Boostern gegen Covid

Zusatzimpfung in Ostbelgien

Die Zahl der Covid19-Infektionen war in den letzten Wochen erneut besorgniserregend. Auch in Ostbelgien befinden wir uns mitten in der sogenannten vierten Corona-Welle. Die föderale Regierung und die Teilregierungen haben beschlossen, die gesamte Bevölkerung zu einer Corona-Zusatzimpfung einzuladen, um ihren Schutz gegen Covid-19 zu optimieren.

Obwohl die überwältigende Mehrheit der Covid19-Patienten auf den Intensivstationen zu den Ungeimpften zählen, werden auch vollständig geimpfte Personen mit SARS-CoV-2 infiziert und sogar ins Krankenhaus eingeliefert.

Diese Fälle solcher sogenannten „Impfdurchbrüche“ (1) waren zu erwarten: Obwohl Impfstoffe gegen Covid das Infektions- und Übertragungsrisiko senken, ist es immer noch möglich, zu erkranken. Die Impfung senkt jedoch sehr stark das Risiko, eine schwere Form der Krankheit zu entwickeln, ins Krankenhaus eingeliefert zu werden und zu sterben. Der Schutzgrad der Impfung ist von Impfstoff zu Impfstoff und von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Jüngste wissenschaftliche Daten zeigen, dass man mehrere Monate nach einer Grundimpfung mit einer oder zwei Impf-dosen möglicherweise nicht mehr ausreichend geschützt ist. Dies geht u.a. aus einer großen amerikanischen Studie mit über 780.000 Teilnehmern hervor, die in der Fachzeitschrift Science(2) veröffentlicht wurde.

Zwischen März und Oktober 2021 sank die Wirksamkeit gegen die Infektion von durchschnittlich 86-89 % auf:

  • 58% für den Moderna-Impfstoff,
  • 43% für den Pfizer-BioNTech-Impfstoff,
  • 13% (!) für Johnson&Johnson (J&J).

Die Verabreichung einer sogenannten „Booster-Impfung“, einer zusätzlichen Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (in der DG: Pfizer oder Moderna) kann die Immunantwort wieder verbessern. Dies gilt insbesondere für ältere Personen und Personen mit einer reduzierten Immunität, die durch eine bestimmte Krankheit oder eine Behandlung verursacht wurde.

In der DG wurde Anfang Oktober mit der Einladung zur Zusatz­impfung für Personen ab 65 Jahren begonnen. Ab Ende November werden die Gesundheitsdienstleister, die Personen, die eine einzige Impfdosis mit dem Johnson & Johnson-Impfstoff erhalten haben, und die Personen unter 65 Jahren zur Zusatzimpfung eingeladen.

DG-Impfzentren ab Januar 5 Tage offen

Die Kapazitäten der beiden Impfzentren der DG in St.Vith und Eupen werden seit Ende November sukzessive hochgefahren; laut Gesundheitsminister Antonios Antoniadis sollen sie ab dem 4. Januar wieder an fünf Tagen in der Woche geöffnet sein. Dann sollen bis zu 9200 Personen pro Woche geimpft werden.

Die Einladungen zu den Booster-Impfungen erfolgen innerhalb der verschiedenen Personengruppen nach dem Zeitpunkt der letzten Impfung sowie nach der Alterspyramide – von den Älteren zu den Jüngeren.

Seit dem 2. Dezember können sich Personen wieder online für die QVAX-Reservelisten (www.qvax.be) anmelden, um als Nachrücker eventuell einen früheren Termin zu erhalten.

Übrigens: Alle Personen, die sich im Ausland impfen oder „boos­tern“ lassen, sollten in einem der beiden Impfzentren in der DG vorstellig werden, um ihre Impfung eintragen und ihr Covid Safe Ticket (CST) anpassen zu lassen.

Weitere Info unter:
ostbelgiencorona.be/zusatzimpfung

(1) Unter einem Impfdurchbruch versteht man eine Infektion, die innerhalb von Wochen nach einer vollständigen Impfung auftritt.
(2) "SARS-CoV-2 vaccine protection and deaths among US veterans during 2021", B. A. Cohn et al, Science, 4. November 2021.

Quellen: „En Marche“ (Candice Leblanc); ostbelgiencorona.be