Keine Schule : Hausunterricht? Wie? Wie viel?

Neben dem Problem der Betreuung und der Bewältigung des Alltags während der Zeit der Ausgangsbeschränkungen kann die Aussetzung des Unterrichts den Eltern, aber auch den Kindern, eine Menge Stress bereiten. Mit dem bevorstehenden Grundschulabschluss oder aus Angst vor dem Schulabbruch bei den schwächsten Schülern stellen sich für die Eltern viele Fragen: Soll ich anstelle des Lehrers meine Kinder unterrichten? Wie kann ich den Unterricht zu Hause fortsetzen? Warum erhält mein Kind keine Hausaufgaben von der Schule?

Zunächst einmal, keine Panik, das Bildungswesen hat bereits andere Phasen der Unterbrechung (wie die Streiks der 1990-er Jahre) erlebt und Lösungen gefunden. Lernen findet langfristig statt und die Programme können angepasst werden. Lehrer und Schulen organisieren sich und schicken in einigen Fällen bereits Hausaufgaben und Anweisungen. Behörden und Lehrern muss Zeit gegeben werden, sich auf die Situation einzustellen.

Einen Zeitplan erstellen, um einen geregelten Tagesablauf zu gewährleisten

Wichtig ist, die Verbindung zur Schule und eine ausreichend strukturierte Zeiteinteilung beizubehalten, damit die Rückkehr zum Schulrhythmus nicht zu abrupt erfolgt. Durch die Erstellung eines Zeitplans mit den Kindern behalten diese ihren Tagesablauf vor Augen. Gleichzeitig ist der Plan eine gute zeitliche Orientierungshilfe.   Jetzt heißt es Ruhe bewahren, denn die  eigene Arbeit von zu Hause aus, der Alltag in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen und die Kinder erfordern bereits viel Energie, ohne dass noch zusätzlicher Druck durch zu hohe schulische Anforderungen ausgeübt werden sollte.

Lernen und Pausen im Wechsel

Ein wenig Mathematik, etwas Lesen, Muttersprache, das reicht schon. Legen Sie das Lernen vorzugsweise in den Vormittag, da das Gehirn des Kindes zu dieser Tageszeit aufnahmefähiger ist. Die Dauer der Arbeitszeit , wird u.a.durch das Alter des Kindes, beeinflusst.

Hier einige Richtlinien:

  • 30 Minuten je Fach für Kinder zwischen 6 und 9 Jahren,
  • 45 Minuten für Kinder ab 9 Jahren,

... dürften nach Ansicht von Spezialisten reichen, mit einer Ruhepause zwischen den einzelnen Fächern, damit der Geist wieder frisch ist. Der Wechsel von Lernen und Pause ist sehr wichtig, damit sich bei dem Kind, das seine Freunde nicht mehr sieht und dessen Routine verändert ist , kein Überdruss einstellt. Pausen sind auch für alle wichtig, da sie eine Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch bieten. Eltern und Kinder müssen raus, sich die Beine vertreten, etwas frische Luft schnappen (so gut das eben geht). Wenn Sie mehrere Kinder haben und diese für die Schule arbeiten müssen, ist es am besten, wenn sie dies gemeinsam tun. Ein gutes Arbeitsklima wird dadurch gefördert.

Abwechselnde Betreuung der schulischen Aktivitäten

Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, können Sie sich abwechseln. Zum Beispiel kann jeder Elternteil bei den Hausaufgaben in Fächern helfen, bei denen er sich wohler fühlt. Wenn die älteren Geschwister sich fähig fühlen, können sie sich auch mit den Eltern abwechseln, um den jüngeren bei den Hausaufgaben zu helfen. Alternativ können sie die Arbeit in einem Fach durch eine Aktivität ersetzen, die Spaß und Lernen verbindet. Lassen Sie zum Beispiel ein Kind einen Zeichentrickfilm anschauen oder eine Geschichte lesen und danach die Geschichte erzählen. Vergessen Sie auch nicht, dass es Dokus zu Tieren, Geschichte, Wissenschaft usw. gibt, bei denen die Kinder lernen und gleichzeitig Spaß haben. Sie können auch spielerische Übungen vorschlagen, die das Kind selbstständig durchführen kann.

 Zu viel ist wie nicht genug

Vermeiden Sie vor allem, das Kind mit Hausaufgaben zu überfordern oder es zu sehr auf sich allein gestellt zu lassen.. Abhängig von den Zwängen und Möglichkeiten des Einzelnen ist ein Wechsel zwischen Freizeit und Konzentration auf die Schularbeit, oder andere Arbeiten, vorteilhaft. Ein strukturierter Tagesablauf mit genügend Ausgleich sollte beibehalten werden. Und denken Sie daran, dass die wirkliche Herausforderung darin besteht, die Ausbreitung des Virus zu begrenzen, damit unser Gesundheitssystem auch weiterhin effizient bleibt.

Einige  Verlage, Freizeit- oder Bildungsplattformen sind für alle zugänglich, um Eltern und Kinder zu unterstützen.

Illustrationsbild: Pixabay/finelightarts