Forschung und Entwicklung. Aber sie weigern sich, offenzulegen, welche Kosten wirklich für die Entwicklung eines neuen Arzneimittels anfallen. Test-Achats, die LUSS und die Krankenkassen fordern die Behörden auf, Maßnahmen diese Zeitbombe zu entschärfen und die Preisspirale bei den Medikamenten einzudämmen, indem sie eine Petition auf www.medicamentstropchers.be gestartet haben.

Überzogene Preise

Die Arzneimittelpreise sprengen jeden Rahmen. Das trifft vor allem auf Medikamente zur Bekämpfung von Krebs, Auto-immunerkrankungen und seltenen Leiden zu, die immer schwerer zu Buche schlagen. Arzneimittelhersteller streben möglichst hohe Gewinne an und zögern nicht, mehrere zehntausend Euro für die Behandlung eines Patienten in Rechnung zu stellen. Der Preis für eine Arzneimitteltherapie bei einem Krebspatienten kann bis zu 100 000 Euro pro Jahr betragen. Für seltene Krankheiten kann das sich sogar auf 400 000 Euro summieren. Das Mittel Soliris der Firma Alexion zur Behandlung einer seltenen Nierenerkrankung hat den Sozialhaushalt 2011 etwa 9,2 Millionen Euro für 25 Patienten gekostet. Solche Preise gefährden das Überleben unseres Gesundheitssystems. 2015 hat das Landes-institut für Kranken- und Invalidenversicherung (LIKIV) rund 1,5 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben, die in den Krankenhäusern verabreicht werden. Das sind 550 Millionen mehr als 2005, also ein Anstieg von 60 Prozent über einen Zeitraum von nicht einmal zehn Jahren.

Wenig überzeugende Argumente der Pharmaindustrie

Ihre Preise rechtfertigen die Hersteller mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten. Aber die Industrie weigert sich, offenzulegen, was die Einführung eines neuen Arzneimittels wirklich kostet. Ein wesentlicher Teil der Forschung findet nämlich an den Universitäten statt, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden. Außerdem geben die Hersteller für Marketing mehr Geld aus, als für Forschung. Die Gewinnspannen der Pharma-industrie gehören zu den höchsten verglichen mit allen anderen Branchen, nämlich bei rund 20 Prozent.

Therapeutischer Mehrwert zu gering

Das aktuelle Verfahren zur Entwicklung neuer Medikamente bietet zu wenig Mehrwert. Die Hersteller entwickeln praktisch keine neuen Mittel für bestimmte Krankheiten, obwohl hier dringender Bedarf besteht, wie zum Beispiel in die Einführung neuer Antibiotika zur Bekämpfung von Bakterien, die gegen alle bekannten Mittel resistent sind. Viele Arzneimittel hingegen bieten überhaupt keinen Mehrwert im Vergleich zu bestehenden Produkten. Die unabhängige französische Revue „Prescire“ kommt in einer Analyse zu dem Ergebnis, dass nur zwei Prozent der Medikamente, die zwischen 2000 und 2013 auf den französischen Markt eingeführt wurden, wirklich Fortschritte gebracht haben, und nur 7 Prozent stellen im Vergleich zu ihren Vorgängerprodukten einen echten Mehrwert dar.

Unterschreiben Sie die Petition!

Test-Achats, die LUSS und die Krankenkassen fordern mehr Transparenz bei den Pharmaherstellern, nicht nur hinsichtlich der tatsächlichen Forschungs- und Entwicklungskosten für die einzelnen Medikamente, sondern auch eine klare Trennung der mit öffentlichen Mitteln finanzierten Investitionen von solchen, die mit privaten Mitteln bestritten werden. Die Staaten der Europäischen Union müssen im Übrigen ihre Kräfte bündeln, um die Preise mit den Herstellern auszuhandeln und den Nutzen eines Arzneimittels zu beurteilen, beispielsweise bei der Frage, ob es Alternative gibt, ob das Mittel mehr Lebensqualität verspricht, ob es die Lebenserwartung erhöht. Das heutige System, wonach eine pharmazeutische Firma ein Patent - und somit das Monopol - auf das von ihr entwickelte Produkt erhält, funktioniert offensichtlich nicht. Zusätzliche Anreize, die den Firmen offenstehen, wie ergänzende Schutzzertifikate und Vertriebsexklusivität, verschärfen das Problem nur noch mehr. Aus diesem Grund ist alles an den Entwurf eines neuen Forschungs- und Entwicklungskonzepts zu setzen. Das Föderale Wissenszentrum für Gesundheitsversorgung (KCE) veröffentlicht heute einen Bericht, in dem Auswege aus der Sackgasse aufgezeigt werden. Wir fordern unsere politischen Entscheidungsträge rauf, diese Vorschläge gründlich zu analysieren und eine öffentliche Debatte unter Einbezug aller Betroffenengruppen anzuregen.

Test-Achats, die LUSS und die Krankenkassen starten eine Petition unter www.medicamentstropchers.be, in der die Behörden aufgefordert werden, die gefährliche Preisspirale bei den Arzneimitteln zu bremsen. Diese Organisationen rufen alle Verbraucher auf, denen der Zugang zur Gesundheitsvorsorge ein wichtiges Anliegen ist, diese Petition zu unterschreiben.

*Liga der Nutzer des Gesundheitswesens