Luc Schreiden (Psychologe, Psychotherapeut und Dozent an der Universität Lüttich)


In den weitläufigen menschlichen Beziehungen fällt einigen eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie erfordern mehr Einsatz, sie stellen unsere Gefühlswelt auf den Kopf, aber sie sind auch sehr bereichernd. Sie nehmen einen sehr wichtigen Platz in unserem Leben: die Paarbeziehung und die Elternschaft.

Paarbeziehung

Die Paarbeziehung wird häufig gleichgesetzt mit Austausch und Liebe. Aber diese Beziehung muss im Gleichgewicht bleiben, insbesondere durch einen gesunden Ausgleich zwischen zwei manchmal schwer miteinander zu vereinbarenden Bedürfnissen: mit dem anderen, aber auch mit sich selbst leben, ein Gleichgewicht finden zwischen „für andere da sein“ und „für sich selbst da zu sein“.

Das erste Bedürfnis - die Beziehung zum anderen - ist wohlbekannt und ist das Bestreben vieler Menschen: ihr Leben teilen, sich geliebt fühlen und ihre Zuneigung ausdrücken. Eine besondere Beziehung kann zu einem reichen und ehrlichen Austausch führen, wenn das gegenseitige Vertrauen groß genug ist. Aber den anderen zu entdecken, sich seinerseits lieben zu lassen, vor allem wenn man sich verwundbar fühlt, erfordert viel Energie.

Aber was ist mit dem zweiten, weniger bekannten Bedürfnis, „für sich selbst da zu sein“? Was bedeutet das eigentlich?

Im Allgemeinen wird dieses Bedürfnis unter Paaren schamhaft als „Bedürfnis nach Einsamkeit“ bezeichnet. Konkreter bedeutet „für sich selbst da zu sein“, an seinen inneren Rhythmus anknüpfen, in sich hineinhorchen, seine „Grenzen“ erkennen… Die Gefahr besteht, dass wir uns viel zu lange verlieren, vergessen (oder flüchten), mit allen hiermit verbundenen Risiken: sich nicht glücklich fühlen, Groll gegenüber dem anderen anstauen.

Um dieser Falle zu entgehen, suchen manche Paare die verbale Auseinandersetzung als Ausweg. Bei angestautem Frust kommt es zum verbalen Austausch… Die Partner erlauben sich dann viel mehr gegenseitige Distanz: die Beziehung wird kühler, jeder geht seiner Beschäftigung nach. Das ist der Augenblick, in dem beide sich jeweils in ihr „Revier“ zurückziehen… Diese Strategie kann erfolgreich sein, aber das Klima wird oft feindselig, mit belastenden Gefühlen, vor allem wenn man nachtragend ist oder zum Schmollen neigt. Der Preis, den man dafür zu zahlen hat, dass man sich Zeit für sich nimmt, ist sehr hoch; wenn diese Diskussionen sich häufen, können sie aufreibend sein und langfristig die Beziehungsfähigkeit untergraben.

Eine andere, weniger „mühevolle“ Alternative wäre es, sich gegenseitig einen vorübergehenden Rückzug innerhalb der Partnerschaft zu erlauben, damit jeder auch Augenblicke nur für sich hat (und sich selbst auch erlauben, das zu tun). Damit diese Strategie Erfolg hat, ist es wichtig, dass die Partner miteinander reden. Das Vorhaben sollte im Idealfall von beiden Seiten ausgehen, das heißt, dass beide Partner gleichermaßen die Möglichkeit haben müssen, sich auf sich selbst zu besinnen. Da wir alle verschieden sind, ist es auch normal, dass manche Menschen mehr „Privatsphäre“ benötigen und andere weniger. Die Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse des Einzelnen zu respektieren, gehört zu den Schlüsseln für eine erfolgreiche und harmonische Beziehung. Was aber für die Paarbeziehung gilt, gilt ebenfalls für die Familie: jedes Mitglied einer Familie braucht sein persönliches Reich, das, je nach individuellem Bedürfnis, mal kleiner, mal größer sein kann.

Elternschaft

Für die Eltern-Kind-Beziehung gilt die gleiche Herausforderung: ein zufriedenstellendes (und natürlich fließendes) Gleich-gewicht zwischen der Verfügbarkeit gegenüber dem Partner, den Kindern und sich selbst. Ein drei Monate alter Säugling braucht natürlich mehr Präsenz als ein zehnjähriges Kind oder ein achtzehnjähriger junger Mensch! Aber im Allgemeinen erzeugt der Gedanke, sich um sich selbst kümmern zu wollen, Schuldgefühle bei den Eltern, ganz gleich wie alt das Kind ist. Die Vorstellung, dass Eltern sich für ihre Kinder „aufopfern“ müssen, herrscht immer noch vor. Natürlich bedeutet Elternwerden auch auf einen Teil seiner Freiheiten verzichten, denn der „Elternberuf“ erfordert einen ungeheuren Energie- und Zeitaufwand. Das Ergebnis? Wir sind ausgebrannt, denn wir „versorgen“ uns nicht ausreichend, indem wir unser eigenes Wohlbefinden zum ausschließlichen Nutzen der Kinder vernachlässigen. Die zweite Gefahr besteht darin, seinen Aufgaben als Partner nicht mehr gerecht zu werden, also seine Paarbeziehung zu vernachlässigen.

Und dennoch, haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was das bei einem Kind auslösen kann, wenn es merkt, dass seine Eltern sich keine Zeit für sich und für ihre Beziehung nehmen? Muss an dieser Stelle daran erinnert werden, dass Kinder ungeheuer viel daraus lernen, was die Erwachsenen tun (und nicht nur aus dem, was diese sagen)?

Sich um sich selbst kümmern gehört also zu den erzieherischen Aufgaben der Eltern. Erziehung als „Selbstaufopferung“ ist deshalb keine gute Vorstellung: sich immer nur sagen „wenn die Kinder erwachsen sind, denke ich auch einmal an mich selbst“, dient keinem. Wenn wir uns niemals Zeit für uns nehmen, geben wir den Kindern auch keine gute Anleitung oder keine guten Vorbilder, an die sie sich halten könnten, um die „Wellen und Wogen ihres eigenen Lebens“ zu durchsegeln. Schlimmer noch, ohne diese Vorbilder, geben wir ihnen ein verzerrtes Bild der Erwachsenenwelt, die sie nur als Verpflichtung empfinden, in der man das Wesentliche außer Acht lässt, in der man sich selbst aufgibt. Aber ein Vater oder eine Mutter, der oder die sich Zeit für sich nimmt, fühlt sich besser und kann mehr für die Familie da sein. Alles gleicht dem Balanceakt des Seiltänzers.

Aber wenn Sie noch nicht überzeugt sind, schauen Sie sich doch ganz einfach ein Kind an, das seine Eltern glücklich sieht. Wer für sein eigenes Glück sorgt, braucht das seiner Kinder nicht zu vernachlässigen, sondern fördert es im Gegenteil sogar noch. Das eigene Glück ist der Grundton, auf den die Musik sich aufbauen kann.

Wie können Sie sich Zeit für sich nehmen?

Einige Ansätze

Wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen oder wenn der Tag zu Ende geht, nehmen Sie sich Zeit für Entspannung. Dafür müssen Sie sich nicht unbedingt zurückziehen oder aus dem Haus gehen: ganz gemütlich eine Illustrierte lesen, einem Hobby nachgehen (Basteln, Stricken, Gartenarbeit, …), die Musik hören, die man ganz besonders mag, oder ein ausgedehntes Bad nehmen, … das reicht bereits, um zu sich selbst zu finden. Etwas tun, das uns wirklich Spaß macht: Sport, Kunst, Entspannung, … Nicht umsonst haben Freizeitangebote, die den Menschen helfen, zu sich selbst zu finden und mehr auf sich zu hören, einen derartigen Erfolg (Meditation, Tai-Chi, Yoga, …). Sie fügen sich perfekt in das Harmoniebedürfnis der Partner oder der gesamten Familie ein.

Unternehmungen, die wirklich ALLEN gefallen: wenn es um die gesamte Familie geht, ist es nicht immer möglich, jede Woche jedem die Möglichkeit zu bieten, etwas ganz eigenes zu unternehmen. Glücklicherweise gibt es aber Dinge, die allen Freude bereiten. Das ist die beste Alternative: Wenn der Fahrradausflug Eltern wie Kindern zusagt, gewinnen alle auf allen Ebenen.

Letztlich dürfen wir die Kraft der sozialen Beziehungen nicht vernachlässigen. Sich Zeit für Freunde oder Angehörige nehmen ist auch eine Möglichkeit über die eigene Beziehung hinauszublicken und wieder zu sich selbst zu finden: mit Freunden gemeinsam ein Fußballspiel anschauen, eine Freundin anrufen, mit einer Freundin shoppen gehen oder mit Freunden wandern kann ein starkes Gefühl des Wohlbefindens auslösen. Aber wie bereits eingangs erwähnt sollte das alles miteinander besprochen werden. Die anderen Familienmitglieder dürfen dabei nicht übergangen werden, denn das Pendel schlägt dann leicht in die umgekehrte Richtung aus: Wenn wir nur für uns selbst da sind und zu wenig für den Partner oder die Kinder, erzeugt das Frust und Spannungen bei den anderen.

Thymian ist eine der wundervollsten aromatischen Pflanzen dieser Welt. Als einfaches Küchenkraut wird es in seiner Heilwirkung oft unterschätzt. Dabei ist die Pflanze nicht nur eine Goldmine für Ihre Gesundheit, sondern auch sehr dekorativ und schön anzusehen…

Thymian stammt aus dem Mittelmeerraum sowie aus Mittel- und Kleinasien und ist seit der Antike vor allem für medizinische Anwendungen bekannt. Heutzutage verwenden wir Thymian eher in Kochrezepten oder zur Herstellung von Infusionen.

Eine wertvolle Heilpflanze

Thymian wird zur Behandlung von Atemproblemen wie beispielsweise Husten, Bronchitis, oder auch bei Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall eingesetzt.

Wie alle frischen Kräuter enthält auch Thymian entgiftende Inhaltsstoffe, die zur Vorbeugung von Herzkreislauferkrankungen, bestimmten Krebsarten und Alterserkrankungen dienen. Thymian enthält Eisen, Vitamin K, in geringerem Maße auch Calcium, Mangan und Vitamin C.

Schließlich hat Thymian keimreduzierende und keimbekämpfende Eigenschaften: eine Komponente (Thymol) wird zur Vorbeugung von Zahnbelag verwendet und ist zudem in antiseptischen Mundspülungen aus der Apotheke enthalten.

Wo wird Thymian verwendet?

In Ihren Lieblingsrezepten: die während der Mahlzeiten verzehrten Dosen reichen natürlich nicht aus, um Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu verhindern. Sie erhöhen jedoch die antioxidative Aufnahme in der täglichen Ernährung. Grund genug, um Ihren Speisen häufig Thymian beizugeben…

Als Kräutertee: binden Sie in paar Thymianzweige zu einem kleinen Bund zusammen und hängen sie ihn in eine große Tasse. Mit dem kochend heißen Wasser übergießen und 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Wenn Sie frischen Thymian verwenden, nehmen Sie einige Zweige mehr. Sie können auch diese Infusion auch abkühlen lassen und als Mundwasser verwenden oder 2-3 mal am Tag damit gurgeln. Zur weiteren Verwendung können nach dem Filtervorgang die Reste als Kompressen auf Wunden oder kleineren Hautverletzungen verwendet werden.

Zum Inhalieren: Geben Sie 2 Esslöffel Thymian in eine Schüssel mit kochendem Wasser, neigen Sie den Kopf über die Schüssel und bedecken Sie Ihren Kopf mit einem Handtuch. Atmen Sie während einiger Minuten langsam die zunächst beißenden Dämpfe ein.

In ätherischem Öl: ätherisches Thymianöl wird häufig in der Aromatherapie, vor allem wegen seiner Wirkung auf Atemwegs-erkrankungen eingesetzt. Wie bei allen ätherischen Ölen sind Vorsichtsmaßnahmen und  professionelle Aufsicht erforderlich.

Vorsichtsmaßnahmen

Das im Thymian enthaltene Vitamin K fördert die Blutgerinnung. Menschen die Arzneimittel zur Erhöhung der Blutgerinnbarkeit einnehmen,  sollten Thymian moderat konsumieren. Vermeiden Sie den Genuss von Thymian, wenn sie gegen Pflanzen aus der gleichen Familie ( Minze) allergisch sind.

Personen, die bereits unter einer Pollenallergie (Birke) leiden oder gegen Sellerie allergisch sind, können mit einer gewissen Empfindlichkeit reagieren und allergische Reaktionen zeigen. Die Betroffenen entwickeln in diesem Fall eine sogenannte Kreuzallergie gegen Thymian.

Wie lässt sich Thymian lagern?

Frische Blätter: halten sich in einem feuchten Küchenpapier oder Frischhaltebeutel im Kühlschrank eine Woche.

Im Gefrierschrank: feingeschnitten mit ein wenig Wasser in einer Eiswürfelschale.

Getrocknet: im Freien (als Strauß gebündelt aufgehängt) oder auf einem Tuch abgelegt und anschließend luftdicht verpackt.

Rückenschmerzen plagen 80 Prozent unserer Bevölkerung. Jeder zweite Betroffene beklagt sich über wiederkehrende Beschwerden. In den meisten Fällen handelt es sich um unspezifische Rückenschmerzen, weil sie nicht mit einer bestimmten Krankheit oder Rückenverletzung in Zusammenhang gebracht werden können. Muskeln, Bänder und Gelenke arbeiten in diesem Fall nicht wie sie sollten. Die Ursachen sind oft auf falsche Bewegungen, Stress, Übergewicht oder andauerndes Arbeiten in einer bestimmten Haltung zurückzuführen…

Rückenschmerzen können aus dem Nichts, also plötzlich, oder auch allmählich auftauchen und als intensiv oder sogar stechend empfunden werden. Normalerweise verschwinden die Schmerzen ohne Folgeerscheinungen nach wenigen Tagen. Normalerweise verschwinden die Schmerzen ohne Folgeerscheinungen nach wenigen Tagen. Sie können länger andauern, verschwinden aber in der Regel vollständig nach sechs bis zwölf Wochen. Wenn sie mehr als zwölf Wochen anhalten, ist die Rede von hartnäckigen Rückenschmerzen. Bei unspezifischen Rückenschmerzen ist der Rücken jedoch nicht verletzt; und so besteht keine Gefahr von Folgeschäden. Selbst bei starken Schmerzen oder bei schweren Bewegungsabläufen gibt es beste Chancen, dass sich der Schmerz eher auflöst, als das er schwere Schäden hinterlässt.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Obwohl Rückenschmerzen in der Regel von selbst verschwinden, sollten Sie doch beim Auftreten störender Symptome den Rat Ihres Arztes einholen.

Zum Beispiel bei…

Bei andauernden Schmerzen bis in die Leiste, Beine oder Füße, Schmerzen während der Nacht, Fieber oder Gewichtsverlust. Wenn die Schmerzen über eine Woche andauern und sich rasch verschlimmern, nach sechs Wochen nicht nachgelassen haben, nach dem 55. oder vor dem 20. Lebensjahr zum ersten Mal auftreten.

Was können Sie selbst tun?

Im Allgemeinen ist Bewegung das beste Heilmittel. Bewegung ermöglicht dem Rücken in der Tat, sein Gleichgewicht wieder zu erlangen und die Schmerzen abzubauen. In den ersten zwölf Wochen, sollten Sie auch Ihre gewohnten täglichen Aktivitäten beibehalten, auch wenn Sie dabei Schmerzen empfinden. Durch eine positive und optimistische Haltung und in der Gesinnung, dass Bewegung nur Förderlich sein kann, haben Sie schon ein gutes Wegstück zur Besserung zurückgelegt.

Werden Sie aber nicht sogleich übermütig:

Es ist wenig sinnvoll, im Liegen zu verharren. Tatsächlich verschlimmert sich Ihr Zustand durch zu langes Liegen, weil dadurch das Risiko der Rückensteifheit und Muskelschwäche erhöht wird. Erhöhen Sie schrittweise, langsam und sanft die Belastungen Ihres Rückens. An den Tagen, an denen Sie weniger Schmerzen verspüren, sollten Sie genauso wenig übertreiben, wie Sie sich an den Tagen, an denen Sie mehr Schmerzen haben, mit Bewegungen zurückhalten sollten.

Nehmen Sie möglicherweise ein Schmerzmittel, wenn Sie zu schmerzhaft zu bewegen. Starke Schmerzen entlastet und man kann immer noch bewegen. Wenn es nicht anders geht, greifen Sie vorzugsweise während einiger Tage und zu stets gleichen Tageszeiten auf Paracetamol-Basis hergestellte Arzneimittel zurück, lesen Sie die Packungsbeilage aufmerksam durch und halten Sie sich an die Maximaldosis von 4 x 1000mg. Nehmen Sie auf eigene Faust keine zusätzlichen Medikamente.

Wussten Sie, dass ungefähr ein Jugendlicher auf fünf unter Gehörschäden leidet? Aus diesem Grund startet die CKK mit dem Eupen Musik Marathon am 22. Mai erneut ihre Festivalaktion "Voll aufgedreht, aber ganz Ohr bleiben!"!

Um Ihre Ohren optimal zu schützen verteilt die CKK kostenlose Ohrenstöpsel, welche die Lautstärke um 15 dB senken. Außerdem verleiht die CKK Kindern Gehörschutzkapseln gegen Vorlage eines Ausweises.
Diese Gehörschutzkapseln senken die Lautstärke und schützen vor Umgebungslärm.

Der gute Start

Sport als guter Vorsatz für 2016? Wir gratulieren Ihnen zu dieser guten Entscheidung, (wieder) etwas Sport zu treiben! Entscheiden Sie sich jetzt für eine Sportart, die Ihnen "liegt".... Die CKK steht Ihnen als Berater zur Seite und greift Ihnen sogar finanziell unter die Arme.

Finden Sie Ihre Favoriten!

Beim Ausüben einer Freizeitsportart steht das Vergnügen stets an erster Stelle! Unterwerfen Sie sich keinen Zwängen: dadurch verlieren Sie rasch die Lust und Laune zum Weitermachen.

Muten Sie sich nicht zu viel zu!

Start (und Neustart) in eine sportliche Aktivität muss in einem zunehmenden Maß und bei angegriffener Gesundheit unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Setzen Sie sich nicht unter Leistungsdruck: beginnen Sie behutsam mit kleinen, kurzen und sanften Einheiten. Mit der Zeit können Intensität, Regelmäßigkeit und Dauer erhöht werden. Versuchen Sie stets, die Zeichen Ihres Körpers wahrzunehmen.

Zeit und Regelmäßigkeit

Die gesundheitsfördernden Aspekte des Sport sind nicht unbedingt an der Vielzahl der Trainingseinheiten gebunden. Auf lange Sicht geht es vielmehr um Regelmäßigkeit: reservieren Sie beispielsweise ein Zielfenster in Ihrem Wochenkalender. Geben Sie dem Sport in Ihrer Freizeit einen angemessenen Platz: Sie erhöhen dadurch Ihre persönlichen Energiereserven und werden demzufolge noch wirkungsvoller in Ihrem Alltag.

Bleiben Sie in Reichweite

Von Menschen, die keinen Sport treiben, ist häufig zu hören, dass sie keine Zeit haben, kein Geld oder einfach keine Gelegenheit (zu weit entfernt, zu hohe Beiträge, zu teure Ausrüstung, zu viel Arbeit…). Dabei gibt es Sportarten, die für jedermann "in Reichweite" liegen. Zu den beliebtesten gehören Wandern und Laufen:auch im Alltag ohne großen Aufwand möglich. Oder erledigen Sie einfach Ihre Einkäufe zu Fuß, setzen Sie sich auf den Hometrainer, und treten Sie in die Pedale, während Sie sich die Nachrichten am Fernsehen anschauen…

Kürzlich hat die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ihren Gesundheitsbericht 2015 vorgestellt. In diesem Bericht können einige interessante Feststellungen bezüglich des Gesundheitssystems in Belgien gemacht werden.

 

Belgischer Gesundheitszustand.

Die Ausgaben pro Einwohner für das Jahr 2013 belaufen sich auf 3900 €. Hiervon werden 2900 € durch öffentliche Mittel finanziert. Der Rest, also 1000 €, werden durch private Mittel finanziert. Im selben Jahr waren 99% der Belgier bei der öffentlichen Krankheits- und Invalidenversicherung angeschlossen. Zusätzlich haben sich 81,3% bei ihrer Krankenkasse zusatzversichert. Die Deckung der medizinischen Ausgaben durch eine solidarische Finanzierung befindet sich in Belgien auf einem sehr hohen Niveau. Dies spiegelt sich auch in der Wahrnehmung des Gesundheitszustandes der Belgier wieder : 74% beschreiben ihren Gesundheitszustand als gut bis sehr gut. 17% beschrieben ihn als Mittel und 9% nehmen ihren Gesundheitszustand als schlecht wahr. Belgien befindet sich im oberen Drittel über dem OECD-Durchschnitt.

Wir haben in Belgien ein stabiles, starkes und zugängliches Gesundheitssystem. Die Krankenkassen haben in den letzten Jahrzenten dazu beigetragen, dass sich dieses Gesundheits-system immer weiter entwickelt und die Herausforderungen des demographischen Wandels, der technischen Entwicklungen im medizinischen Bereich und der neuen Krankheitsbilder angeht. Hierbei steht das Mitglied, ob krank oder gesund, immer im Fokus.

Entwicklungen durch die 6. Staatsreform.

Im Zuge der Entwicklungen des belgischen Staates, macht die Föderalisierung nicht vor dem Gesundheitsbereich halt. Die sechste Staatsreform hat dies gezeigt: immer mehr Zuständigkeiten, auch aus dem Gesundheitsbereich, werden an die Gemeinschaften übertragen.

In den letzten Monaten nimmt die sechste Staatsreform nimmt immer mehr Form an und die DG erhält mehr Zuständigkeiten in verschiedenen Bereichen, welche das alltägliche Leben ihrer Bevölkerung betreffen. Somit erhält sie zwar auch mehr Entscheidungsgewalt über die Gestaltung dieser Zuständigkeiten, aber auch mehr Eigenverantwortung in diesen Bereichen und für ihre Bevölkerung.

Die CKK ist der Ansicht, dass alle Akteure im Gesundheitswesen, in Zukunft mehr Verantwortung tragen müssen. Als aktiver Akteur des Gesundheitswesens, sind wir, die CKK,  bereit, uns dieser Verantwortung zu stellen. Wir möchten sicherstellen, dass auch in Zukunft der Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsleistungen und Präventionsangeboten in der DG gesichert bleibt und den sozialen und technischen Entwicklungen Rechnung trägt.

Die Staatsreform darf nicht zur Folge haben, dass die Solidarität in unserer Gemeinschaft verschwindet. Mit der Föderalisierung Belgiens verkleinert sich die Anzahl derer, die die Solidarität tragen. Deswegen ist es umso wichtiger die Zivilgesellschaft - somit den Bürger und Nutznießer- mit in die Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Die CKK fordert deswegen eine angemessene Vertretung, mit Stimmrecht, innerhalb der Entscheidungsgremien, welche die DG-Regierung neu zu schaffen beabsichtigt.

Hierdurch kann auch weiterhin ein solidarisches System gewährleistet werden, das den Bedürfnissen der Bevölkerung am besten entspricht, ohne die Erwartungen der Akteure in den betreffenden Bereichen zu übergehen.

Die CKK fordert auch zukünftig als Mitverwalter und Partner bei der Umsetzung und Ausübung der Kompetenzen im Gesundheits- und Seniorenbereich beteiligt zu bleiben.

Die Antwort in leichter Sprache 

Im Juli hat die Regierung eine neue Steuer-Planung vorgestellt. Das nennt sie Tax-Shift: Taxe ist ein anderes Wort für Steuer. Shift bedeutet Verschiebung. In der neuen Steuer-Planung will die Regierung mehr Geld einnehmen und sie will das Geld anders ausgeben. Dafür hat sie die neue Steuer-Planung ausgearbeitet. In dem Plan steht, dass sie 7,4 Milliarden Euro ausgeben möchte. Doch woher sollen diese 7,4 Milliarden Euro kommen?

ZUERST EINMAL SPAREN
Ein Drittel will die Regierung dadurch finden, dass bei gewissen Dingen gespart wird. Bei einer Familie könnte zum Beispiel bei den Kleidern gespart werden. Oder beim Auto. Oder bei den Ausgaben für Ferienreisen.
Die Regierung will selbst sparen bei den Ausgaben für ihre eigenen Aufgaben: Vielleicht

Darunter leiden in unserem Land die Menschen, die in Not sind.

DANN MEHR EINNEHMEN
Dann will die Regierung mehr Geld von allen Menschen verlangen für gewisse Dinge:
Wenn man zum Beispiel Diesel tankt, oder wenn man Wein trinkt, oder für den Strom, den man verbraucht, bekommt die Regierung einen Teil von dem, was man bezahlt. Die Regierung will jetzt mehr einnehmen beim Verbrauch von

Für diese Dinge müssen also alle Menschen in Belgien mehr ausgeben, ob sie arm sind oder reich.
Aber für Menschen mit wenig Geld wird das manchmal ein Problem sein. Sparen bei der sozialen Sicherheit und mehr Geld für Diesel, Alkohol und Strom bringen der Regierung schon die Hälfte der 7,4 Milliarden ein.

WIR FRAGEN UNS:
Viele Menschen in unserem Land sind sehr reich: sie haben sehr viel Geld oder sie besitzen viele Häuser.
Warum können die Reichen nicht mehr bezahlen als die Armen? Die Regierung plant: Wer viel Geld hat, soll zwar mehr bezahlen als die andern, aber nur sehr wenig mehr. Die belgische Regierung hat vor der Sommerpause den Haushalt 2016 vorgestellt. In diesem Plan steht, wie viel Geld die Regierung wahrscheinlich einnimmt und wie viel Geld die Regierung wahrscheinlich ausgibt. In diesem Plan steht, dass der Bereich Gesundheit für das Jahr 2015 169 Millionen Euro weniger Geld bekommt. Der Bereich Gesundheit muss sparen. Man sagt dann: er beteiligt sich an der Sanierung des Haushaltes. Nächstes Jahr, also 2016, bekommt der Bereich Gesundheit auch weniger Geld, und zwar 116 Millionen Euro weniger. Zwischen 2015 und 2018 muss der Bereich Gesundheit 3 Milliarden Eurosparen. Das ist sehr viel. Das ist der Grund warum es jetzt schwer ist, neue Projekte zu verwirklichen. Im Bereich Gesundheit nennt man die Projekte auch Initiativen. Auch die Krankenkassen müssen sparen. Zwischen 2015 und 2018 bekommen alle Krankenkassen weniger Geld von der Regierung. Das ist eine Summe von insgesamt 305 Millionen Euro. Das Geld können die Krankenkassen nicht mehr ausgeben. Aber wofür brauchen die Krankenkassen dieses Geld? Mit diesem Geld bezahlen die Krankenkassen ihre Mitarbeiter, aber auch die ganzen Kosten, die durch Krankheit entstehen. In Belgien gehört es zur Aufgabe der Krankenkassen das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden durch unterschiedliche Maßnahmen zu verbessern.

Die neuen Freunde unserer Kinder?

Wie wir wissen, liegen Tablets und Smartphones zurzeit besonders im Trend. 28% der Haushalte mit Kindern und Internetanschluss in Wallonien, sowie 50% der Haushalte in Flandern, sind bereits im Besitz solcher Mobilgeräte (2014).

Seit 2013 ist der Verkauf von Smartphones um 13% gestiegen. Dieser Anstieg ist wohl kaum noch aufzuhalten, denn mehr als ein Belgier auf drei besitzt bereits ein solches Handy. Doch, welche Rolle spielen unsere Kinder in dieser Geschichte? Theo, drei Jahre alt, spielt Puzzle auf dem Smartphone seiner Mutter, während sie in einer Praxis auf den Arzt warten. Nadya, zwei Jahre, schaut sich eine Zeichnung auf dem Tablet an, damit ihre Eltern schneller fertig werden mit dem Putzen. Frank erzählt seinen Arbeitskollegen, wie erstaunt er ist über die Fingerfertigkeit seines vier Jahre alten Sohns… Eins ist sicher: Kinder fühlen sich besonders angezogen von sämtlichen Bildschirmen – insbesondere von Touchscreens – und entwickeln sehr schnell die Fähigkeit, sie zu bedienen.

Die Gründe des Erfolgs
Tablets wie Smartphones haben die perfekte Größe für Kinderhände und können ganz leicht transportiert werden. Oft liegen sie auf dem Wohnzimmertisch oder in der Küche und wandern von hier aus auch gerne mal ins Bad. Die Neugierde und der Entdeckungsgeist eines Kindes bringt es schnell dazu, nicht die Finger davon lassen zu können, verschiedene Knöpfe auszuprobieren und die Geräte anzufassen. Das Kind weiß ziemlich schnell Bescheid, wie es die Dinge zu handhaben hat.

Das Ende der Fernseh-Ära?
Für Kinder unter 3 Jahren ist Fernsehen nicht ungefährlich. Ihr Gehirn wird durch die schnellen Bilder stimuliert. Dies kann zu Augenleiden führen, konfrontiert die Kinder mit gewaltsamen Bildern und ist ein Lockvogel der Passivität. Die neuen Mobilgeräte hingegen sind „interaktiv“ und enthalten, unterschiedlichen Überlegungen nach, Intelligenz fördernde Spiele. Dies sind zumindest häufig genannte Argumente. Experten warnen jedoch vor schlechten Einflüssen, insbesondere für Kleinkinder. Ganz besonders in der ersten Lebensphase macht das Gehirn eine bedeutende Entwicklung mit. Die Kinder nehmen ihre Umwelt wahr, sammeln Erfahrungen und entwickeln körperliche und kognitive Eigenschaften. Im Kleinkindalter eignen wir Menschen uns in kürzester Zeit zahlreiche Fähigkeiten an, damit wir uns in der Welt orientieren können. Allerdings können wir diese Fähigkeiten nicht alle auf einmal lernen. Es heißt beispielsweise auch, dass ein Kind, das gerade laufen lernt, nicht gleichzeitig anfangen kann zu sprechen. Mit anderen Worten: wer in diesem Augenblick lernt mit einem Tablet umzugehen, lernt gerade nicht Laufen.

Die Entwicklung von anderen Kompetenzen
Einen virtuellen Turm per Handy zu erstellen oder einen echten Turm aus Holzklötzchen zu bauen sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Die Holzklötzchen haben einen Geruch, sie fühlen sich nach Klötzchen an, man kann sogar versuchen auf sie zu beißen,… beobachtet der Psychiater Serge Tisseron. Tablets und Touchscreens fördern das Nachdenken, aber im Grunde genommen nicht den wahren Tastsinn. Das Tasten ist hier auf das Berühren des Bildschirms begrenzt. Kinder lernen ihre Umwelt erst kennen, wenn sie wirklich mit ihr in Interaktion treten: einen Ball vom Boden aufzuheben, beansprucht einen größeren Kräfteaufwand als einen Reiter auf einem Bildschirm zu verschieben. Selten leiten Smartphones dazu an, dass Kinder zusammen spielen, wobei soziale Kontakte in diesem Entwicklungsstadium eine bedeutende Rolle spielen. Ebenso wichtig ist der Sprachgebrauch. Die Psychiaterin Delphine Jacobs fügt hinzu, dass Kinder, die regelmäßig auf einem Tablet spielen, „ sich in eine virtuelle Welt zurückziehen, welche kaum soziale Ansprüche stellt und ihnen einen passiven Zeitvertreib anbietet“.

Im richtigen Moment handeln
Einige Menschen sind davon überzeugt, dass die Entwicklung ihres Kindes parallel zum technologischen Fortschritt verlaufen soll. Allerdings sollen die Kinder zum richtigen Zeitpunkt mit der Technik konfrontiert werden. Zu einem Zeitpunkt, an dem sie wirklich etwas von den Medien lernen können: zum Beispiel durch Spiele, die an ihr Alter angepasst sind. Für gleich welches Alter und gleich welchen Bildschirm ist es jedoch wichtig, Regeln aufzusetzen, damit die Zeit vor dem Bildschirm begrenzt bleibt.

Die allgemeine Regel ``3-6-9-12``
  • Schützen Sie Kinder unter 3 Jahren vor Bildschirmen
  • Vermeiden Sie Spiele unter 6 Jahren und schützen Sie Kinder unter 9 Jahren vor dem Internet.
  • Begleiten Sie Ihre Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren im Internet