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  ten Versammlungsraum in unseren neuen Räumlichkeiten. Zudem sind wir häufig im Jugendanimationszentrum in Kelmis und in St.Vith im Patchwork oder im Pfarrheim aktiv. Aufgrund des größeren Zuspruchs sind wir derzeit hauptsächlich im Nor- den der DG präsent. Wir würden uns freuen, mehr Ehrenamts- anwärter aus dem Süden begrüßen und unser Netzwerk somit auch dort ausbauen zu dürfen.
Neben den Workshops und den Weiterbildungen bietet Alteo auch Reisen an...
... die von unseren Ehrenamtlern organisiert und begleitet wer- den. Unsere Frühjahrsreise ist eine Flugreise für Menschen mit relativer Autonomie – 16 Teilnehmer werden dabei von 4 Frei- willigen begleitet. Die Sommerreise richtet sich an ein breites Publikum im Alter zwischen 20 und 50 Jahren und beinhaltet ein Bildungsprogramm für ca. 35 Teilnehmer. Die Reise zur Küste schlussendlich ist eine Busreise für Teilnehmer ab 60 Jahre, die sonst kaum Möglichkeiten haben, dem Alltag zu entfliehen. Häufig nehmen an diesen Reisen Mitarbeiter der Behinderten- werkstätten der DG teil. Daher werden die Reisetermine in Absprache mit den dortigen Verantwortlichen festgelegt, damit die Teilnehmer beispielsweise ihren Sommerurlaub mit uns ver- bringen können. Wie unsere anderen Aktivitäten verfolgen auch unsere Reisen einen pädagogischen Aspekt, deshalb suchen wir vor Ort immer Aktivitäten, die die Sinne berühren, die interaktiv sind, und bei denen die Animatoren oder Reise- führer die Leichte Sprache nutzen. Wir achten immer darauf, die Teilnehmer durch unsere Besuche zu fördern, aber nicht zu überfordern. Ganz nach dem Prinzip: „Reisen bildet und wir nehmen die Menschen dort mit, wo sie stehen.“
Stichwort „Leichte Sprache“: Durch die Bekanntmachung dieser Kommunikationstechnik hat sich Alteo auch über die Erwachsenenbildung hinaus in der DG einen Namen gemacht. Zudem liegt Ihnen die Anwendung der Leichten Sprache auch persönlich sehr am Herzen. Woher dieses Engagement?
Wir sind dieses Thema angegangen, weil wir festgestellt haben, dass zunehmend Menschen nicht mehr lesen, weil sie viele „nor- male“ Wörter schlicht und ergreifend nicht verstehen. Dies gilt
für häufige Situationen im normalen Leben, wie bei Behörden- gängen, im Schriftverkehr, usw. Und das betrifft bei weitem nicht nur Personen mit einer Beeinträchtigung. Wir werben sehr für die Anwendung der Leichten Sprache, damit jeder gut ver- stehen kann, was gemeint ist. Daher bieten wir mittlerweile regelmäßig Schulungen an, die in Einsteiger- und Fortgeschrit- tenenkurse gegliedert sind.
In unseren Eigenveröffentlichungen, wie beispielsweise unserer Mitgliederzeitschrift Impulse, nutzen wir die Leichte Sprache. In Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro, dem Jugendinforma- tionszentrum und dem Parlament der DG veranstalten wir unter anderem im Vorfeld von Wahlen Podiumsdiskussionen in Leich- ter Sprache. Hierbei verpflichten sich die Diskussionsteilnehmer, die Regeln der Leichten Sprache anzuwenden. Im Publikum sit- zen meist Schulklassen, Erstwähler oder diejenigen, die einfach verstehen möchten, worum es bei den Wahlen geht.
Für verschiedene Abteilungen des Ministeriums, der Öffentli- chen Sozialhilfezentren (ÖSHZ) oder die Verbraucherschutzzen- trale Ostbelgien haben wir ebenfalls schon Schulungen in Leich- ter Sprache organisiert. Auch hier hat man festgestellt, wie wich- tig verständliche Informationen sind.
Bald erscheint die Neuauflage der Broschüre „Belgien verste- hen“ vom Ministerium der DG – parallel dazu hat Alteo eine Broschüre „Belgien leicht erklärt“, in Leichter Sprache verfasst, deren Veröffentlichung ebenfalls kurz bevorsteht. Das bedeutet für Alteo, politische Bildung auf einem verständlichen Niveau zu machen. Leichte Sprache ist wichtig, da sie sich nicht nur an Menschen mit Verständnisproblemen richtet, sondern auch an Migranten, die mit schwierigen deutschen Formulierungen ebenfalls häufig Probleme haben.
Die Leichte Sprache ist für Alteo zu einer wichtigen Komponente in unserer Arbeit herangereift und es freut mich, dass wir dazu beigetragen haben, dass die Leichte Sprache mittlerweile ein gängiger Begriff in der Deutschsprachigen Gemeinschaft geworden ist. Das ist wirklich eine tolle Entwicklung.
miteinander
  Vielen Dank für das Gespräch!
© Björn Marx
         Infos & Anmeldung:  Klosterstraße 29, 4700 Eupen,
 087 59 61 36
 www.alteo-dg.be  alteo-dg@mc.be
Alteo-Geschäftsführerin Doris Spoden an ihrem neuen Arbeitsplatz in der Klosterstraße 29 in Eupen.
MITEINANDER 4/2020 |7
  soziales
      















































































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