Immer häufiger sind Nahrungsmittelverpackungen mit der auffallenden Farbskala des Nutri-Score versehen. Doch wozu dient der Nutri-Score, welches sind seine Vor- und Nachteile? Wie sollte er genutzt werden? Erklärungen und Ratschläge.

Auf einen Blick zeigt der Nutri-Score, ob das verarbeitete Lebensmittel von guter Nährstoffqualität ist. Die Farbskala ist von grün nach rot in fünf Einheiten unterteilt; jeder dieser Einheiten ist zudem ein Kennbuchstabe (A bis E) zugewiesen. Der wissenschaftlich fundierten Berechnung der Nährwertqualität liegt ein Algorithmus zugrunde, der positive Parameter (Ballaststoffe, Eiweiße, Früchte, Gemüse, Nüsse), die bei der Nahrungswahl bevorzugt werden sollten, und negative Parameter (Kalorien, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz), die nur in begrenztem Maße konsumiert werden sollten, berücksichtigt. Abhängig vom Ergebnis erhält das zu kennzeichnende Produkt:

Einfach „zu verstehen“

„Der Nutri-Score ist klar und einfach verständlich. Verpflichtend auf der Vorderseite der Verpackung angebracht, ist er für den Verbraucher sofort erkennbar“, so Stéphanie Tylleman, Ernährungsberaterin des paramedizinischen Zentrums Dietconsult in Brüssel. „Der Nutri-Score ist wesentlich einfacher zu verstehen als eine Nährwerttabelle, bei der der Konsument häufig zwischen kleingedruckten Angaben zum Fettgehalt, zum Zuckeranteil und Ballaststoffen, die Übersicht verliert. Die Piktogramme, die zur empfohlenen Tagesmenge an unterschiedlichen Komponenten eines Nahrungsmittels oder eines Getränks informieren, sind ebenfalls nicht viel aussagekräftiger“.

Vergleichen, was vergleichbar ist.

Auch wenn der Nutri-Score ein praktisches Instrument ist, gilt es, ihn richtig interpretieren und nutzen zu können. „Er dient nicht dazu, gleich welche Produkte miteinander zu vergleichen“, mahnt Nicolas Guggenbühl, Professor für Ernährungsberatung am Institut Paul Lambin, in einem auf Foodinaction.com veröffentlichten Artikel. Vielmehr dient der Nutri-Score dazu, Nahrungsprodukte einer gleichen Kategorie, beispielsweise Müsli, Frühstücksflocken oder andere Trockenfruchterzeugnisse miteinander zu vergleichen. Zudem kann er selbstverständlich als Ratgeber für ähnliche Erzeugnisse (beispielsweise Cornflakes) unterschiedlicher Hersteller zu Rate gezogen werden. „Frühstücksflocken sollten nicht mit Sardinen und Olivenöl nicht mit einer Cola verglichen werden, da sie nicht den gleichen Zweck haben“, so der Wissenschafter in Entgegnung auf Argumente, die bereits von Gegnern des Nutri-Score ins Feld geführt wurden.

Vielfalt und Gleichgewichtung

„Generell ist es ratsam, den täglichen Verzehr von Lebensmitteln mit ungünstigen Werten zu begrenzen. Sie müssen aber deshalb nicht komplett vom Speiseplan verbannt werden“, so Stéphanie Tylleman. „Wegen seines hohen Gehaltes an gesättigten Fettsäuren und Salz wird Käse oft schlecht bewertet. Doch täglich zwei bis drei Portionen Milchprodukte (oder kalziumreiche, vegetarische Alternativen) werden aufgrund ihres Eiweiß-, Kalzium- und Vitamin D-Gehaltes empfohlen. Anhand des Nutri-Score kann man sich für einen weniger fetthaltigen Käse entscheiden.“

Auch die Quantität wird bei der Berechnung des Nutri-Score berücksichtigt, so die Ernährungsberaterin: „Der Nutri-Score wird auf eine Menge von 100 Gramm bzw. 100 Milliliter angewendet, doch verzehrt man beispielsweise 100 Gramm Mozarella schneller als 100 Gramm Parmesankäse, da dieser ‚mächtiger‘ ist. Ein Produkt mit niedrigem Nutri-Score sollte daher verantwortungsbewusster konsumiert werden. Das bedeutet aber natürlich nicht, das Nahrungsmittel der Kategorie A und B maßlos verbraucht werden sollten. Es ist alles eine Frage der Gewichtung und der Balance.“

Wie der FÖD Volksgesundheit in seiner Informationskampagne zum Nutri-Score unterstreicht, ist es wichtig, die Prinzipien einer ausgeglichenen und vielfältigen Ernährung zu berücksichtigen, wie sie auch in der Nahrungsmittelpyramide dargestellt werden. Eine Ernährung, die reich an Gemüse und Obst, an Vollkornprodukten, an Hülsenfrüchten und an Ölen ist, trägt zu einer gesunden Lebensweise bei. Selbst kochen und der Verzicht auf Fertiggerichte sind weitere Tipps für Besseresser… und auch für Sparer.

Nutri-Score ist nicht Yuka

Die Hauptkritik am Nutri-Score ist, dass er Zusatzstoffe, Allergene oder unerwünschte Substanzen, wie beispielsweise Pestizid-Rückstände, nicht berücksichtigt.

„In der Tat beschränkt sich der Informationsgehalt des Nutriscore auf den Nährwertgehalt eines Produktes, was ja an sich schonmal nicht schlecht ist“, so Nicolas Guggenbühl. „Er hat nicht den Anspruch, ein allgemeiner Indikator für Gesundheitsrisiken zu sein. Das wäre in der Tat interessant, und mehrere Anwendungen erheben übrigens diesen Anspruch (A.d.R. beispielsweise Yuka), beruhen jedoch nicht auf belastbaren wissenschaftlichen Angaben. Es ist kein Zufall dass weltweit keine öffentliche Gesundheitsorganisation, kein unabhängiges Sachverständigenkomitee und nicht einmal die Weltgesundheitsorganisation einen solchen, umfassenden Indikator entwickeln konnten.“

Zur angesprochenen Anwendung Yuka, die bei Markteinführung vor einigen Monaten in Belgien stark beworben wurde: Diese nutzt drei Kriterien zur Bewertung von Nahrungsmitteln: die Nährwertqualität macht 60 Prozent des Wertes aus, der Gehalt von Zusatzstoffen 30 Prozent und der biologische Aspekt (über das französische Label AB und das Europäische Bio-Label 10 Prozent).

„Diese Gewichtung entbehrt jeglicher Grundalge, da sie Kriterien vergleicht, die man nicht miteinander vergleichen kann. Wir fragen uns zudem, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage das Gefahrenniveau von Zusatzstoffen bewertet wird“, so Julie Frère, Sprecherin von Test-Achats. Die Verbraucherschutzorganisation befürchtet, dass das Bewertungssystem von Yuka die Konsumenten verunsichern wird. Stéphanie Tylleman ergänzt: „Jene Verbraucher, die Zusatzstoffe vermeiden möchten, sollten sich für Produkte aus biologischer Landwirtschaft entscheiden, deren Vorteile für die Gesundheit mehr und mehr erwiesen sind. Darüber hinaus sind Zusatzstoffe nicht zwingend schädlich. So ist beispielsweise ein Kalziumzusatz in einer Sojamilch durchaus von Vorteil.“

Achtung vor Zusatzstoffen

Dem Nutri-Score wird zudem vorgeworfen, dass er etwaige Umwandlungen des Produktes unmittelbar vor dem Verbrauch nicht berücksichtigt (Art der Zubereitung, Beifügung von Zutraten…). „Die Nährwertinformationen beziehen sich auf das Produkt bei Verkauf“, so Nicolas Guggenbühl. „Im Falle von tiefgefrorenen Fritten beispielsweise ist es nicht möglich, den Nährwert nach der Zubereitung anzugeben, da es unterschiedliche Zubereitungsformen (Backen, fritieren, Wahl des Öles etc). gibt. Nicht vorgebackene Tiefkühlfritten – die nichts anderes als geschälte Kartoffeln sind – haben den Nutri-Score-Wert A; vorgebackene Tiefkühlfritten jedoch den Nutri-Score-Wert B. Der Wert B würde im Falle einer Zubereitung im Ofen erhalten bleiben; während die Zubereitung in Frittenfett den Score jedoch auf den Wert C herunterstufen würde.

„Wenn man demnach einmal verstanden hat, worüber das Label informiert und worüber nicht, vereinfacht es die Auswahl gesunder Nahrungsmittel durchaus“, fasst Stéphanie Tylleman zusammen.

Hintergrund

Den Nutri-Score verpflichtend machen

Seit 2016 von den französischen Behörden entwickelt und getestet, kann sich der Nutri-Scre auf eine solide wissenschaftliche Grundlage stützen, die den Ernährungsempfehlungen der meisten Gesundheitseinrichtungen gerecht wird. Mehrere Studien belegen zudem den Einfluss dieses Labels auf das Kaufverhalten der Verbraucher: „Der Konsument wählt systematisch kleinere Portionen von Produkten mit einem mittelmäßigen Nutri-Score-Wert“, versichert Test-Achats. Zudem kommt eine Umfrage, die unter 12 000 Konsumenten in zwölf unterschiedlichen Ländern durchgeführt wurde, zu dem Ergebnis, dass der Nutri-Score das bei weitem effizienteste Nährwertlabel ist.“

Diese Gründe haben die belgischen Behörden dazu bewogen, den Nutri-Score in Belgien einzuführen. Seine Anwendung ist jedoch nicht verpflichtend, sondern steht den Nahrungsmittelproduzenten frei. Jene Produzenten oder Großhändler, die den Nutri-Score nutzen, müssen ihn auf ihr gesamtes Nahrungsmittelangebot anwenden.

Aktuell sind in Belgien zwischen 15 und 20 Prozent der weiterverarbeiteten Nahrungsmittel mit dem Nutri-Score auf der Packung versehen. Zwar gibt es Großhändler, die mobile Anwendungen entwickelt haben, durch die man die Werte eines Produktes herausfinden kann, wenn man den entsprechenden Barcode auf der Verpackung scannt. Doch weist Julie Frère daraufhin, dass die Verlässlichkeit dieser Anwendungen nicht erwiesen ist. Und außerdem sollte sich der Verbraucher darüber im Klaren sein, dass er somit zahlreiche Informationen zu seinem Konsumverhalten preisgibt.

Produkte von besserer Qualität

Ein weiterer Vorteil des Nutri-Score ist, dass er die Hersteller dazu bringt, die Zutaten ihrer Produkte zu modifizieren, um somit eine bessere Nutri-Score-Bewertung zu erhalten. Test-Achats konnte eine solche Entwicklung bereits im Rahmen der Aktualisierung seines Frühstückszerealien-Vergleichs feststellen. Auch in Frankreich sind die Auswirkungen zugunsten der Wettbewerbsfähigkeit erkennbar: „Wir stellen eine spürbare Verbesserung der Nährwertqualität von Produkten fest. Dies ist die beste Konsequenz des Nutri-Score-Systems von dem wir hoffen, dass es in ganz Europa Anwendung finden wird“, freut sich Mili Spahic, Vorsitzender der Behörde „Santé publique France“, in der Tageszeitung Le Soir vom 2. April 2019.

Die Anwendung auf freiwilliger Basis begrenzt das Potenzial des Nutri-Score. Doch obliegt die verpflichtende Einführung nicht den Nationalstaaten, sondern der Europäischen Union. Sieben Verbraucherschutzorganisation aus sieben Staaten (darunter Test-Achats) haben unter www.pronutriscore.org eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen. Die darauf enthaltene Petition benötigt eine Million Unterschriften, um Gehör bei der europäischen Kommission zu finden.

(Quelle: En Marche/Joëlle Delvaux)

Der erste Lauf für das Leben in Eupen war ein voller Erfolg.  Wie das GrenzEcho informiert,  waren bei der durch die Stiftung gegen den Krebs durchgeführten Veranstaltung etwa 1.100 Teilnehmer am Start.

Ziel der Veranstaltung am Sportstadion im Eupener Ortsteil Schönefeld war es, während 24 Stunden (Samstag, 15 Uhr bis Sonntag, 15 Uhr) mindestens jeweils einen Läufer pro Team auf der Tartanbahn in Bewegung zu halten.  Dabei war es zweitrangig, ob gelaufen oder gegangen wurde - denn bei dieser Veranstaltung für den guten Zweck stand auch der Spaß im Vordergrund. Zehn Euro betrug die Teilnahmegebühr pro Läufer; die Erlöse kommen integral der Stiftung gegen den Krebs zu Gute.  Neben den sportlichen und karitativen Aspekten ergänzte ein vielseitiges Rahmenprogramm die Veranstaltung. Auch die Christliche Krankenkasse und die Eiche waren beim "Lauf für das Leben" dabei.

 

Am 29. und 30. Juni findet am Kmile-Gelände auf Schönefeld der Lauf für das Leben erstmals in Eupen statt. Die Erlöse dieser eindrucksvollen Veranstaltung kommen der Krebsforschung und damit den betroffenen Patienten zu Gute. Beim Lauf für das Leben steht nicht der Wettbewerbsgedanke im Vordergrund. Vielmehr ist es das Ziel, den Krebskranken durch Teilnahme Solidarität zu bekunden. Die Christliche Krankenkasse ist mit ihren Partnern Die Eiche und Gesundheitsinfo vertreten.

Der Lauf für das Leben ist Teil der Kampagne „Relay For Life“ die ihre Ursprünge in den Vereinigten Staaten hat und inzwischen in über 30 Ländern durchgeführt wird. In Belgien wurde die Veranstaltung bereits in 32 unterschiedlichen Städten abgehalten.

Beim Lauf für das Leben kann jeder mitmachen: Die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 10 Euro und geht direkt an die Stiftung gegen den Krebs. Ob eine, zwei, drei oder mehr Runden auf der Tartanbahn - ob Laufen, Marschieren oder Spazieren, spielt keine Rolle: Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind! Wer im Vorfeld der Veranstaltung spenden möchte kann sich bis Freitag, den 28. Juni im Büro der Eiche (Tel.: 087 59 61 31) melden. Die Spende wird entgegengenommen und auf der Webseite von „Lauf für das Leben“ veröffentlicht.

Ein tolles Rahmenprogramm, schöne Begegnungen, eine ergreifende Kerzenzeremonie und das „Eiche Morning Zumba" (So, 08.45 bis 10.15 Uhr) sind sicherlich Gründe, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Zudem können Sie sich auf dem „Obstmobil“ der CKK einen frischen Obstsaft „erstrampeln“.

Programmübersicht:

Sa, 29.06. - Bühnenprogramm

So, 30.06. - Bühnenprogramm

Praktische Informationen:

Zur Webseite des Veranstalters

850 Euro für ein Implantat, 660 Euro für eine Krone, 1 990 Euro für eine Brücke… Dies sind die Beträge, die von Zahnärzten durchschnittlich in Rechnung gestellt werden, wie eine Untersuchung der Christlichen Krankenkasse (CKK) ergeben hat. Die Statistiken ergeben sich aus den Ausgaben für Mitglieder, die bei der CKK die Zahnzusatzversicherung Denta + abgeschlossen haben. „Unser erstes Gesundheitsbarometer zur Zahngesundheit und zu festen Prothesen, die nicht von der Pflichtversicherung erstattet werden, zeigt, wie die Preise explodieren - ohne, dass es dafür eine wirkliche Rechtfertigung gibt“, zeigt sich Jean Hermesse, Generalsekretär der CKK, besorgt. Und er fügt hinzu: „Um Zahnprothesen für alle zugänglich zu machen, braucht es Transparenz und ein Regelwerk“.

Im Jahr 2018 tätigte die Christliche Krankenkasse 72 000 Rückzahlungen an die 145 000 CKK-Mitglieder, die der Zahnzusatzversicherung Denta + beigetreten sind. Davon waren 3 843 Rechnungen für feste Zahnprothesen ausgestellt worden. Dabei handelt es sich um Leistungen und um Material, für die keinerlei Rückerstattungen seitens der gesetzlichen Krankenversicherung vorgesehen sind. Die Leistungserbringer legen ihr Honorar nach eigenem Ermessen fest - ob sie nun Vertragszahnärzte sind oder nicht. Im Vergleich mit Erhebungen aus den Jahren 2016 und 2017 lässt sich beobachten, wie ungünstig die Preisentwicklung für den Patienten ist.

Die Statistik zeigt Preise im drei- bis vierstelligen Bereich für die Behandlung eines einzelnen Zahnes und große Tarifunterschiede zwischen den einzelnen Leistungserbringern. So kann beispielsweise der Preis für eine Krone auf einem Implantat zwischen 1000 und 3000 Euro liegen, der höchste demnach das Dreifache des niedrigsten Tarifes betragen. Generell sind die Durchschnittspreise für Implantate, Kronen und Brücken zwischen 2016 und 2018 stabil geblieben. Dies gilt allerdings nicht für Inlays/Onlays (Einlagefüllung) und Attachments, bei denen die Durchschnittspreise – 526 und 538 Euro – um 16,5 bzw. 31 Prozent gestiegen sind.

Ein Mangel an Transparenz

„Die Wahl der genutzten Materialien kann sicherlich manchmal den Preisunterschied bei Prothesen oder Implantaten erklären – manche Erzeugnisse sind teurer als andere. Doch leider kennen wir weder den Wert der genutzten Materialien zur Herstellung von Zahnprothesen noch den Preis der Verarbeitung, den der Hersteller für maßgeschneiderte Kronen oder Inlays/Onlays verlangt“, so Jean Hermesse. In den Augen der CKK sollte dem deutschen Beispiel folgend die Zahnarztrechnung alle Eigenleistungen sowie die Materialkosten transparent wiedergeben. „Denn diese Praxis hat dazu geführt, die Kosten zu Lasten des Patienten zu senken und dessen Geldbeutel zu schonen“, so der CKK-Generalsekretär.

Preise und Honorare deckeln

Aus Sicht der CKK sollten die Kosten für Zahnprothesen von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden – dadurch würden Preisstabilität und Zugänglichkeit für alle garantiert. Um einer Kostenexplosion vorzubeugen, sollten zudem die Preise für medizinisches Material gedeckelt und Maximalhonorare für Leistungserbringer festgelegt werden.

„Wir empfehlen das Modell ‚Reste à charge zéro‘ (dt. „Keine Eigenbeteiligung zu Lasten des Patienten“), eine wichtige Maßnahme, die kürzlich von der französischen Regierung getroffen wurde“, erklärt Jean Hermesse. „In Frankreich muss ein Zahnarzt seinem Patienten ab kommendem Jahr einen Kostenvoranschlag aushändigen, auf dem – neben weiteren Optionen – ein Angebot aufgeführt ist, das die vollständige Übernahme der Kosten durch die Krankenversicherung ermöglicht. Dieses Angebot garantiert den Franzosen kostenlose Prothesen und Kronen für alle sichtbaren Zähne.“

Eine langfristige Politik der Zahngesundheit

Auf lange Sicht ist es die Vorbeugung und die Sensibilisierung für die tägliche Zahngesundheit, die die Kosten für Prothesen im Erwachsenenalter und für die teuersten Zahngesundheitsleistungen senken werden“, so Jean Hermesse. Eine gute Zahngesundheit muss schon im jüngsten Alter beginnen. Dazu gehören gesunde Ernährungsgewohnheiten ebenso wie die tägliche Zahnhygiene und der regelmäßige Kontrollbesuch beim Zahnarzt. Doch derzeit geht einer von vier Belgiern noch nicht einmal alle drei Jahre zum Zahnarzt.

Die CKK fordert die Politik auf, Verantwortung zu übernehmen und plädiert für eine langfristige, kohärente und die Gliedstaaten übergreifende Gesundheitspolitik - in den Regionen und Gemeinschaften ebenso wie auf Ebene des Föderalstaates. Die CKK fordert:

Weitere Informationen zur Zahngesundheit hier

Von Elisabeth Degryse, CKK, Nationalsekretärin

Laut einer kürzlich in der britischen Fachzeitschrift für Kardiologie „European Heart Jounal“ (1) veröffentlichten Studie wurde die durch Luftverschmutzung verursachte Todesrate bisher weitgehend unterschätzt. Nicht etwa 480.000 vorzeitige Todesfälle wären in Europa jährlich zu beklagen, sondern fast 800.000..... Überrascht diese Neuigkeit tatsächlich?

Diese aufschlussreiche Studie sorgte in Pressekreisen für einigen Wirbel, was ja zunächst schon einmal eine gute Sache ist! Zusätzlich war die angewendete Methodik beachtenswert, derzufolge noch umfassendere Daten einer großen Bevölkerungsgruppe die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Verschmutzungsursachen berücksichtigen. 800.000 europäische Bürger sind von den vorzeitigen Todesfälle betroffen; die aufgrund von Atemwegs- oder Herzerkrankungen etwa zwei Jahre früher sterben. Die Studie deckt 40 bis 80 Prozent der Todesfälle infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz) auf.

Solche "Enthüllungen" erinnern uns an den hohen Rat für Gesundheit, der bereits 2011 den Ernst der Lage in Belgien in Belgien erkannt hatte (2). Im ungeborenen Leben, so war zu lesen, kann die Luftverschmutzung für geringeres Geburtsgewicht, intrauterine Wachstumsverzögerungen, Frühgeburt (bis hin zum postnatalen Tod oder Sterblichkeit im Kindesalter) verantwortlich gemacht werden. Solche Warnungen geraten durch die Fülle der durch die Medien übermittelten Informationen rasch in Vergessenheit. Und dies, obwohl Belgien mit seinem außergewöhnlich dichten Straßennetz und seiner in Europa einzigartigen Firmenwagenflotte die Rangfolge der europäischen Staaten anführt, für die diese Warnungen besonders gelten. Die Herausforderungen für das Gesundheitswesen - aber auch für die Haushaltsmittel im öffentlichen Gesundheitssektor - sind enorm. Bereits im Jahr 2013 kam die Europäische Umweltagentur zu der Erkenntnis, dass Luftverschmutzung außerdem zu beträchtlichen wirtschaftlichen Auswirkungen und aufgrund verlorener Arbeitstage zu einer reduzierten Produktivität der gesamten Wirtschaft in Höhe von schätzungsweise 100 Millionen Euro führt. (3).

Wiederholte Aufforderungen
Bereits 2017 hatten etwa hundert Ärzte verschiedener Fachrichtungen in unserem Land einen Appell (4) an die Behörden gerichtet, den hohen Anteil an Luftschadstoffen (Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid.....) anzumahnen, da sie für die hier oben genannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich sind, aber auch für verschiedene Krebsarten (Lunge und Blase, Leukämie bei Kindern). Zudem sind sie für weniger schmerzhafte Erkrankungen verantwortlich die den Alltag von Millionen Familien beeinflussen (Asthma, Allergien, gelegentliche oder chronische Bronchitis). Die Christliche Krankenkasse schließt sich diesen Ärzten und den Autoren der Studie an und fordert eine Angleichung der europäischen Normen - insbesondere in Bezug auf Feinstaub aus Dieselmotoren und Haushaltsheizungen - an die strengeren Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Weshalb lassen wir so viel Zeit verstreichen, um unsere Bewegungs- und Lebensmuster in Frage zu stellen? Unser Wohnsitz – manchmal hat man keine andere Wahl! - beeinflusst die Anzahl der zurückgelegten Kilometer und die Art des Transportmittels. Die Christlichen Krankenkasse legt seit jeher Wert auf eine Abstimmung der gesundheitsrelevanten Faktoren (Einkommen, Wohnen, Beschäftigung, Bildung usw.) im Einklang mit einer sanfteren Mobilität und Raumplanung, wo Zufußgehen, Radfahren und Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Vordergrund stehen, ohne dabei Sozialinteressen zu vernachlässigen. Jeden Tag ermutigen wir unsere Mitarbeiter und Mitglieder mitbürgerfreundliche, im Besonderen kinderfreundliche Verhaltensweisen anzunehmen. Eigenverantwortliches Handeln bedeutet Ansatz zur Problemlösung.

Seit dem Brügger Abkommen (2015) und dem Vertrag von Tallinn (2018) hat unsere Krankenkasse in Zusammenarbeit mit der Intermutualistischen Agentur - Organisation, die Krankenkassen aus verschiedenen Ländern zusammenführt - konsequent die internationale Angleichung der Luftqualitätsnormen an die Empfehlungen der WHO gefordert. Wenn wir den Erkenntnissen spezialisierter Wissenschaftler keine angemessene Aufmerksamkeit widmen, laufen wir Gefahr, verschiedene engverknüpfte Probleme in Bezug auf Gesundheit und Umwelt nicht wahrzunehmen.

 

(1) Cardiovascular disease burden from ambient air pollution in Europe reassessed using novel hazard ratio functions, European Hearth journal, Ausgabe vom 12. März 2019
(2) En route pour la santé. Les effets environnementaux du trafic sur la santé, Hoher Rat für Gesundheit, 2011
(3) Senkung der Gesundheitskosten in Höhe von 45 Milliarden Euro infolge der Luftverschmutzung durch LKW, nachzulesen unter diesem Link
(4) La population vit dans un air dangereux : l’appel de 100 médecins belges contre la pollution, Le Soir, Ausgabe vom 20. Mai 2017

Foto: © M. Detiffe

Im Herzen der Ardennen, in einer der waldreichsten Gegenden unseres Landes und einen Steinwurf von der DG entfernt befindet sich das Urlaubs- und Genesungszentrum von Spa-Nivezé: eine Oase der Ruhe für Erholungsbedürftige, Einzelurlauber und Gruppenreisende.

Das geräumige und sehr naturnahe Anwesen besteht aus einem Hauptgebäude und einem herrlichen sieben Hektar großen Park mit einem „historischen“ Baumbestand. Die gesamte Infrastruktur ist für Menschen mit eingeschränkter Mobilität uneingeschränkt begehbar. Die Hausgäste wohnen in komfortablen Ein- bez. Zweibettzimmern mit Bad, Telefon, TV. Im frisch umgestalteten Restaurant werden leckere Gerichte serviert. Ernährungsberatung und Kinesiotherapeuten stehen sowohl den Patienten wie auch den Urlaubsgästen zur Verfügung. Im großen Aufenthaltsraum können sich Reisegruppen bei Bedarf zurückziehen.

Das Urlaubs- und Genesungszentrum von Spa-Nivezé liegt nicht nur im Grünen, auch weitere Trümpfe verdienen besondere Beachtung: Geselligkeit, Spaziergänge, Besuch der Thermen von Spa. Ganz in der Nähe das Sportzentrum, die Rennstrecke von Spa-Francorchamps, der Wallfahrtsort Banneux, die Abteistadt Stavelot, die Stauseen von Bütgenbach und Robertville, die Gileppe-Talsperre, das Dreiländereck mit der Kaiserstadt Aachen und der Couven-Stadt Maastricht.

Weitere Infos
www.niveze.beinfo@niveze.be • 087 79 00 00

In den Mund gelegt: Gäste blicken zurück...
Gefallen haben mir die grundsätzliche Freundlichkeit und die gute Stimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - Auf Komfort und Sicherheit wird großen Wert gelegt - Gratulation zum abwechslungsreichen und sehr schmackhaften Speisenangebot - Top-Betreuung - Perfekt organisierter Aufenthalt - Es ist alles sehr gut verlaufen, tadelloser Rundum-Service - Top-Lage - Keine Frage, es war total angenehm - Hier stimmt alles: ich hoffe, bald wiederkommen zu können - Ich bin zum vierten Mal hier: wenn das kein Hinweis auf meine Zufriedenheit ist!"


Auf ein Wort: Genesungsaufenthalt
Eine Rehabilitation oder ein Erholungsaufenthalt in einem Genesungszentrum kann bei einer chronischen Erkrankung oder einem Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Dort erhalten Sie die erforderliche medizinische und paramedizinische Betreuung, eine angepasste Diät und die erforderliche Aufmerksamkeit für einen entspannten und erholsamen Aufenthalt.

Welches sind die Zulassungsbedingungen?

Die Christliche Krankenkasse beteiligt sich an den Kosten für einen Genesungsaufenthalt, wenn Sie:

Wie lange darf der Aufenthalt dauern?

Der Aufenthalt muss mindestens 14 Tage dauern. Mit Zustimmung des Arztes, der Sie im Genesungshaus betreut, ist eine Verlängerung bis zu 60 Tagen möglich.

Wie ist der Antrag einzureichen?

Der Sozialdienst des Krankenhauses, in dem Sie behandelt werden, oder der Sozialdienst der Krankenkasse, den Sie unter der Rufnummer 087 32 43 33 erreichen, kann Ihnen den Antrag auf einen Genesungsaufenthalt aushändigen. Der Vordruck ist auch im Internet unter www.ckk-mc.be oder www.niveze.be zu finden.
Lassen Sie diesen Vordruck von Ihrem Arzt (Hausarzt oder Facharzt) ausfüllen und übermitteln Sie ihn dem Haus, in dem Sie den Aufenthalt verbringen möchten. Das von Ihnen gewünschte Haus wird Sie am Tag nach Erhalt Ihres Antrags kontaktieren.

Welches sind die Partnerzentren?

Die Christliche Krankenkasse arbeitet mit drei Partnerhäusern zusammen, in denen Mitglieder der CKK Vorzugstarife erhalten: Ter Duinen in Nieuwpoort, Spa-Nivezé und Hooidonk Zandhoven.

Anne Bemelmans, seit 2017 Regionaldirektorin der Christlichen Krankenkasse (CKK) Verviers-Eupen, übernahm am 1. Februar die medizinische Direktion des Landesbundes der Christlichen Krankenkassen in Brüssel. Der Verwaltungsrat der CKK Verviers-Eupen bedankt sich für die hervorragende Arbeit, die Anne Bemelmans während der vergangenen zwei Jahre geleistet hat; die Direktion und die Mitarbeiter wünschen ihr alles Gute für die berufliche und die private Zukunft.

An ihre Stelle tritt mit Valérie Notelaers ein bekanntes Gesicht: Die 47-jährige aus Waremme war bereits in den Jahren 2010 bis 2017 Regionaldirektorin der CKK Verviers-Eupen und wird diese Position künftig im Rahmen einer Doppelfunktion, in der sie auch ihre bisherige Arbeit als Direktorin der CKK Lüttich weiterführt, erneut übernehmen und Synergien freischalten.

Die Lenkungsgruppe, die sich aus französisch- und deutschsprachigen Vertretern zusammensetzt und der Valérie Notelaers künftig vorstehen wird, hat den Auftrag - auf Grundlage der Solidarität zwischen nunmehr allen CKK-Mitgliedern der gesamten Provinz und einer verstärkten Zusammenarbeit der Belegschaften - die Vorteile und die Leistungen der CKK einheitlich, kundenorientiert und ortsnah aufzustellen.

Dies gilt sowohl für die physische Zugänglichkeit der Geschäftsstellen und für die Erreichbarkeit der Online- und Telefondienste als auch für die Veranstaltungspräsenz. Die CKK Verviers-Eupen nimmt somit im Verbund mit der CKK Lüttich eine Vorreiterrolle innerhalb des Modernisierungsprozesses der Christlichen Krankenkasse ein.

Die Anforderungen an das Gesundheitswesen befinden sich im Wandel – die CKK möchte ihren Mitgliedern daher nicht nur im Bedarfsfall als Krankenkasse, sondern als Gesundheitspartner in allen Lebenslagen zur Seite stehen: Ob Kundenberatung, Gesundheitsinfo, Sozialdienst oder Bewegungen - unsere Instrumente, die dem Grundgedanken der Solidarität allesamt Rechnung tragen - existieren bereits und haben sich bewährt. Nun gilt es, diese Leistungen auf künftige Herausforderungen einzustellen und unsere Dienste weiter zeitgerecht und verstärkt proaktiv aufzustellen.

Als mit den besonderen Herausforderungen des zweisprachigen Gebietes vertraut legt die „neue alte“ Direktorin besonderen Wert darauf, den sprachlichen und kulturellen Besonderheiten der deutschsprachigen Mitglieder nicht nur im Tagesgeschäft besondere Bedeutung beizumessen, sondern die Belange der Deutschsprachigen auch auf provinzialer sowie auf nationaler Ebene zu vertreten.

Helfer, Unterstützer und Teams gesucht!

Vom 29. bis 30. Juni organisiert die Stiftung gegen Krebs den „Lauf für das Leben“, ein festliches Event auf dem Kmile- Gelände (Schönefeld) in Eupen. Ziel ist es, Spendengelder zugunsten des Kampfes gegen den Krebs zu sammeln. Erfahren Sie hier mehr über das 24- Stunden-Projekt und wie auch Sie sich einbringen können!

Ursprung

Die belgische Stiftung gegen Krebs richtet dieses Jahr zum 1. Mal den „Lauf für das Leben“ („le relais pour la vie“) in Eupen aus. Belgienweit findet der Lauf bereits in über 32 Städten statt und weltweit findet er ebenfalls zunehmend mehr Anhänger.

Im Jahre 1985 organisierte Dr. Gordy Klatt, ein Darmchirurg, den ersten „Relay for Life“ in Tacoma (Washington, USA). Während 24 Stunden lief er Runde um Runde auf der Piste mit dem Ziel, Geld für die American Cancer Society zu sammeln.

Mehr als 30 Jahre später findet „Relais pour la vie“ in mehr als 20 Ländern außerhalb der USA (Frankreich, Niederlande, Irland, Luxemburg, Südafrika, Neuseeland…) statt. Auf diese Art bringen sich weltweit Millionen Ehrenamtliche für den Kampf gegen Krebs ein.

Wie kann ich helfen?

Gesucht werden:

Was passiert mit den Spendengeldern?

Die Einschreibegebühr pro Person, (ob Einzelperson, als Mitglied eines Teams oder als Unternehmen) beträgt 10,00€.

Die eingenommenen Gelder fließen integral in die Verfolgung der Ziele der Stiftung gegen Krebs:

Kontaktpersonen:

Weitere Infos:

In der Regel kehren die meisten berufstätigen Frauen innerhalb von zwei Jahren nach einer Brustkrebsdiagnose an ihren Arbeitsplatz zurück. Eine durch die CKK durchgeführte Studie bei rund 7.600 Frauen, die diese Herausforderung gemeistert haben, gibt Anlass zur Hoffnung, denn sie verdeutlicht, dass Menschen wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren, sobald es ihre Gesundheit möglich macht. "Langzeitpatienten" benötigen hingegen eine individuelle Betreuung und einen auf ihre persönliche Situation zugeschnittenen Wiedereinstieg, ganz ohne Stigmatisierung oder Androhung von Sanktionen.

Wenn die Worte „Sie haben Brustkrebs“ fallen, können bei einer Betroffenen unzählige unterschiedliche und sehr existenzielle Gefühlslagen entstehen: beeinträchtigte Lebensqualität, häufig schwere und stressige Behandlungen und der Krankheitsprozess stellt die Weiblichkeit auf die Probe. Glücklicherweise lässt sich Brustkrebs zunehmend besser behandeln, sodass bei berufstätigen Frauen nach der Behandlung die Arbeitsstelle häufig – mitunter vollzeitig - erhalten werden kann. Zu diesem Schluss kommt die CKK-Studie nach der Befragung von rund 7.600 Frauen.
Eine Brustkrebsdiagnose bedeutet somit für die meisten Frauen kein endgültiges Ausscheiden aus der Arbeitswelt, was ja zunächst einmal eine gute Nachricht ist! Nur ist es so, dass Krankheitsbild, Beschäftigung und Chance auf Rückkehr am Arbeitsplatz je nach Alter, beruflicher Verantwortung und Art der ausgeübten Tätigkeiten unterschiedlich ablaufen.

Hinter den Ziffern stecken Schicksale
Die Studie liefert keinen Aufschluss darüber, auf welche Weise die Arbeitswiederaufnahme verlaufen ist, ob die Patientin ihre Arbeitsstelle behalten konnte, ob eine Anpassung der Arbeitszeiten bzw. ein neuer Arbeitsplatz das berufliche Umfeld angenehmer gestalten konnten. Noch weniger wissen wir, inwieweit die Wiederaufnahme unter den von der Person selbst gewünschten Bedingungen erfolgt ist. Zeugnisse lassen aufhorchen: Eine Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit ist nicht selbstverständlich, auch wenn der Beruf unter einem therapeutischen Gesichtspunkt dazu dienen soll, "die Krankheit in den Hintergrund zu stellen". Trotz Remission sind die körperlichen und geistigen Auswirkungen dieser Erfahrung auch noch über Jahre nach der Behandlung zum Teil sehr deutlich spürbar, während die Leistungserbringer ihre Akten meistens schon lange geschlossen haben.

Von Fall zu Fall
Die Rückkehr an den Arbeitsplatz muss freiwillig erfolgen. Sie sollte in Zusammenarbeit mit der Arbeitsmedizin vorbereitet werden, vorzugsweise in Absprache mit dem Vertrauensarzt der Krankenkasse sowie dem Hausarzt. Hier gibt es verschiedene Optionen: Arbeitsstelle entsprechend der Ausbildung, zeitweise Wiederaufnahme oder berufliche Umschulung.

Leider gibt es viele Hindernisse: Manchmal verweigert der Arbeitgeber eine Anpassung und kündigt den Arbeitsvertrag unter einem Vorwand „höherer Gewalt“.
Außerdem laufen nicht alle Wiedereingliederungsmaßnahmen wie geplant ab: Eine nicht optimal eingeleitete Wiederaufnahme der Arbeit kann zum Rückfall führen.

Recht auf Vergessen
Zurzeit wird von Personen, die eine Versicherung abschließen möchten, verlangt, vergangene schwere Krankheiten wie beispielsweise Krebs anzugeben; dadurch kann sich die Versicherungsprämie um das vergleichsweise Achtfache erhöhen. Gleiches gilt selbst dann, wenn der Betroffene seit mehreren Jahren wieder genesen ist. Der Föderalregierung ist diese Problematik seit Jahren bekannt: Der föderale Minister für Verbraucherfragen Kris Peeters hat angekündigt, ein „Recht auf Vergessen“ in die Rechtsvorschriften des Versicherungswesens aufzunehmen. Die Restschuldversicherung sollte gleichsam davon betroffen sein. Es ist an der Zeit, diese Gesetzesvorschläge endlich zur Abstimmung zu bringen, damit diese inakzeptable Diskriminierung aufhört.

Früherkennung für eine schnellstmögliche Behandlung
Wir können dieses Thema nicht abschließen, ohne Sie auf die Notwendigkeit einer Brustkrebsvorsorge hinzuweisen. Die im Rahmen der von den Gemeinschaften organisierten Programme durchgeführten Mammografie ist für Frauen von 50 bis 69 Jahren kostenlos. Sie sollte alle zwei Jahre erneuert werden. Zahlreiche Frauen lassen keine Vorsorgeuntersuchung durchführen. Im Jahr 2015 war mehr als jede fünfte Frau in der Zielgruppe der 50- bis 69-Jährigen seit sechs Jahren nicht mehr zur Mammografie gegangen. Wenn es um eine frühestmögliche Erkennung von Brustkrebs und den sich daraus ergebenden verbesserten Heilungschancen geht, kann dieser Schritt nur empfohlen werden.
Als ein positives Zeichen und zugleich als eine Botschaft der Hoffnung bewerten wir die Rückkehr an den Arbeitsplatz einer Mehrheit der berufstätigen Frauen nach einer Brustkrebsbehandlung. Beweist sie doch auch, dass die inakzeptable Brandmarkung von arbeitsunfähigen Bediensteten - insbesondere von Krebspatienten - ausschließlich auf Vorurteilen beruht.

Elisabeth Degryse, CKK-Nationalsekretärin, 24. Januar 2019

Foto: © M. Detiffe

Die Christliche Krankenkasse (CKK) Verviers-Eupen stellt in den kommenden Monaten Papierlosen, also Menschen ohne Aufenthaltsstatus, ihre ehemalige Geschäftsstelle in der Rue Laoureux in Verviers als Notunterkunft zur Verfügung.

Im November des vergangen Jahres trat die Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht (VoG) „Belle diversité“ mit der Bitte an die Christliche Krankenkasse heran, die Räumlichkeiten ihrer ehemaligen, langjährigen Geschäftsstelle in der Rue Laoureux in Verviers einer Gruppe von Papierlosen als Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Nach Prüfung der Rechtmäßigkeit dieser Anfrage, in Absprache mit dem Antragsteller und der Stadt Verviers, hat der Hauseigentümer - eine von der Christlichen Krankenkasse geführte Vereinigung - im Rahmen einer Hauptversammlung dem Antrag am 8. Januar stattgegeben. Etwa 20 papierlose Menschen werden während der Wintermonate und bis zum Mai in dem Gebäude untergebracht werden.

Häufig erhalten Papierlose Unterkunft von Freunden oder Bekannten, doch dies meist nur für wenige Tage. Leerstehende Unterkünfte in Städten bieten den Betroffenen ein Dach über dem Kopf; gleichzeitig werden die Bürgerinnen und Bürger für die Belange der Betroffenen und die Notwendigkeit der Legalisierung der Papierlosen sensibilisiert. Aus diesen Gründen war die VoG Belle diversité an die Christliche Krankenkasse herangetreten, mit der Bitte, das seit dem Umzug in den neuen Hauptsitz an der Rue Lucien Defays 77 in Verviers leerstehende Gebäude in der Rue Laoureux im Zentrum der Stadt für einige Monate als Unterkunft anbieten zu können.

„Es handelt sich um eine außergewöhnliche Situation, da die Bereitstellung von Notunterkünften nicht zum Auftrag einer Krankenkasse gehört, sondern normalerweise öffentlichen und im besonderen kommunalen Einrichtungen obliegt“, so Anne Bemelmans, Direktorin der Christlichen Krankenkasse Verviers-Eupen. „Da diese Anfrage jedoch an die Werte der Christlichen Krankenkasse und insbesondere die Solidarität appelliert, haben wir diese Bitte nach einer Unterkunft für Menschen in prekärer Lage von Beginn an mit der notwendigen Ernsthaftigkeit behandelt und sind in Gespräche mit der Stadt Verviers und einer Vertreterin der Betroffenen eingetreten, um schnellstmöglich zu einem positiven Ergebnis zu kommen“, so Anne Bemelmans.

In Abstimmung mit der Stadt Verviers hat die Christliche Krankenkasse unterschiedliche Maßnahmen zur Begleitung und Unterstützung getroffen: Ein Vertrag zur zeitlich befristeten Aufnahme von Menschen in prekärer Lage wurde abgeschlossen, Garantien zur Wahrung der Unversehrtheit der Immobilie sowie Versicherungs- und Begleitmaßnahmen wurden getroffen. Die Bewohner des Viertels Laoureux sind im Vorfeld über die Unterbringung zu informieren.

Da die zur gewerblichen Nutzung gestalteten Räumlichkeiten in der Rue Laoureux nicht für die dauerhafte Unterbringung von Menschen ausgelegt sind, handelt es sich um eine bis zum Mai befristete Übergangsmaßnahme. Da das Gebäude zudem zum Verkauf steht, muss die Immobilie im Falle eines Erwerbs geräumt werden.