Da das Gesundheitsinfo-Jahresprojekt „Du bist es mir wert“ zur wertschätzenden Kommunikation am Arbeitsplatz im Jahre 2019 auf großen Zuspruch traf, wird das Thema im kommenden Jahr auf eine neue Zielgruppe ausgedehnt: die Eltern. Einleitend findet unter dem Titel „Elternabend“ eine Online-Informationsveranstaltung zur wertschätzenden Kommunikation zwischen Eltern und Kindern statt. Interessierte Eltern können später an einem Vertiefungsseminar teilnehmen, das ebenfalls online abgehalten wird. Anwendung findet auch diesmal die Methode der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg.

Viele Eltern sind es leid, ihre Kinder auszuschimpfen, ihnen Konsequenzen anzudrohen oder in sonstiger Form Druck auszuüben – und fallen dennoch häufig in diese ungeliebten Verhaltensmuster zurück.
Anhand des Vier-Schritte-Modells der Gewaltfreien Kommunikation können wir lernen, einen neuen Blick auf die Perspektive des Kindes zu werfen, Verständnis für das Kind zu entwickeln und eine neue Form der Bindung einzugehen. Dazu bedarf es der Wahrnehmung und der Wertschätzung unserer eigenen Wünsche und Ziele, also der bewussten Eigenreflexion. Aus freiem Willen entsteht dann schrittweise eine Kooperation, die eine neue Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kindern ermöglicht. Von grundlegender Bedeutung ist es, Entscheidungen zu treffen und die eigene Haltung zu verstehen.

Beim „Elternabend“ stellen wir Ihnen die Grundthesen und die Methode der GFK vor und zeigen Ihnen neue Wege auf, um mit Meinungsverschiedenheiten, problematischem Verhalten und mit Konflikten gelassener umzugehen.

Interessierte Eltern können dann am Vertiefungsseminar teilnehmen, das weiterführende Informationen beinhaltet. Hier lernen Sie die 4-Schritte-Methode kennen, Alternativen zu festgefahrenen Denkmustern zu entwickeln, trennende sowie verbindende Kommunikation zu unterscheiden und nachhaltig eine tragfähige, bereichernde Beziehung zu Ihren Kindern aufzubauen.

Praxisnahe Impulse und Angebote ermöglichen Ihnen, Ihre eigenen Konfliktthemen zu bearbeiten. Wir arbeiten mit praktischen Beispielen aus dem Familienalltag. Austausch innerhalb der Teilnehmergruppe, Antworten auf Fragen und Übungen in Kleingruppen runden das Angebot ab.

Die Onlineseminare finden im kommenden Jahr zu folgenden Terminen statt:

Anmeldung und weitere Informationen unter: gesundheitsinfo-ckk@mc.be.

Wir freuen uns auf Sie!

Das sogenannte Homeoffice1, also die Arbeit von zu Hause aus, wurde bereits praktiziert, bevor die Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 Anwendung fanden und somit die Grundlage für die weit verbreitete Heimarbeit geschaffen wurde, wie wir sie heute kennen. Infrage steht jedoch weiterhin, ob dieses Phänomen für den Arbeitnehmer vorteilhaft oder eher schädlich ist. Dazu äußert sich Annalisa Casini, Professorin für Arbeitspsychologie an der Universität Löwen, im Interview.

Frau Casini, hat die Arbeit von zu Hause aus seit Beginn des Lockdowns zugenommen und hat sich deren Inhalt verändert?

Beides trifft zu. Viele Unternehmen und ihre Mitarbeiter entdeckten plötzlich, dass man Dienstleistungen auch anders erbringen kann. Unterschiedlichste Einrichtungen haben sich die erforderliche Soft- und Hardware besorgt und ihre Arbeit neu organisiert. Auch die Art des Arbeitens selbst hat sich verändert. Mit Ausnahme jener Aufgabenbereiche, in denen Homeoffice keinerlei Option darstellt, haben sich viele Sektoren regelrecht neu erfunden. So erleben wir beispielsweise im Gesundheitswesen, einem Bereich, der für das Homeoffice als wenig geeignet gilt, den Durchbruch der neuen Technologien.

Inwiefern hat die Gesundheitskrise das Homeoffice verändert?

AC: Die Veränderung betrifft die Sichtweise. Die Notwendigkeit, sich an diese besonderen Umstände anpassen zu müssen, hat Menschen, die zögern, bestimmte Technologien zu nutzen, zu deren Einsatz gezwungen. Jeder ist gezwungen, seine Arbeit zu überdenken. Lehrer zum Beispiel mussten die Art und Weise, wie sie unterrichten, ändern. Sie können den Unterricht jetzt vollständig per Fernunterricht, persönlich oder co-modal [mehrere Verfahren einbeziehend] erteilen: einige Studenten sind physisch anwesend, während andere denselben Kursus gleichzeitig von zu Hause aus belegen. Dadurch ist es möglich, andere Zielgruppen zu erreichen.

Wer ist mit dem Homeoffice zufrieden, wer nicht?

AC: Das hängt zum Teil vom Charakter des Einzelnen ab: Vorliebe für Einsamkeit oder soziales Leben, Leichtigkeit im Umgang mit neuen Technologien usw. Vor allem aber hängt die Zufriedenheit von der Art der ausgeübten Tätigkeit und dem Unternehmen ab. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sind alle zufrieden, denn dann wurden ja auch Maßnahmen ergriffen, um dem Arbeitnehmer zu helfen: Unterstützung durch den Vorgesetzten, Schulung, Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Erleichterung der Kommunikation zwischen Kollegen usw. Schließlich wirkt sich auch das Privatleben auf die Zufriedenheit mit dem Homeoffice aus. Eine Familie mit kleinen Kindern in einer kleinen Wohnung erlebt das Homeoffice nicht so wie ein Paar ohne Kinder.

Welche Vorteile hat das Homeoffice für Arbeitnehmer?

AC: Der erste Vorteil ist die Zeitersparnis durch den Wegfall des Weges zur Arbeit und zurück. Ein weiteres Interesse liegt in der Aneignung neuer technischer Fähigkeiten, aber auch in der Koordination und im Zeitmanagement. Der Arbeitnehmer kann sich auch besser konzentrieren, weil er nicht mehr von Kollegen unterbrochen oder durch Lärm belästigt wird.

 

Und was sind die Gefahren dieser Arbeitsweise?

AC: Es besteht die Gefahr, dass soziale Kontakte untergraben werden. Viele Kollegen sind auch Freunde, doch im Homeoffice können diese Freundschaften nicht gepflegt werden. Es kann zum „Brown out“ kommen und der Mitarbeiter sieht keinen Sinn mehr in der Ausübung seiner Tätigkeit. Dies wiederum kann zu Effizienzverlust oder sogar zur Kündigung seitens des Arbeitnehmers führen. Schließlich ist intensives Homeoffice der Identifizierung mit dem Unternehmen, mit seinen Gewohnheiten und Gebräuchen, abträglich. Durch die Distanz kann sich der Mitarbeiter den unternehmensinternen Entwicklungen, bspw. strukturelle und hierarchische Anpassungen oder Führungswechsel, nur schlecht anpassen und die Bindung an das Unternehmen fällt ihm schwer.

Wie lässt sich dieses Problem vermeiden?

Auch aus der Distanz ist es möglich, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren. Es müssen Maßnahmen getroffen werden, die den Mitarbeiter unterstützen, die ihm die Werte des Unternehmens vermitteln und ihm aufzeigen, wie er sich an gemeinsamen Projekten beteiligen kann.

Häufig wird auf eine Gefahr der „Entmenschlichung“ hingewiesen, die Tatsache, dass die Arbeit ausschließlich aus dem Blickwinkel der zu erbringenden Leistungen betrachtet wird...

Meiner Meinung nach ist es gerade heute denkbar, eine sehr humane Form der Arbeit von zu zuhause aus zu erfinden. Hochentwickelte Kommunikationsmittel wie Videokonferenzen mit der Möglichkeit, nebenbei zu chatten, und andere private Kommunikationsmethoden ermöglichen uns eine regelmäßige Kommunikation. Die Gefahr der Entmenschlichung war in der alten Ära der Telearbeit eher vorhanden. Wenn sich Mitarbeiter heute entmenschlicht fühlen, ist das Management infrage zu stellen.

Wie können die Chancen dieser Arbeitsweise gefördert werden?

Der wichtigste Ratschlag für effizientes Homeoffice besteht darin, Grenzen zwischen Arbeits- und Ruhezeiten zu setzen. Das ist aus sowohl aus rechtlichen - denn wir werden nicht dafür bezahlt, 24 Stunden am Tag zu arbeiten - als auch aus Gründen der psychischen Belastung erforderlich. Berufliche und private Sphären überschneiden sich, es kommt also darauf an, sich selbst und seiner Familie Grenzen zu setzen. Wenn wir als Arbeitnehmer zudem feststellen, dass die durch das Unternehmen bereitgestellten Arbeitsbedingungen schlecht oder ungünstig sind, sollten wir uns mit den Kollegen besprechen und gegebenenfalls einen Vorschlag für kollektive Maßnahmen an den Verantwortlichen richten, da individuelle Anträge entweder ignoriert oder Nachteile mit sich bringen können.

Wie sieht das Homeoffice von morgen aus?

Wir bewegen uns meiner Ansicht nach auf Hybridlösungen zu. Die Manager werden erkennen, dass Homeoffice günstiger als das Großraumbüro ist und in vielerlei Hinsicht effizienter sein kann. Aber diese Hybridlösungen werden in die Arbeitsverträge aufgenommen werden müssen. Homeoffice wird somit eher zu einer strukturellen Regel als zu einer Ausnahme werden. Allerdings werden wir niemals nur von zu Hause aus arbeiten. Das würde sowohl dem Wohlergehen des Arbeitnehmers als auch dem des Unternehmens schaden. Für den Mitarbeiter ist es wichtig, eine Beziehungsdynamik und persönliche Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten aufzubauen.

Tipps für das Homeoffice

Den Vorteilen der Heimarbeit (weniger Umweltverschmutzung durch Minimierung des Arbeitsweges, mehr Flexibilität etc.) stehen Nachteile wie erhöhte Sesshaftigkeit und übermäßiger Nahrungsmittelkonsum gegenüber. Auch können die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmen und damit beispielsweise das Entstehen von Burnout-Symptomen oder einen schlechten Schlaf-Wach-Rhythmus begünstigen. Folgende Tipps machen Homeoffice zum Erfolgsmodell:

1. Das Homeoffice sollte sowohl von Arbeitnehmer- als auch von Arbeitgeberseite gewünscht sein (abgesehen von außergewöhnlichen Umständen);
2. Es sollte auch von beiden Seiten rückgängig gemacht werden können;
3. Es sollte teilzeitig ausgeübt werden: Experten empfehlen zwei Tage oder maximal drei Tage in der Woche, um Einsamkeit und Bewegungsmangel vorzubeugen. Die digitalen Hilfsmittel sind ferner deutlich weniger für Ideenaustausch und Kreativität geeignet;
4. Das Homeoffice sollte unter günstigen Rahmenbedingungen stattfinden: Technik, Büro, ruhiger Arbeitsplatz;
5. Es sollte organisiert sein: Der Kontakt zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sollte gewahrt und flexible Zeitpläne festgelegt werden, um eine funktionierende Kommunikation auch mit Kunden zu ermöglichen. Fernbesprechungen via Video-Chat müssen strukturiert sein;
6. Die Zielsetzung von Aufgaben muss klar definiert sein, damit der Arbeitnehmer ein Ziel vor Augen und der Arbeitgeber die Gewissheit hat, dass Aufgaben wahrgenommen und durchgeführt werden;
7. Das Homeoffice muss eine rechtlichen Rahmen bekommen: so muss beispielsweise ein Treppensturz im eigenen Haus muss als Arbeitsunfall angesehen werden. Auch eine Beteiligung an den Haus- oder Mietnebenkosten wie Heizung, Strom, Internet oder Telefon kann vereinbart werden.

 

Quelle: En Marche/Stéphanie van Haezebrouck

1Wissenschaftlich betrachtet ist das Homeoffice Teil der Distanzarbeit. Drei unterschiedliche Formen sind anerkannt: Home-Office, die Arbeit in einer Geschäftsstelle des Unternehmens und ortsunabhängiges Arbeiten (unterwegs, insbesondere für Berater). In diesem Artikel befassen wir uns ausschließlich mit dem Homeoffice, also der Arbeit von zuhause aus.

 

Auch wenn er vor allem den französischsprachigen Mitbürgern ein Begriff sein dürfte, ganz unbekannt ist Jean Hermesse den Ostbelgiern sicherlich nicht, denn auch hier hat er einige Male in die gesundheitspolitische Debatte eingegriffen. Der bisherige Generalsekretär der Christlichen Krankenkasse (CKK) ist ein Mann der offenen Worte und scheut keine Auseinandersetzung, doch überrascht er immer wieder auch durch konstruktive Lösungsvorschläge. Er hat unter anderem die solidarische Krankenhausversicherung Hospi Solidaire – die einzige ihrer Art in Belgien – ins Leben gerufen. In diesem Sommer hat Jean Hermesse das Rentenalter erreicht, aber sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Wohlbefinden und Gesundheit aller Menschen, die in unserem Land leben, wird mit Sicherheit weitergehen. Die CKK wünscht ihrem langjährigen Vorsteher alles Gute und widmet ihm das folgende Porträt.

Die Glasfassade des Aeropolis gleicht der Fassade der Uniklinik Saint-Luc in Brüssel. Mit seinen vier Flügeln in Form eines Kreuzes war das Gebäude, in dem der Landesbund der Christlichen Krankenkassen seinen Sitz hat, ursprünglich als Krankenhaus gedacht. Sein Büro im sechsten Stock bietet Jean Hermesse eine Aussicht auf den Brüsseler Stadtteil Schaerbeek. In den achtziger Jahren sah ein nationaler Plan die Schaffung von 6500 Krankenhausbetten vor. Die Räumlichkeiten, in denen heute die Christliche Krankenkasse CKK, die Christliche Gewerkschaft CSC und die Christliche Arbeiterbewegung MOC/CAB und ihre niederländischsprachigen Kollegen untergebracht sind, waren ursprünglich Teil dieses Bettenplanes. Zufällig ist der Mann, der sich gegen die Öffnung dieser Betten ausgesprochen hat, kein anderer als ein gewisser ... Jean Hermesse.

Berater von Jean-Luc Dehaene

Seinerzeit arbeitete er im Büro des damaligen Gesundheitsministers Jean-Luc Dehaene, den er „für seinen Sinn für das Allgemeinwohl“ bewunderte. Der junge Berater witterte den finanziellen Abgrund und überzeugte den Minister, trotz der Unbeliebtheit der Maßnahme, seine Entscheidung zu überdenken. „Die Kosten für den Bau eines Krankenhauses sind kaum so hoch wie zwei Jahre Betriebskosten. Heute hätten wir 300 unbezahlbare Krankenhäuser zu viel“, verteidigt er sich stolz. „Wir haben die Betten nicht geschlossen, um Geld zu sparen, sondern im Interesse einer bedarfsgerechten Politik. Es gab keine Altenpflege in entsprechenden Einrichtungen. Das Geld, das wir an dieser Stelle eingespart haben, stand uns schließlich zur Verfügung, um Pflegeheimbetten zu eröffnen, was damals ein neues Konzept war“.

Langfristiges Denken ist eines seiner Leitmotive. In einem Sektor, in dem mit den Ressourcen sparsam umgegangen werden muss, ist er davon überzeugt, dass Investitionen in die Prävention der kosteneffektivste Weg sind, um die Gesundheit zum Nutzen aller zu verbessern: „Die Vorstellung, dass die Gesundheit sich durch höhere Ausgaben verbessert, hält sich hartnäckig. Aber dieses Geld steht dann nicht für Bildung, Wohnraum, Ernährung oder Mobilität zur Verfügung, die allesamt einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden haben“.

Statistiken, Indikatoren, Jahresabschlüsse und Bilanzen bergen für Jean Hermesse keine Geheimnisse. Als Wirtschaftsstudent widmete Jean Hermesse seine Abschlussarbeit der Gesundheitsökonomie, die an belgischen Universitäten damals noch in den Kinderschuhen steckte. Er hatte das Glück, seinen Militärdienst in einem Ministerkabinett zu leisten, wo er sich an Budgets abarbeitete. Im Jahr 1988 trat er der CKK als Direktor der Forschungsabteilung bei. 1994 wurde er Nationalsekretär und trat 2007 die Nachfolge von Edouard Descampe als Generalsekretär an. „Er kämpft für den Patienten, für den Zugang zu qualitativ hochwertiger Versorgung für alle, gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und die Zwei-Klassen-Medizin. Er verteidigt diese Ansichten, nicht weil sie Teil seiner Arbeit sind. Vielmehr handelt es sich um tiefe innere Überzeugungen. Jean kämpft wie ein echter Aktivist für die Gegenseitigkeitsbewegung“, resümiert ein Arzt des medizinischen Dienstes der Krankenkasse, um nur ein Beispiel zu nennen.

Die Verteidigung der Sozialen Sicherheit

Ob er nun die unverschämten Profite und skandalösen Praktiken der Pharmaindustrie anprangert, die Undurchsichtigkeit der Preise für Brillen oder Zahnprothesen, den übermäßigen Medikamentenkonsum, die kommerzielle Mentalität, die sich der Ärzteschaft bemächtigt, oder ganz allgemein die gesundheitlichen Ungleichheiten, Jean Hermesse jongliert mit Zahlen, um seine Werte - nämlich gegenseitige Hilfe und Solidarität - zu verteidigen. Diese Zahlen weiß er auf brillante Weise einzusetzen, um zu beweisen, anzuprangern, aber vor allem Vorschläge einzubringen. „Ideen regieren die Welt. Sie öffnen Horizonte. Mit Ideen und Überzeugungen kann man Berge versetzen“ verteidigt er sich gerne in dem einen oder anderen Interview. „Es reicht nicht aus, empört zu sein und zu sagen, dass alles die Schuld der neoliberalen Globalisierung sei. Nein, der Kampf ist nicht von vorherein verloren“, fährt der Gesundheitsaktivist fort, der gerne den verstorbenen Dirk Van Duppen als Beispiel anführt. Als Pionier im Kampf gegen die Umweltverschmutzung erreichte diese emblematische Figur der Volksmedizin die Einstellung eines Autobahnprojekts in Antwerpen. Er ist auch der Verfechter des Kiwi-Modells, eines von Neuseeland inspirierten Mechanismus, der es ermöglichen sollte, die Arzneimittelpreise zu senken, indem die Rückerstattung an vorherige Ausschreibungen geknüpft wird.

Seit einigen Wochen ist Jean Hermesse nun im Ruhestand. Wenn man ihn fragt, wovon er morgen für die Krankenkassen träumt, stellt er sich Transparente, Megaphone, Mitglieder vor, die Sit-ins vor Krankenhäusern organisieren, um die übertarifliche Gebührenpraxis anzuprangern. „Wir müssen das dem Krankenkassensystem zugrunde liegende Gegenseitigkeitsmodell auf militante Weise mit Leben erfüllen, Aktionen auf lokaler Ebene durchführen und das Interesse junger Menschen wecken. So wie viele junge Menschen auf die Straße gegangen sind, um für das Klima zu demonstrieren, träume ich von einer rebellischen Solidarität zur Verteidigung der sozialen Sicherheit“, so Jean Hermesse mit einem verschmitzten Lächeln.

 

 Die Nachfolgerin: Elisabeth Degryse

Als Nachfolgerin von Jean Hermesse wurde die Brüsselerin Elisabeth Degryse vom Verwaltungsrat an die Spitze der Christlichen Krankenkasse gewählt. In den Jahren 2013 und 2014 war die vierfache Mutter Direktorin der CKK Saint-Michel (Brüssel), seit 2015 bekleidete sie das Amt der Nationalsekretärin.

Die 39-Jährige ist die erste Frau an der Spitze der CKK. Gemeinsam mit dem flämischen Vorsitzenden Luc Van Gorp wird sie künftig die Geschicke der Gruppe leiten. Unter Leitung von Elisabeth Degryse wird der Modernisierungsprozess innerhalb der Christlichen Krankenkasse weiter vorangetrieben werden. Ab 2022 werden die aktuell 19 Regionalverbände, aus denen die CKK besteht, ihre Kräfte in einer französisch-deutschsprachigen Krankenkasse und einer flämischen Krankenkasse bündeln. Beide Strukturen werden von der CKK-Gruppe unterstützt. Diese stellt die Weichen für die CKK und ist für die Durchführung der Gesundheitspflege- und Entschädigungspflichtversicherung sowie einer Reihe von spezifischen Dienstleitungen zuständig.

 

Quelle: Joëlle Delvaux/En Marche

Zum Thema "Wohlbefinden nach dem Lockdown" veranstaltet CKK-Gesundheitsinfo ein Webinar am 20. Oktober um 19 Uhr. Dieses Online-Seminar richtet sich an Teilnehmer ab 18 Jahre. Anmeldung unter gesundheitsinfo-ckk@mc.be.

Die Ausgangsbeschränkungen als Teil der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bedeuteten in der ersten Jahreshälfte für viele Menschen eine Anpassung der Lebensweise: Homework und häusliche Betreuung der Kinder, Kontakt hauptsächlich über digitale Kanäle. Die Unsicherheit, immer zu Hause sein und der Mangel an persönlichen Kontakten machten viele Menschen unglücklich, müde, entkräftet und schlaff.

Im Zuge der allmählichen Lockerung der Maßnahmen geht es nun darum, dass Sie Ihr gewohntes Leben wieder aufnehmen – besonders wichtig dabei ist, dass Sie sich Ihrer persönlichen Energie bewusst werden. Denn durch diese Energie werden Sie sich besser fühlen, wieder belastbarer und glücklicher sein. Mehr Energie fördert zudem die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Wenn dies schon unter normalen Umständen der Fall ist, so gilt es für die Zeit nach dem Corona-bedingten Lockdown umso mehr.

Wir möchten Ihnen dabei helfen, Ihre Energie wieder zu erlangen! Daher informiert Sie Naomi Prinsenberg in ihrem 30-minütigen Seminar darüber, wie Sie Arbeit, Familienleben und Ihre eigene Zeit optimal in Einklang bringen und Ihre persönliche Energie besser verteilen. Sie erhalten konkrete Ratschläge und wertvolle Informationen darüber, wie Sie durch neue Gewohnheiten Ihr Energie-Niveau erhöhen können.

 

 

5G, das Mobilfunknetz der neuen Generation, steht vor der Tür – und wird mit Sicherheit Veränderungen unseres Alltags mit sich bringen. Oder eben ohne Sicherheit. Denn sicher ist nur eins: in Belgien hat keine wirkliche Debatte zu den Vor- und Nachteilen dieser Technologie stattgefunden.

Immer schneller, immer stärker, immer praktischer. Und immer „mehr“ : So kommt 5G, die neue Generation der mobilen Telekommunikation daher, die seit kurzem in Belgien und Europa die Gemüter erhitzt. Mit Proximus hat der wohl wichtigste Netzbetreiber des Landes Anfang April, mitten in der Zeit der Corona-Ausgangsbeschränkungen, ankündigt, dass er Kunden in etwa dreißig belgischen Gemeinden die Möglichkeit bieten werde, die mit 5G verbundenen Dienste in Anspruch zu nehmen, allerdings in einer „Light-Version“. Das Ergebnis: ein Aufschrei in einigen dieser Gemeinden. Empörung darüber, dass der Betreiber eine solch besondere Zeit (Covid-19) nutzt, um seine Tests und Abstimmungen durchzuführen, während die langfristigen Auswirkungen von 5G auf die Gesundheit noch weitgehend unbekannt sind.

Hier der Plan des Anbieters: In einem ersten Schritt wird die fünfte Generation die von der Vorgängerversion 4G angebotenen Dienstleitungen weiter ausbauen. Und dabei weitaus effizienter sein: Internetverbindungen von Smartphones sollten bis zu zehnmal schneller sein (1). Das Laden eines hochaufgelösten 30-GB-Films soll von 17 auf etwa drei Minuten fallen, 500 Fotos benötigen nur 40 Sekunden und ein MP3-Album nur drei Sekunden zum Laden. Liebhaber von Streaming in 4K-Qualität, On-Demand-Spielen usw. freuen sich ebenfalls über eine Maximierung der Leistungsfähigkeit. Neben den verringerten Lade- und Wartezeiten werden Bild- und Tonqualität entscheidend verbessert.

Eine vernetzte Welt

Aber 5G wird nicht nur die Stau- und Überlastungsprobleme lösen, die das derzeitige 4G-Netz beeinträchtigen. In einer zweiten Phase wird es auch den Weg für eine echte industrielle und technologische Revolution ebnen, der die Echtzeit-Verbindung von Milliarden von Geräten auf der ganzen Welt (bis zu 50 Milliarden bis 2025) ermöglicht (2). Diese „Hyperkonnektivität“ dürfte es Ärzten ermöglichen, Fernoperationen durchzuführen, autonome Fahrzeuge könnten sich unfallfrei bewegen und intelligente Städte (Smart Cities) könnten ihre Mobilität und Energieflüsse viel effizienter und wirtschaftlicher als heute steuern. Übrigens: künftige, als „intelligent“ bezeichnete Haushaltskühlschränke, könnten die Liste der zu erledigenden Einkäufe automatisch an die Supermärkte senden: nur ein Beispiel unter vielen anderen, das die heutige Haustechnik vorgeschichtlich erscheinen lassen wird. Nicht zu vergessen natürlich die Automatisierung und Robotisierung von Fabriken und Unternehmen, die große Revolutionen ankündigen... Eine technologische Revolution steht demnach bevor.

Technisch gesehen wird 5G mehr und andere Frequenzen nutzen als 4G. Die Antennen, die in der Lage sind, eine Million Geräte pro Quadratkilometer auf einem Stadtgebiet zu verbinden, werden völlig anders sein als die derzeitigen Anlagen. Klein und von kurzer Reichweite, werden sie in unserer Alltagsumgebung in einer Entfernung von 100 bis 150 Metern aufgestellt sein und zusätzlich zu den herkömmlichen Antennen sogenannte „Millimeterwellen“ aussenden. Statt eine gesamte Fläche zu überfluten, passen sie sich sozusagen an, d.h. sie senden ein gezieltes Signal an jeden Benutzer entsprechend dessen Bedürfnissen (1).

Dies sind die Vorzüge, die von den Befürwortern der Technologie dargelegt werden… Aber welche Argumente führen die Gegner von 5G ins Feld?

Gesundheit: noch mehr schädliche Wellen?

Sowohl in Frankreich als auch in Belgien wird 5G vermarktet werden, noch bevor eine eingehende Prüfung der möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit durchgeführt worden ist. In der Tat wird in unserem Land der Hohe Gesundheitsrat, der die staatlichen Behörden berät, frühestens im Herbst 2021 eine Entscheidung treffen. Sein Pendant in Frankreich, die Anses, hat bisher nur einen vorläufigen Bericht herausgegeben, wonach „nicht erkennbar ist, inwiefern 5G-Signale grundlegend anders und gefährlicher als 4G-Signale seien“.

Eine Unsicherheit lässt die Anses dennoch erkennen: Die Auswirkungen der beiden neu genutzten Frequenzbänder verdienen besondere Aufmerksamkeit. Bereits 2017 und erneut 2018 forderten internationale Gruppen von Umweltwissenschaftlern und -ärzten (ISDE) ein Moratorium für 5G unter Berufung auf das Vorsorgeprinzip. Die Schweizer Ärztekammer folgte diesem Beispiel (3). Die Befürchtungen beziehen sich auf eine Veränderung der Genexpression und der Funktion der Zellmembran der Nutzer. Auch die Synthese bestimmter Proteine, die an entzündlichen und immunologischen Prozessen beteiligt sind, sei gefährdet, was systemischen Wirkungen im Körper Tür und Tor öffnen würde.

Erwähnt wird auch die Möglichkeit, dass die Schweißdrüsen aufgrund ihrer spiralförmigen Struktur im oberen Teil der Haut als Antennen für Millimeterwellen wirken und „die Absorptionsrate der Wellen durch die Haut deutlich erhöhen“. Laut Inter-Environnement Bruxelles würde der (laufende) Entwurf eines neuen Gesetzes über Schutzstandards durch die regionalen Behörden, wenn es in seiner jetzigen Form verabschiedet würde, dazu führen, dass der Schutz der Bürger vor der Mobiltelefonie im Vergleich zur 4G zunächst sechs und – seit dem Gesetz von 2014 – 23 Mal niedriger sein würde. Wenn dies stimmt, müssten Menschen mit Elektrosensibilität sich künftig auf ein leidvolles Leben einstellen.

Rohstoffe: eine massive Verschwendung!

Die Einführung von 5G wird die Verschrottung unserer teuren Smartphones und all der bereits miteinander verbundenen Geräte bedeuten. Seltene Erden wie Germanium, Palladium, Kobalt, Tantal, Indium, oder Gallium: Es ist kein Geheimnis mehr, dass viele dieser Rohstoffe aus Bergbaubetrieben, die Sozial- und Umweltstandards missachten, stammen, einschließlich des Verbots von Kinder- und Jugendarbeit.

„Grund genug, die glänzende Zukunft, die uns hier verkauft wird, in Zweifel zu ziehen“, sagt die Vereinigung Ecoconso, die zudem einen exponentiellen Anstieg der Anzahl der Batterien voraussagt, die hergestellt und natürlich entsorgt werden müssen (4). Aber der Kauf der Geräte der neuen Generation wird nur der erste Schritt sein, dem schnell die Konsequenzen, die durch die Nutzung dieser Endgeräte entstehen, folgen werden: Die schwindelerregende Zunahme der aufgrund von 5G ausgetauschten Datenmenge wird insbesondere zu einer Vervielfachung der Rechenzentren führen, wobei diese Speicherzentren mit großen Kühl- und Lüftungsanlagen arbeiten, allesamt Energiefresser sind. Wie können wir unter solchen Bedingungen die dringenden Vorgaben zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreichen, die 2017 in Paris beschlossen wurden?

Transparenz: seltsame Vorgänge!

Als Proximus Anfang April seine 4G-Anlagen versuchsweise auf das 5G-Niveau hochschraubte, hatte das Unternehmen die Bürgermeister der 30 betroffenen Gemeinden vermutlich im Vorfeld informiert. Dies allerdings ohne die explizite Erwähnung von 5G, weil den Verantwortlichen wahrscheinlich sehr wohl bewusst war, dass es in der Bevölkerung Ängste weckt und Misstrauen schürt, wenn die Menschen den neuartigen 5G-Wellen ausgesetzt sind. Ein weiteres Zeichen dafür, dass der Sektor weiß, dass er sich auf dünnem Eis befindet: Als das belgische Institut für Post- und Telekommunikationsdienste (BIPT, die „Regulierungspolizei“ des Sektors) seine öffentliche Befragung über die für 5G benötigten Frequenzen eröffnete (sie schloss am 21. April dieses Jahres), erschien die ausdrückliche Erwähnung von 5G nicht im Titel der Ankündigung der Konsultation, sondern nur in einem Anhang. „Offensichtlich soll die vom BIPT organisierte öffentliche Befragung in keiner Weise irgendeine Debatte über diese grundlegenden Fragen auslösen, obwohl genau dies das wesentliche, wenn nicht das einzige Interesse einer öffentlichen Konsultation ist“, erklären vier Verbände in einer vor einigen Tagen an das BIPT gerichteten Beschwerde.

Viel beunruhigender jedoch ist folgende Enthüllung von Alter Echos (5): Knapp zehn Tage, nachdem es einer verärgerten belgischen Bürgerin gelungen war, 105.000 Unterschriften gegen die 5G zu sammeln, verschwand ihre Petition auf mysteriöse Weise von der Website, auf der diese Protestaktion von beispiellosem Ausmaß stattfand. Gestützt auf seine Untersuchung bedauert Alter Echos die „schwache Position von Bürgerinitiativen“ gegenüber einem solchen Projekt, das für Unternehmen, aber auch für den Staat, attraktiv ist. Denn langfristig werden die für 5G benötigten Frequenzen durch den Staat meistbietend vergeben.

Ethik: alles Roboter?

Philosophen und Juristen, um nur einige zu nennen, stellen die Bedeutung des durch 5G weiter verstärkten „Immer-schneller-immer-mehr“ infrage. Im Rahmen der Covid-19-Gesundheitskrise findet ihre Hinterfragung ein besonderes Echo: Sollten wir nicht zu einer gewissen Genügsamkeit zurückfinden? Ist das zügellose Streben nach Profit angesichts der weltweiten Notstände noch legitim? Mit 5G, so befürchten diese Denker, werden immer mehr automatisierte Entscheidungen in Mikrobruchteilen von Sekunden getroffen werden, was nicht gut zum Tempo des politischen Denkprozesses und der Entscheidungsfindung passt. Darüber hinaus wird uns die mit 5G verbundene digitale Revolution in Verbindung mit der zunehmenden Algorithmisierung der Gesellschaft noch mehr der Macht der Giganten des Internets aussetze. Denjenigen, die „die Staaten ausschalten, indem sie massiv unsere Daten sammeln und sich direkt an den Kunden-Verbraucher-Bürger wenden“ (6).

Nach Ansicht des Philosophen Mark Hunyadi (UClouvain) „wird 5G unseren Komfort nicht wirklich steigern, sondern eher den Zugriff des Systems auf den Einzelnen. Es ist die Besonderheit der digitalen Welt, dass sie unter dem Vorwand unseres Wohlergehens und des Zugangs zu praktischen und freundlichen Hilfsmitteln in Wirklichkeit versucht, zu ihrem eigenen Nutzen Zugriff auf Daten zu erlangen“. Dies könnte einen weiteren Einschnitt in die Freiheit des Einzelnen verheißen. (7)

Quellen:

(1) www.ariase.com
(2) www.greenit.fr
(3) www.grappebelgique.be
(4) www.ecoconso.be
(5) www.alterechos.be (10. April 2020)
(6) www.bhct.eu (Workshop vom 16. November 2019)
(7) www.imagine-magazine.com (Nr. 138)

Foto: pixabay.com/free-photos

Die schrittweise Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen setzt die Unterbrechung der Covid-19-Ansteckungskette voraus. Das systematische Aufspüren von infizierten Personen und die Überwachung derjenigen, die in den vorangegangenen Tagen in engem Kontakt mit ihnen waren, sind die beiden Maßnahmen, die dazu beitragen sollen. Erläuterungen.

Auf Beschluss der öffentlichen Behörden wurden zunächst nur schwerkranke Patienten und später Bewohner und Personal von Pflegeheimen diagnostischen Tests unterzogen, bevor nun auch Personen getestet werden, die nicht wegen Corona im Krankenhaus vorstellig werden.

Bei der seit dem 4. Mai geltenden ersten Lockerungsphase der Ausgangsbeschränkungen wurden die Tests auf Personen mit Symptomen ausgeweitet, die auf Covid-19 hindeuten könnten: Fieber, Halsschmerzen, Rhinitis, Husten, Atembeschwerden, extreme Müdigkeit, Muskelschmerzen, Verlust von Geschmack und Geruch...

Personen, die Kontakt mit Covid-19-Patienten hatten, können in zwei bestimmten Fällen ebenfalls getestet werden:

Darüber hinaus werden in den Gemeinschaften weiterhin Erkennungstests durchgeführt. Dies gilt insbesondere für Behinderteneinrichtungen.

Was muss der Patient tun, wenn er Symptome aufweist, die auf eine Covid-19-Infektion hindeuteten?

Er muss seinen Hausarzt telefonisch benachrichtigen. Dieser entscheidet dann, ob die Durchführung eines Molekulartests erforderlich ist. Wenn der Arzt ausgerüstet ist, um die Probe selbst zu machen und sich ausreichend schützen kann, darf er den Test in seiner Praxis vornehmen. Er kann seinen Patienten auch an die nächstgelegene Triage -Einrichtung überweisen. Der untersuchende Arzt bittet den Patienten, seine Kontakte in den letzten Tagen in einen entsprechenden Vordruck einzutragen. Der Test wird in voller Höhe von der Krankenkasse übernommen.

Worin besteht dieser Test?

Mit dem PCR-Test (Polymerase Chain Reaction) lässt sich das Virus bei einem Menschen aufspüren. Der Test besteht aus einem Abstrich, der mit einem Stieltupfer entnommen wird, d.h. einem Wattestäbchen mit einem langen Schaft. Dieser Tupfer wird tief in die Nasenhöhle eingeführt, um eine Sekretprobe zu entnehmen. Der Abstrich wird dann in ein Reagenzglas gegeben und zur Analyse an ein Labor geschickt. Das Ergebnis ist - im Prinzip - innerhalb von 24 Stunden bekannt und kann vom verschreibenden Arzt auf einem sicheren Server eingesehen werden. In allen Fällen erhält der Arzt, der die allgemeine medizinische Akte des Patienten verwaltet, innerhalb weniger Tage per E-Mail eine Benachrichtigung über das Testergebnis. Er setzt sich dann sofort mit dem Patienten in Verbindung, auch wenn er die Probenahme nicht selbst vorgenommen oder den Test nicht selbst verschrieben hat.

Was geschieht, wenn der Test positiv ausfällt?

Der positiv auf Covid-19 getestete Patient wird innerhalb kürzester Zeit von einem Callcenter kontaktiert und wird gefragt, mit wem er oder sie in den vergangenen Tagen in engem Kontakt gestanden hat. Das beim Test auszufüllende Formular kann bei diesem Anruf nützlich sein. Die genannten Personen erhalten ihrerseits einen Anruf, bei dem sie darüber informiert werden, dass sie selbst potenzielle Träger des Virus sind und welche Maßnahmen erforderlich sind.

Der Hausarzt kann eine Quarantänebescheinigung für Personen ausstellen, mit denen der Patient in längerem und engem Kontakt stand (insbesondere bei Verwandten, die in der Wohnung des Patienten wohnen), auch wenn diese Personen (noch) keine Symptome haben und arbeitsfähig sind. Diese Quarantänebescheinigung bedeutet, dass der Patient 14 Tage lang zu Hause isoliert bleiben muss.

Der unter Quarantäne gestellte Mitarbeiter kann weiterhin seinen Lohn/sein Gehalt beziehen, solange er von zu Hause aus arbeiten kann. Ist dies nicht der Fall, erhält er vorübergehend Arbeitslosengeld auf der Grundlage des ärztlichen Quarantäneattests, das er seinem Arbeitgeber aushändigt.

Der unter Quarantäne gestellte Selbstständige, der seine Tätigkeit mindestens sieben Tage hintereinander einstellt, kann über seine Sozialversicherungskasse ein Überbrückungsgeld beantragen.

(c) Foto : Pixabay/Fernando Zhiminaicela

Endlich ist es soweit. Die erste Phase der Lockerung wurde am Montag, dem 4. Mai 2020, eingeleitet. Zu den strategischen Maßnahmen des nationalen Sicherheitsrates gehört das Tragen von Atemschutzmasken. Wir versuchen, auf Ihre Fragen zur Verwendung dieses neuen Alltags-Accessoires zu antworten.

Die Ansteckung mit dem Coronavirus erfolgt über die Luft. Wenn wir sprechen oder atmen, entweichen feine Partikel aus unserem Mund und unserer Nase. Durch diese Tröpfchen kann das Virus übertragen werden. „Das Tragen einer Stoff-Schutzmaske dient nicht in erster Linie dazu, sich selbst vor der Ansteckung zu bewahren, sondern um andere zu schützen“, heißt es auf der Website des FÖD Öffentliche Gesundheit.

Wer muss sie tragen und wann ist sie vorgeschrieben?

Im Allgemeinen wird dringend empfohlen, in öffentlichen Bereichen eine Maske zu tragen, insbesondere wenn es nicht möglich ist, den gebotenen physischen Sicherheitsabstand zu wahren. Das Tragen einer Maske wird jedoch von den Behörden unter verschiedenen Umständen zur Pflicht gemacht:

in öffentlichen Verkehrsmitteln, gleich bei der Ankunft an einem Bahnhof oder einer Haltestelle, für Personen über 12 Jahre,
in Schulen, für Personal und Studenten über 12 Jahre,
in Unternehmen, wenn der physische Abstand von 1,50 m zwischen Menschen nicht eingehalten werden kann.

Welche Art von Maske sollten wir tragen?

FFP2-Masken und chirurgische Masken (Einwegmasken) sollten den Gesundheitsfachkräften vorbehalten bleiben. Für die breite Öffentlichkeit ist eine Stoffmaske durchaus geeignet, wenn sie richtig getragen und sauber gehalten wird.

Anfang Mai organisieren die Gemeinden die kostenlose Verteilung dieser Schutzmaßnahmen (eine Maske und zwei Filter) an die Bürger nach verschiedenen Verfahren (fragen Sie Ihre Gemeindeverwaltung nach weiteren Informationen). Es ist jedoch möglich, in bestimmten Geschäften Stoff-Atemschutzmasken zu erhalten oder eigene herzustellen, indem Sie die vom FÖD Öffentliche Gesundheit freigegebenen Modelle und Anweisungen befolgen. Ein Ratschlag: verwenden Sie Stoffe, die bei 60°C gewaschen werden können, wie z.B. Baumwolle, und vermeiden Sie zu feste Stoffe oder solche die zu einem Wärmestau führen oder Juckreiz auslösen. Wenn Sie keine Maske haben, können Sie einen Schal oder ein Tuch verwenden, um Ihre Nase und Ihren Mund zu bedecken.

Wie verhalten Sie sich richtig?

Waschen Sie sich unbedingt die Hände, bevor Sie Ihre Maske anziehen. Berühren Sie dann nur die Gummibänder, um sie im Gesicht zu fixieren. Nach dem Aufsetzen muss die Maske Nase, Mund und Kinn bedecken und gut fixiert sein, ohne das Gesicht zu sehr einzuengen. Die Atmung sollte bequem bleiben. Sobald die Maske angebracht ist, vermeiden Sie häufiges Berühren, Abnehmen und Wiederaufsetzen der Maske. Das Abnehmen der Maske sollte wieder mithilfe der Bänder (Gummibänder oder Tapes) erfolgen. Waschen Sie sich dann wieder gründlich die Hände.

Es wird empfohlen, die Maske alle 8 Stunden zu wechseln (oder 4 Stunden bei intensiver Nutzung). Die Maske muss nach jedem Gebrauch entweder in einer Waschmaschine bei 60°C gewaschen oder in einem dafür vorgesehenen Behälter abgekocht werden. Die Maske kann auch mit dem Rest der Wäsche bei niedriger Temperatur gewaschen, muss dann aber bei hoher Temperatur gebügelt werden. Vor der Wiederverwendung muss die Maske ganz trocken sein.

Wie viele Masken sind erforderlich?

Im Idealfall sollte jeder Bürger zwei bis drei Stoffmasken besitzen, damit er Zeit hat, sie zu waschen.

Weitere Informationen zur Mundschutzmaske

Foto (c): Pixabay/congerdesign

Das Erholungs- und Genesungshaus der CKK in Spa-Nivezé wurde von der Wallonischen Regierung neben dem Vincent-Van-Gogh-Krankenhaus in Charleroi als Übergangspflegeeinrichtung benannt. Es bietet 30 Betten für Covid-19-Patienten, die von der Erfahrung dieser CKK-Einrichtung profitieren können.

Das Erholungs- und Genesungshaus Spa-Nivezé nimmt jetzt zwei Arten von Covid-19-Patienten auf: diejenigen, die nicht mehr im Krankenhaus bleiben müssen, aber nicht an ihren gewöhnlichen Wohnort zurückkehren können, oder diejenigen, die laut Einschätzung (der sogenannten Triage) ihres Hausarztes oder der Notaufnahme eines Krankenhauses entsprechend eingestuft wurden, die zwar nicht stationär behandelt werden müssen, aber nicht an ihrem Wohnsitz unter Hausarrest gestellt werden können.

Die Dauer des Aufenthalts in dieser Einrichtung kann zwischen einer und drei Wochen schwanken. Die Kosten für den Aufenthalt werden von der Wallonischen Region übernommen, während der Pflegedienst und die Arztbesuche von der gesetzlichen Krankenversicherung (LIKIV) getragen werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, bestimmte Krankenhausabteilungen früher zu leeren, um andere Eingriffe zu ermöglichen, die zuvor abgesagt oder verschoben wurden.

Wie Direktor Alain Langer erklärt, fiel die Wahl nicht zufällig auf Nivezé: „Die CKK hatte ihre Häuser von Beginn der Krise an angeboten: Wir haben das Know-how, weil wir das ganze Jahr über Patienten aufnehmen, die aus dem Krankenhaus kommen, um den Übergang zur häuslichen Pflege zu gewährleisten. Wir verfügen auch über die nötige Infrastruktur, da wir die Betten einbezogen haben, die normalerweise für Erholungsaufenthalte reserviert sind und sich in einem getrennten Flügel des Gebäudes befinden. Covid-19-Patienten sind daher physisch von anderen Patienten abgegrenzt, um jedes Risiko zu vermeiden“. Alle diese Zimmer verfügen über ein Badezimmer, eine Ruftaste für die Pflege und eigenes Fachpersonal."

Normale Genesungsaufenthalte auch weiterhin möglich

Seit der Ankündigung dieser Maßnahme gab es zahlreiche Anfragen, zusätzlich zu denjenigen, die bereits von Krankenhäusern für Genesungsaufenthalte ohne Bezug zum Coronavirus kamen. Diese Nicht-Covid-Anfragen sind jedoch zurückgegangen: „Seit Beginn der Krise haben wir einen Rückgang um 50% gegenüber unserer üblichen Belegung erlebt. Abgesehen von Covid-19-Patienten beherbergen wir derzeit etwa 60 Personen. Unsere Aktivitäten hängen also von denen der Krankenhäuser ab: Sobald es weniger klassische Eingriffe wie Hüft- und Kniegelenkersatz oder Herzoperationen gibt, sind wir direkt betroffen“.

Um mit dem Virus fertig zu werden, hat sich das Genesungszentrum angepasst: „Neue Patienten stellen wir für 14 Tage unter Quarantäne. Während dieser Zeit wurden im Übrigen die vier einzigen Fälle von Covid-19, die wir hatten, diagnostiziert. Von den Mitarbeitern und bereits anwesenden Patienten hat sich keiner mit dem Virus angesteckt. Es war kein Leichtes, die Ausrüstung zu finden, aber in der Woche nach Karneval waren wir schon startklar".

Fehlender Status

Im Gegensatz zu Flandern werden Genesungsheime in der Wallonischen Region und in der Region Brüssel weder anerkannt noch subventioniert. Dies wird aber seit langem von der CKK gefordert, da diese Zentren zur Verkürzung der Krankenhausaufenthalte beitragen und den veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen. „Diese Krise zeigt deutlich die Nützlichkeit einer Struktur wie der unseren“, plädiert Alain Langer, dessen Zentrum jedes Jahr mehr als 2000 Patienten aufnimmt.

Weitere Informationen (in französischer Sprache)

Es gibt zehn Medikamente, die 42% der gesamten Arzneimittelausgaben in Krankenhäusern ausmachen. Hochgerechnet auf die gesamte belgische Bevölkerung zeigen die Zahlen der Christlichen Krankenkasse (CKK), dass die Kostenerstattung der Krankenversicherung im Jahr 2018 für diese zehn Medikamente 720 Millionen Euro erreichte.

Im Durchschnitt kosten sie zwischen 3 200 und 49 500 Euro je Patient und Jahr. Die CKK schlägt vor, sich daher auf die Verwendung billigerer Alternativen auszurichten, deren Patentschutz abgelaufen ist.

In den letzten Jahren sind die Arzneimittelausgaben in unserem Land stark gestiegen. Die Gesamtkosten für die Krankenversicherung betrugen 2014 noch vier Milliarden Euro. Bis 2018 stieg diese Zahl auf mehr als viereinhalb Milliarden. Jedes Jahr wird das Budget für Arzneimittel überschritten. Dies ist auf die Markteinführung einer ganzen Reihe von Medikamenten - insbesondere zur Behandlung von Krebs – zurückzuführen, die oft mit hohen Kosten verbunden sind. Eines haben diese Produkte gemeinsam: Sie sind in Apotheken kaum erhältlich.

Zur Erstellung des Rankings konzentrierte sich die CKK daher auf jene Medikamente, die der Krankenhausapotheker ambulanten Patienten aushändigt, die diese im Krankenhaus abholen dürfen, ohne dort zu verweilen. Tatsächlich sind die Ausgaben in den letzten Jahren vor allem in dieser Arzneimittelkategorie enorm gestiegen, von einer Milliarde Euro im Jahr 2014 auf fast 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2018. Für alle CKK-Mitglieder erreichte der Betrag 2018 271 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 247 Millionen - ein Plus von 10 Prozent in einem Jahr. Paradoxerweise ist die Zahl der Patienten, die eine Erstattung für diese Medikamente erhalten, nur um 6 Prozent gestiegen. Hochgerechnet auf die gesamte belgische Bevölkerung übersteigt dieser Betrag 700 Millionen Euro.

Die Top-Drei

Auch die Kosten pro Patient sind hoch: 2018 erhielten beispielsweise 1244 CKK-Mitglieder das Krebsmedikament Nivolumab. Für jeden Patient zahlte die Krankenkasse 38 000 Euro, was einer Gesamtkostenbelastung von 47 Millionen Euro entspricht (nur für CKK-Mitglieder).

Für Lenalidomid, ein Produkt zur Bekämpfung bestimmter Krebsformen, die das Rückenmark und die Lymphknoten befallen, lagen die durchschnittlichen Ausgaben für jeden der 971 Patienten ebenfalls bei 38 000 Euro, was einer Bilanz von fast 37 Millionen Euro entspricht.

Vervollständigt werden die Top-Drei durch Infliximab, einem Mittel gegen Gelenkentzündungen, Psoriasis und chronische Darmentzündungen: 3635 Patienten erhielten zusammen fast 29 Millionen Euro oder jeder einzelne Patient durchschnittlich 7900 Euro.

Einige Arzneien sind, pro Patient gerechnet, noch teurer, aber sie gelangen nicht in diese Top-Ten-Liste, da es nur wenige Erstattungen gibt. Die CKK zahlt beispielsweise 590 000 Euro pro Jahr und Patient für Galsulfase, ein Medikament gegen eine seltene Stoffwechselerkrankung. Doch nur vier Mitglieder CKK sind von einer Erstattung betroffen.

Dabei handelt es sich jeweils um Bruttobeträge. Für mehrere dieser Mittel wurden mit der Ministerin für Soziales und Gesundheit, Maggie De Block, Verträge abgeschlossen, in denen die Hersteller einen Teil der Kosten zurücküberweisen. Dennoch bleiben die Beträge sehr hoch.

 

Bedauerlicher Transparenzmangel

Glücklicherweise gibt es diese Arzneimittel, und unser soziales Sicherungssystem macht sie für alle zugänglich“, sagt Jean Hermesse, Generalsekretär der CKK. „Viele innovative - und damit teure - Medikamente befinden sich jedoch noch in der Entwicklung. Andere sind bereits auf dem Markt, aber wir können sie nicht zurückzahlen, weil ihr Preis zu hoch ist. Wie können wir sicherstellen, dass Patienten weiterhin Zugang zu diesen neuen Therapien haben?“

Die CKK setzt sich weiterhin für mehr Transparenz in der Pharmaindustrie ein: „Heute können wir nicht sagen, ob die Kosten für diese Arzneimittel gerechtfertigt sind“, so Jean Hermesse. „Und je mehr wir für Medikamente ausgeben, desto weniger Ressourcen können wir für andere Bereiche des Gesundheitswesens einsetzen, in denen ebenfalls Bedarf besteht. Wir müssen die billigeren Alternativen, deren Patentschutz abgelaufen ist, voll ausschöpfen. Wir beobachten in unseren Zahlen auch, dass die Gesamtkosten eines Moleküls, für das ein Biosimilar auf den Markt kommt, sinken. Wir ermutigen die Ärzte, diese Moleküle zu verschreiben, damit die Hersteller es interessant finden, sie auf dem belgischen Markt einzuführen.“

Weitere Informationen unter www.ckk-mc.be.

Seit 2005 ist die Föderalregierung gesetzlich verpflichtet, alle zwei Jahre ein Budget zur Anhebung der niedrigsten Sozialleistungen vorzusehen. Die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände sind sich auch über die Verteilung dieses für das Wohlbefinden vorgesehenen Finanzrahmens (von rund einer Milliarde) für 2019 und 2020 einig geworden.

Anpassungen ab dem 1. Juli 2019:

Arbeitslosengeld: Mindest- und Festsätze für die vollständige Arbeitslosigkeit, die Arbeitslosigkeit mit betrieblichem Ausgleich und die Eingliederungsbeihilfe:

Renten: Mindestrenten (für Arbeitnehmer und Selbstständige gleich):

Geldleistungen bei Arbeitsunfähigkeit oder Mutterschaft: Mindestsätze für Arbeitnehmer oder Arbeitslose im ersten Jahr der Arbeitsunfähigkeit oder bei Invalidität (ab dem zweiten Jahr):

Festbeträge für Selbstständige im ersten Jahr (Krankengeld) und ab dem zweiten Jahr (Invalidengeld): + 1% oder + 2,4112% je nach Umständen (Einstellung oder Fortgang des Betriebs, Familienstand);

Mutterschaftsurlaubsgeld, Adoptionsurlaubsgeld und Pflegeelternurlaubsgeld für Selbstständige: + 1 %.

Sozialfürsorge:

Anpassungen ab dem 1. August 2019

Im Rahmen des „Sozialpakets Wohlbefinden“ traten am 1. August zwei Neubewertungen im Bereich der Geldleistungen bei Arbeitsunfähigkeit in Kraft:

Anpassungen ab dem 1. September 2019:

Anhebung der Geldleistungen für Invaliden, die seit mindestens 5 oder 6 Jahren krankgeschrieben sind: