Vor einigen Wochen haben sich 243 Mitglieder als Kandidatin bzw. Kandidat aufstellen lassen, um Sie in der Generalversammlung der Christlichen Krankenkasse (CKK-MC) zu vertreten. Unterstützen Sie diesen Schritt und beteiligen Sie sich mit Ihrer Stimmabgabe in Ihrem Wahlkreis.
Diese Mitglieder aus Brüssel, aus Wallonien und aus Ostbelgien sind dem Kandidatenaufruf im vergangenen Herbst gefolgt. Damit haben sie ihre Bereitschaft signalisiert, sich auf die spannende Herausforderung eines starken Engagements in ihrer Krankenkasse einzulassen.
Alle Kandidatinnen und Kandidaten sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und Sie in der Generalversammlung (GV) der CKK-MC zu vertreten. Alle sind bereit, sich bei den vielfältigen Entscheidungsfindungen einzubringen und die besten Entscheidungen für alle CKK-Mitglieder mitzugestalten.
Die Aufgabe der zukünftigen Mitglieder der GV wird nicht einfach sein (siehe Seite 7: "Rolle der zukünftigen Gewählten"). Die Herausforderungen, vor denen unsere Krankenkasse steht, sind zahlreich und komplex; sie betreffen uns alle tagtäglich.
Bei diesen Wahlen gibt es insgesamt 34 Wahlkreise. In 26 davon finden effektiv Wahlen statt. In den anderen acht Wahlkreisen haben sich weniger oder genau so viele Kandidatinnen und Kandidaten gemeldet, wie Mandate zu vergeben sind, weshalb dort nicht gewählt werden muss.
Im Bezirk Verviers-Eupen ist dies nicht der Fall. In allen drei Wahlkreisen des Bezirks sind alle Mitglieder zur Wahl aufgerufen. Auf diesen Seiten stellen sich ausschließlich die Kandidatinnen und Kandidaten der Wahlbezirke Eupen (Deutschsprachige Gemeinschaft), Verviers (Vesdre-Hoëgne-Plateau) und Malmedy (Hautes Ardenne et Fagnes) ihren Wählerinnen und Wählern vor. Die Kandidatinnen und Kandidaten anderer Wahlbezirke sind auf unserer Website zu finden:
ckk-mc.be/kandidaten
Jedes volljährige Mitglied kann seine Stimme für eine Kandidatin oder einen Kandidaten im Wahlbezirk seines Wohnsitzes abgeben. Die Gewählten werden die zukünftige Generalversammlung (GV) der CKK-MC für die nächsten sechs Jahre bilden. Die GV wird dann den Verwaltungsrat der Krankenkasse wählen.
Die Krankenkassen-Wahlen sind eine großartige Gelegenheit, den Gedanken einer repräsentativen und partizipativen Demokratie mit Leben zu füllen. Nur wenige Unternehmen öffnen ihre Verwaltungs- und Entscheidungsgremien für ihre eigenen Kunden oder Mitglieder. Die CKK-MC tut dies. Damit kommt sie nicht einfach nur einer gesetz-lichen Verpflichtung nach. Vielmehr möchte die CKK-MC nicht nur ein Sozialversicherer sein, sondern auch eine Bewegung von Bürgern und Bürgerinnen und ein sozialer Unternehmer, dessen Projekt und große Leitlinien von seinen Mitgliedern und für seine Mitglieder definiert und getragen werden!
Danke für Ihr Vertrauen und für Ihre Stimmabgabe!
Weitere Infos unter:
In der Trägerschaft der Christlichen Krankenkasse CKK, der Gewerkschaft CSC, der Frauenliga und der Christlichen Arbeiterjugend CAJ koordiniert die Christliche Arbeiterbewegung CAB die Arbeit solch unterschiedlicher Organisationen wie Intego, Alternative oder Familienhilfe. Parallel zu diesen sozial ausgerichteten Aktivitäten setzt sich die CAB für Solidarität und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts ein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise im Bereich der Energiepreise appellieren die CAB und die mit ihr verbundenen Organisationen daher an die Politik, Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen.
Die explodierenden Tarife für Strom und Gas und eine damit verbundene mögliche Abschaltung der Energieversorgung für zahlungsunfähige Haushalte sind den Menschen nicht zumutbar: Bereits 2019 waren 28 % der Bevölkerung von Energiearmut betroffen – Coronakrise und Hochwasserkatastrophe haben die Situation weiter verschärft. Natürlich haben diese Faktoren nicht zuletzt Menschen in schwieriger sozialer Lage geschwächt – doch auch viele „Normalverdiener“ haben mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen.
Um den sozialen Zusammenhalt zu wahren und für alle Bürger den finanziellen Zugang zur Energieversorgung zu gewährleisten, hat die CAB die beiden deutschsprachigen Abgeordneten im wallonischen Regionalparlament dazu aufgerufen, der im Bereich der Energieversorgung zuständigen Regierung der Wallonischen Region gegenüber zu intervenieren und folgende Maßnahmen zu befürworten:
Es ist nicht zumutbar, verschuldete Haushalte mit Budgetzählern auszustatten und diese von der Versorgung zu trennen, sobald sie ihre Energiekosten nicht im Voraus bezahlen können: Heizen, kochen oder waschen sind menschliche Grundbedürfnisse, deren Befriedigung keinen Aufschub duldet. Wir plädieren daher für die Unterstützung der Haushalte im Kampf gegen die Verschuldung und dafür, den Kunden die strukturelle Verminderung des Energieverbrauchs durch energetische Sanierungen zu ermöglichen.
Einer Rückmeldung der Regionalabgeordneten Anne Kelleter (Ecolo) zufolge gewährt die Wallonische Region seit dem letzten Jahr den Status des „konjunkturbedingt geschützten Kunden bei Strom und Gas“. Dies gilt ergänzend zum föderalen Sozialtarif, auf den Nutznießer mit Anrecht auf die erhöhte Kostenerstattung (EKE, frz. „BIM“-Statut) Anrecht haben.
Der Wallonischen Region zufolge hat der „konjunkturbedingt geschützte Kunde“, der seine Energierechnung nachweislich nicht zahlen kann, für einen Zeitraum von einem Jahr Anspruch auf den Sozialtarif für Strom und Gas. In einem solchen Fall wird der Vertrag mit dem kommerziellen Versorger ausgesetzt und der Kunde während dieses Jahres von seinem Netzbetreiber zum Sozialtarif beliefert. Diese Bestimmung soll es ermöglichen, die Energierechnung der betroffenen Kunden vorübergehend zu senken, und ihnen so die Mittel geben, ihre fälligen Rechnungen anhand eines Tilgungsplans bei ihrem vertraglichen Versorger zu begleichen.
Jeder Kunde, der vom Sozialdienst eines ÖSHZ oder vom Sozialdienst seiner Krankenkasse als Person anerkannt wird, die mit der Zahlung ihrer Energierechnung in Verzug ist, kann den Status als „konjunkturbedingt geschützter Kunden“ beantragen. Dies gilt auch für Haushalte, die von den Überschwemmungen im vergangenen Jahr betroffen waren. Zu weiteren Kriterien, die Anrecht auf dieses Statut gewähren, informiert Sie ihr Sozialarbeiter.
Die CAB möchte betroffene Personen bestärken, dieses Angebot zu nutzen und fordern die Politik dazu auf, Maßnahmen zur Erholung der Energiepreise und zur Bekämpfung von Energiearmut einzuleiten.
Jede dritte Frau hat seit ihrem 15. Lebensjahr bereits körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Häufig wird diese Gewalt durch den Partner ausgeübt. Die aktuell anhaltende Corona-Krise und ihre Auswirkungen verstärken diese Tatsache noch erheblich. Die Frauenliga hat deshalb anlässlich des „Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ eine bemerkenswerte Sensibilisierungskampagne mit ostbelgischen Motiven ins Leben gerufen.
Die Gewalt-Erfahrungen schränken die persönlichen Freiheiten sowie die Lebens- und Entwicklungschancen von Frauen stark ein. Die Folgen reichen von psychischen Beschwerden, wie Depressionen bis hin zu körperlichen Verletzungen und Schmerzen.
Ebenso wirkt sich diese Gewalt auf das allgemeine Gesundheitsverhalten aus und kann zu Drogen- und Alkoholkonsum führen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken von Frauen weltweit. Gleichzeitig gilt Gewalt gegen Frauen und Mädchen als eine der weltweit am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Sie geht häufig mit Scham, Stigmatisierung und Straflosigkeit einher.
Gewalt gegen Frauen wurde seit 2017 verstärkt durch die #meetoo-Bewegung in den Fokus gerückt. Prominente Menschen – mehrheitlich Frauen, aber auch Männer – äußerten sich öffentlich zu sexuellen Übergriffen, die sie während ihrer beruflichen Laufbahn erlebt haben.
Die Corona-Krise hat die Situation von Frauen in vielen Fällen verschlimmert. Für viele Menschen führte sie zu Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit (bzw. der Angst vor Jobverlust) und finanziellen Problemen. Vor allem im Lock-down mussten viele Familien sehr eng zusammenrücken – nicht alle haben das Privileg, ein Haus mit Garten oder eine große Wohnung mit Balkon zu besitzen.
Im Mai 2020 meldete die Weltgesundheitsorganisation in vielen europäischen Ländern, darunter Belgien, einen deutlichen Anstieg von häuslicher Gewalt. Gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres nahm demnach die Zahl der Notrufe von Frauen, die Gewalt durch ihre Partner erlitten, um 60 % zu.
Seit 1981 wird der 25. November weltweit als „Internationaler Tage zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ begangen. Zentraler Kerngedanke dabei: Frauenrechte sind Menschenrechte. Häusliche Gewalt, Zwangsheirat, sexueller Missbrauch, Zwangsprostitu-tion, Vergewaltigung und Genitalverstümmlung sind weit verbreitet. Zur Gewalt gegen Frauen zählen aber auch subtilere Formen wie Demütigungen, Beleidigungen und Einschüchterungen. Darüber hinaus breitet sich digitale Gewalt immer mehr aus. Es betrifft Frauen und Mädchen aus allen gesellschaftlichen Schichten und dies grenzüberschreitend.
Aus Anlass des Welttages am 25. November hat die Frauenliga VoG die Plakataktion „Männlichkeit entscheidest Du“ übernommen und sehr gelungen in die Deutschsprachige Gemeinschaft übertragen. Die aus Schleswig-Holstein stammende Sensibilisierungskampagne nimmt gezielt ein vielerorts vorherrschendes Männlichkeitsbild in den Fokus. Die Vorstellung, dass ein Mann männlich ist, wenn er die Kontrolle und Oberhand über andere behält, ist noch immer weit verbreitet. Diese sogenannte toxische Männlichkeit ist die Wurzel für Abwertung, Sexismus und letztlich körperliche Gewalt gegen Frauen. Ziel der Aktion ist es, dieses Männlichkeitsbild zu revidieren und dadurch Frauen, die von Gewalt bedroht sind, zu unterstützen.
Das Besondere an der Initiative der Frauenliga besteht darin, dass sie eine eigene Fotostrecke mit Männern aus Ostbelgien und deren Statements zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ beinhaltet. Eine neue Version von „Männlichkeit entscheidest Du!“ wurde damit aus Deutschland auf Ostbelgien übertragen. Zu den prominenteren abgebildeten Personen gehörten Ministerpräsident Oliver Paasch und Minister Antonios Antoniadis.
Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die gute Entwicklung eines Kindes gehört ohne Zweifel eine Familie, in der es sich geborgen fühlt. Doch für viele Kinder ist dies leider keine Selbstverständlichkeit. Manche brauchen eine zweite oder eine neue Familie.
„Manche Eltern können ihren Kindern nicht das geben, was für eine gesunde Entwicklung nötig ist: Sicherheit, Geborgenheit, Fürsorge und Grenzen“, erklärt Michael Mertens vom Pflegefamiliendienst (PFD) der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Warum können die Kinder nicht mehr in ihren Ursprungsfamilien leben? Die Gründe sind ganz unterschiedlich. Das kann von einer kurzzeitigen Überforderung der Eltern über Vernachlässigung bis zu seelischer und körperlicher Misshandlung gehen. Deshalb gibt es verschiedene Formen der Pflegschaft:
Aktuell sucht der PFD insbesondere Paare und Familien, die längerfristig ein oder mehrere Kinder bei sich aufnehmen möchten. Die Kinder sind bei der Aufnahme meist zwischen 0 und 7 Jahre alt und haben wenig Perspektiven, zu ihren leiblichen Eltern zurückzukehren. Sie brauchen einen sicheren Hafen und Vertrauenspersonen, die sie beim Großwerden begleiten.
Kinder in einer Langzeitpflege behalten in den meisten Fällen den Kontakt zu ihrer Herkunftsfamilie. Doch ihr Lebensmittelpunkt verlagert sich in die „neue“ Familie, inkl. Schule und Hobbys. Sie werden also mit der Zeit zu einem vollwertigen Mitglied der Pflegefamilie.
Die Kinder, für die ein zweites Zuhause gesucht wird, sind deutschsprachig und in einigen Fällen französischsprachig. Für letztere sind Pflegefamilien mit guten Französischkenntnissen natürlich von Vorteil.
Wenn Kinder von ihren leiblichen Eltern getrennt werden, kann die Beziehung zur Schwester oder zum Bruder besonderen Halt geben. Aus diesem Grund sucht der Pflegefamiliendienst auch Familien, die bereit sind, Geschwisterkinder aufzunehmen.
Um einem Kind ein gutes Zuhause geben zu können, braucht es Liebe, Geduld, Zeit, Empathie und ein gewisses Organisationstalent. Erfahrung mit Kindern ist von Vorteil, aber keine Bedingung für die Pflegschaft.
Ein Pflegekind aufzunehmen kann besonders zu Beginn eine Herausforderung sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PFD begleiten die Familien und die Kinder während der gesamten Dauer der Pflegschaft und stehen mit Rat und Tat zur Seite.
Vor der ersten Aufnahme werden die Pflegefamilien im Rahmen eines Vorbereitungsseminars an sechs Abenden und einem Wochenende geschult. Wenn die Familie bereits eigene Kinder hat, werden diese am Abschlusswochenende ebenfalls in die Vorbereitung einbezogen.
Pflegefamilien erhalten Pflegegeld für ihre Pflegekinder. Dieses Pflegegeld dient zur Deckung des Lebensunterhaltes der Pflegekinder und zur Deckung der alltäglichen Kosten und Anschaffungen, wie zum Beispiel Kleidung, Schulmaterialien, Kosten für Freizeitaktivitäten usw. In Ostbelgien erhält das Pflegekind zusätzlich einen monatlichen Betrag auf ein Sparkonto; über dieses Geld kann das Pflegekind ab seinem 18. Lebensjahr verfügen.
Wichtig zu erwähnen ebenfalls: Wer ein oder mehrere Kinder für einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten in seine Familie aufnimmt, hat Anspruch auf Pflegeelternurlaub. Der Urlaub beträgt 6 Wochen für jedes Pflegeelternteil (d.h. insgesamt 12 Wochen). Durch ein Gesetz vom 6. September 2018 wurde die Dauer des Pflegeelternurlaubs inzwischen um 2 Wochen verlängert; bis 2027 soll die Dauer schrittweise um weitere 3 Wochen ausgedehnt werden.
Wenn Sie sich vorstellen können, einem Kind Nestwärme zu geben, dann kontaktieren Sie den Pflegefamiliendienst der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dort wird man Sie gerne über alle Aspekte einer Pflegschaft informieren, sei es in Form einer Patenschaft, einer Kurzzeitpflege oder einer Langzeitpflege.
Weitere Informationen auf dem Familienportal der DG:
über alle Aspekte der Krankenversicherung für Pflegekinder. Wenden Sie sich an die Kundenberatung unter der Nummer 087 32 43 33 oder mit E-Mail an eupen@mc.be.
Zum Pflegeelternurlaub finden Sie ausführliche Informationen auf der Website der CKK:
Eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu einem günstigen Preis in der Region anbieten – das ist das erklärte Ziel des Centre de Diagnostic in Verviers und des Diagnose-Zentrums in Eupen. Beide Zentren sind Partner-Einrichtungen der CKK.
Seit Oktober 2017 wurden mehr als 650.000 € aus Eigenmitteln in die Verbesserung der Infrastruktur investiert, davon etwa 500.000 € für medizinische Geräte In Verviers und Eupen.
Das Centre de Diagnostic in Verviers wurde bereits 1965 eröffnet. Heute bietet die Poliklinik in der Rue Laoureux seine Dienste in fünf Abteilungen an. Es beschäftigt etwa 70 Personen, davon knapp die Hälfte als Gesundheitsdienstleister. Von diesen wenden die meisten die günstigen offiziellen Tarife des Landesinstituts für Kranken- und Invalidenversicherung (LIKIV) an; wo dies nicht möglich ist, werden dennoch günstige und sozial-verträgliche Preise berechnet.
Bekannt in der gesamten Region bis hinunter in den Süden der Deutschsprachigen Gemeinschaft dürfte die Zahn- und Kieferorthopädie-Abteilung sein. Der Dienst belegt zwei Etagen des Gebäudes. In acht Sprechzimmern führten die insgesamt zehn Zahnärzte und Kieferorthopäden 2019 – also vor Corona – über 15.000 Behandlungen pro Jahr durch.
Auf dem aktuellen Stand der Technik ist auch die Abteilung ‘Medizinische Bildgebung und Senologie’. Ein Highlight ist sicher die voll digitalisierte Röntgen-Einrichtung – sie erlaubt es dem Patienten wie dem Hausarzt, die Aufnahmen online einzusehen; selbstverständlich ist dieses Verfahren durch persönliche Zugangscodes geschützt. In der Mammographie erzielt ein Gerät mit moderner tomographischer Technik hervorragende Ergebnisse in der Bildauflösung; dies ist besonders wichtig für eine hohe Rate der Früherkennung von Brustkrebs. In der Abteilung können außerdem Ultraschall-Untersuchungen durchgeführt werden.
Die medizinische Abteilung des Centre de Diagnostic kommt auf bis zu 34.000 Konsultationen und Behandlungen im Jahr. Diese verteilen sich auf rund zehn verschiedene Disziplinen, u.a. Orthopädie (einschließlich orthopädischer Chirurgie), Kardiologie, Neurologie, HNO, plastische Chirurgie, Endokrinologie, Diabetologie und seit kurzem auch Gynäkologie.
In der paramedizinischen Abteilung können die Patienten Behandlungen bzw. Beratungen u.a. in den Bereichen Physiotherapie, Neuropsychologie, Psychologie, Ernährungsberatung, Fußpflege und Tabakologie in Anspruch nehmen.
Die fünfte Abteilung des Vervierser Zentrums ist das Labor für pathologische Anatomie und Zytologie, das in das CHR Verviers East Belgium integriert ist.
Gegenüber dem Standort Verviers ist das Diagnose-Zentrum in der Eupener Neustraße 49 jüngeren Datums. Es wurde 2015 eröffnet, nichtsdestotrotz gilt auch hier der gleiche hohe Anspruch, nämlich eine qualitativ hochwertige Versorgung zu einem günstigen Preis ortsnah anzubieten.
Die Gesundheitsdienstleistungen konzentrieren sich hier auf zahnmedizinische Behandlungen durch zwei Zahnärzte und einen Kieferorthopäden. Zum weiteren Angebot gehören zwei Ernährungsberaterinnen. In Eupen werden die Patienten natürlich auf Deutsch empfangen und behandelt.
Besonders wichtig zu erwähnen ist, dass sowohl das Centre de Diagnostic in Verviers als auch das Diagnose-Zentrum in Eupen allen Patienten und Ratsuchenden offensteht, unabhängig von der Krankenkasse, bei der die jeweiligen Personen Mitglied sind. Da die meisten Fachärzte nach den offiziellen LIKIV-Tarifen arbeiten, kommt der wichtige Grundgedanke einer leicht zugänglichen, erschwinglichen und solidarischen Gesundheitsversorgung der gesamten Region zugute.
Centre de Diagnostic Verviers
rue Laoureux 31
Infos und Terminvereinbarung:
Diagnose-Zentrum Eupen
Neustraße 49
Infos und Terminvereinbarung:
Benötigt Ihr Gesundheitszustand die Hilfe von mehreren Pflege- oder Betreuungsdienstleistern? In diesem Fall ist Ihre Meinung ausdrücklich gewünscht!
Das KCE, ein unabhängiges belgisches Forschungszentrum für Fragen der Gesundheitsversorgung, führt aktuell eine Studie zur integrierten Pflege durch. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit flämischen, frankophonen und deutschsprachigen Patientenorganisationen. In der DG ist der Patienten Rat und Treff eingebunden.
Die Studie soll insbesondere klären, wie die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Dienstleistern funktioniert. Diese Zusammenarbeit zwischen Pflegedienstleistern wird als „integrierte Pflege“ bezeichnet. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in eine nationale Studie ein. Die Teilnahme gibt Ihnen also die Möglichkeit, die Entwicklung der Pflegepolitik zu begleiten.
Der Online-Fragebogen, den es auch auf Deutsch gibt, bezieht sich auf die persönlichen Erfahrungen der Befragten. Wer möchte, kann sich beim Ausfüllen von einer nahestehenden Pflegekraft oder einer Vertrauensperson helfen lassen. Alle Angaben werden anonym ohne Bezug auf die Umfrageteilnehmer erfasst und verarbeitet.
Das Ausfüllen des Fragebogens nimmt nicht mehr als 10 Minuten in Anspruch. Teilnahmeschluss ist der 31. Januar 2022. Zum Fragebogen gelangt man auf der Website kce.fgov.be/de, indem man in dem Suchfeld die Begriffe „Studie integrierte Pflege“ eingibt.
Auf der KCE-Website erhalten Sie zusätzliche Infos. Bei Fragen wenden Sie sich an nadia.benahmed@kce.fgov.be.
Die Entscheidungsgremien der Christlichen Krankenkasse (CKK) bzw. Mutualité chrétienne (MC) setzen sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen, die für sechs Jahre gewählt werden. Die nächsten Krankenkassenwahlen finden im März 2022 statt. Wenn Sie die Stimme der Mitglieder Ihrer Krankenkasse sein wollen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu kandidieren!
Mitglieder durch Mitglieder wählen zu lassen, das ist die demokratische Herausforderung, der sich die CKK im März 2022 zum sechsten Mal stellen wird. Abgesehen von der rechtlichen Verpflichtung (1) ist die Durchführung dieser Wahlen von großer Bedeutung: Sie ist die Garantie dafür, dass die CKK weiterhin Entscheidungen treffen wird, die systematisch der Meinung ihrer Mitglieder Rechnung trägt, denn die Mitglieder werden durch ihresgleichen repräsentiert. Im März 2022 haben Sie als CKK-Mitglied die Möglichkeit, Ihre Vertreterinnen und Vertreter in die Entscheidungsgremien Ihrer Krankenkasse zu wählen.
Wenn Sie für die Wahl der CKK-Generalversammlung kandidieren möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich zu melden! Eine Kandidatur bedeutet, dass Sie sich in einer sozialen Bewegung engagieren wollen, die sich für ein gerechtes und solidarisches Gesundheitssystem einsetzt.
Die Mitglieder der Generalversammlung (GV) der CKK werden für einen Zeitraum von sechs Jahren gewählt. Die GV hat verschiedene Aufgaben:
Die Generalversammlung ist auch ein Ort der Debatten, des Austauschs und der Reflexion über die Gesundheitspolitik.
140 Personen werden die Mitglieder vertreten und die zukünftige Generalversammlung der CKK bilden. Spätestens am 30. Juni 2022 wird sich die neue GV konstituieren. Die Zahl der GV-Mandatarinnen und -Mandatare wird nach den Regeln berechnet, die in der Satzung festgelegt sind. Jeder der 34 CKK-Wahlbezirke in Wallonien, in Brüssel und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft entsendet eine bestimmte Anzahl von Gewählten, und zwar im Verhältnis zur Anzahl der in seinem Gebiet wohnhaften Mitglieder.
Aus Platzgründen führen wir nachstehend beispielhaft lediglich den Verteilerschlüssel der CKK-Wahlbezirke in der Provinz Lüttich an.
Eine vollständige Übersicht der Mandatsverteilung und der betreffenden Territorien finden Sie auf unserer Website ckk-mc.be/wahlen. Die Kandidatinnen und Kandidaten können ihren Wahlbezirk frei wählen.
Mitglieder, die bei den CKK-Wahlen kandidieren wollen, müssen folgende Bedingungen erfüllen:
Wenn Sie kandidieren möchten, müssen Sie Ihre Bewerbung vor dem 30. November 2021 an den Präsidenten der CKK senden:
Spätestens am 31. Dezember 2021 werden Sie über die Annahme ihrer Bewerbung informiert.
Auf ckk-mc.be/wahlen finden Sie eine Vorlage für Ihre Bewerbung sowie die Charta der Gewählten, zu deren Einhaltung Sie sich verpflichten.
Wenn Sie keinen Internetzugang haben oder noch Fragen haben, können Sie sich an die folgenden Personen wenden:
Eine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Christlichen Krankenkasse kann viele Formen annehmen. In der vorherigen Ausgabe der ‚Miteinander‘ sind wir ausführlich darauf eingegangen. Infos zum Thema Ehrenamt finden Sie auf unserer Website ckk-mc.be/ehrenamt.
Im Vorfeld der CKK-Wahlen im März 2022 und des Kandidatenaufrufs in diesem Heft (siehe Beitrag links) stellen wir kurz 5 Personen vor, die sich in den vergangenen Jahren als Ehrenamtliche intensiv in den Entscheidungsgremien der CKK engagiert haben. Wie diese aktuellen Mandatarinnen und Mandatare haben Sie bis zum 30. November 2021 die Möglichkeit, für die Wahlen zur CKK-Generalversammlung zu kandidieren.
Lesen Sie, was Pierre, Anne-Catherine, Cécile, Madeleine und Vincent Ihnen dazu zu sagen haben.
69 Jahre, Soignies
Ehrenamtlicher Mandatar bei der MC-CKK
seit 29 Jahren
„Ich war früher Lehrer, immer in Kontakt mit jungen und nicht mehr ganz so jungen Menschen. Dann lernte ich neue Menschen kennen, außergewöhnliche Menschen, die auf lokaler Ebene mit sehr geringen Mitteln die Krankenkasse bekannt machten und den Mitgliedern die enorme Vielfalt ihrer Leistungen aufzeigten.
Krankenkasse lebt sich nicht allein, nicht ich-bezogen, sondern mit den anderen, für die anderen. Dieser Aspekt der 'Begegnung' ist äußerst interessant, und das gilt für alle Gremien, für alle Aktivitäten.
Eines der wichtigsten Gremien ist die Generalversammlung. Die Wahl der Mitglieder zu der neuen Generalversammlung findet im März 2022 statt, und bis zum 30. November 2021 kann jedes CKK-Mitglied seine Kandidatur dafür einreichen.
Im Jahr finden in der Regel zwei Generalversammlungen statt. Auf der einen denken wir über bestimmte Themen nach, z.B. 'Welche Vorteile und Leistungen wollen wir als Christliche Krankenkasse anbieten?', und wir diskutieren über konkrete Vorschläge. Und auf der zweiten fassen wir die Beschlüsse. Dort werden auch die Jahresabschlüsse und Haushaltspläne verabschiedet.”
48 Jahre, Laeken
Ehrenamtliche Mandatarin bei der MC-CKK
seit 3 Jahren
„Ich habe mich vor drei Jahren engagiert, weil ich schon seit einigen Jahren in Organisationen tätig war, die sich für den Schutz und die Verbesserung der Lebensbedingungen in der Gesellschaft einsetzen, aber noch nicht im sozialmedizinischen Bereich.
Was mir meine verschiedenen Mandate bei der MC-CKK bringen, sei es im Verwaltungsrat, in der Generalversammlung oder bei Treffen auf lokaler Ebene, ist sicherlich das Gefühl, an einem Projekt mitwirken zu können, das über den Einzelnen hinausgeht und im weitesten Sinne auf die Gesellschaft ausgerichtet ist.
Eine Generalversammlung bei der Christlichen Krankenkasse ist in der Regel ein sehr geselliger Anlass. Sie bezieht sich auf Themen und Fragen, zu denen wir Stellung beziehen sollen.
Mein Engagement für die Christliche Krankenkasse bringt mir viel persönliche Befriedigung in dem Sinne, dass ich an vielen gesellschaftlichen Projekten teilnehmen kann, die über das Alltägliche hinausgehen.
Am meisten hat mir gefallen, dass ich mit einer großen Zahl von Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Profilen und Fähigkeiten zusammenarbeiten konnte. Aus menschlicher Sicht war das sehr bereichernd.
Ein Rat? Wenn Ihnen der sozialmedizinische Bereich zusagt und Sie sich einbringen möchten, ist dies der ideale Zeitpunkt für eine Kandidatur. Trauen Sie sich ruhig!”
45 Jahre, Ath
Ehrenamtliche Mandatarin bei der MC-CKK
seit 18 Jahren
„Ich denke, dass das Projekt der CKK-MC wichtig und unverzichtbar für diese Welt ist.
Gewählt wurde ich möglicherweise, weil ich bereits in verschiedenen Gruppen tätig war und wusste, was Engagement und Projektarbeit bedeutet.
Vielleicht aber auch, weil ich die typischen Sorgen einer Mutter weiterleiten konnte. Man geht ja auch wirklich von den eigenen Sorgen und Anliegen aus und schaut, wie man handeln und eine Facette der Krankenkasse einbringen kann.
Am meisten Freude hat es mir gemacht, die Anliegen der Menschen, die ich getroffen habe, weiterzugeben: ältere, kranke, behinderte, junge Menschen, Familien mit Kindern, betreute Jugendliche, Palliativpatienten usw. Und Entscheidungen treffen zu können, die sinnvoll sind und der Bevölkerung dienen.
Das macht Spaß, und man lernt viele Leute mit unterschiedlichen Hintergründen kennen, und es gibt für jeden einen Platz. Einfach mit anpacken! Jeder kann einen Beitrag leisten.
Toll daran ist, dass unsere Stimme als Ehrenamtliche gehört wird und wir einen Beitrag leisten können, unabhängig von unserer Stellung in der Gesellschaft oder unserem Beruf.”
62 Jahre, Kelmis
Ehrenamtliche Mandatarin bei der CKK-MC
seit 17 Jahren
„Die strategische Ausrichtung der Christlichen Krankenkasse mitzugestalten, war mir ein besonderes Anliegen.
Das Engagement bei der Christlichen Krankenkasse bringt mir in meinem persönlichen Alltag sehr viel. Das Ehrenamt wurde mir irgendwie in die Wiege gelegt. Für mich war es selbstverständlich, mich eines Tages zu engagieren, und das vorzugsweise in einem Sozialbereich.
Auf jeden Fall kann ich versprechen, dass die Mitglieder der Christlichen Krankenkasse in der Deutschsprachigen Gemeinschaft in dieser neuen Struktur der CKK-MC berücksichtigt werden.
Wir in der Christlichen Krankenkasse, französischsprachig und deutschsprachig, sind ja zwei Gemeinschaften, zwei verschiedene Kulturen. Als Deutschsprachige sind wir die kleinste Gemeinschaft darin. Aber dennoch habe ich von meinen Kollegen immer Respekt erfahren. Wir haben immer auf Augenhöhe diskutiert.
Es ist auf jeden Fall sehr bereichernd. Neben Sachkenntnis, die man mit den Jahren dann wirklich erlangt, sollte man auf jeden Fall soziale Komponenten mitbringen.
Die Kandidatinnen und Kandidaten sollten Interesse mitbringen, aber sich auch etwas zutrauen. Ich bin sicher, dass es unter den vielen Mitgliedern unserer CKK zahlreiche talentierte Menschen gibt, die sich das aber nicht zutrauen. Aber genau diese Talente brauchen wir in der Christlichen Krankenkasse. Trauen Sie sich etwas zu! Sie werden begleitet, Sie sind nicht alleine.”
34 Jahre, Aywaille
Ehrenamtlicher Mandatar bei der MC-CKK
seit 6 Jahren
„Meine Motivation, mich bei der MC-CKK zu engagieren, war der Wunsch, viel über Gesundheit, Gesundheitspolitik und die Rolle der Krankenkasse in diesem Zusammenhang zu lernen. Durch die konkrete Arbeit in den Gremien wollte ich aber auch etwas bewegen.
Ich denke, dass ich meine Dynamik und meine frischen Ideen zu Gesundheitsfragen einbringe, die junge Menschen in meinem Alter bewegen.
Ich habe viel über Gesundheitspolitik gelernt, konnte mich aber auch in einem Bereich nützlich machen, der mir besonders am Herzen liegt. Mittlerweile sind mir auch die Zusammenhänge klarer, wie Entscheidungen innerhalb der Krankenkasse und sogar auf höherer Ebene getroffen werden.
Ein paar Tage vor dem ersten Covid-19-Lockdown trafen wir uns in meiner lokalen Krankenkasse, und ich glaube, wir konnten uns damals nicht vorstellen, dass uns der Himmel auf den Kopf fallen würde. Es war ein bisschen wie ein Augenzwinkern, dass unser Treffen, das für lange Zeit das letzte in Präsenz sein sollte, dem Thema Gesundheit gewidmet war.
Am besten hat mir bei meiner Arbeit in der Krankenkasse gefallen, dass ich Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund kennengelernt habe. Die Krankenkasse ist auch ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des Teilens, wie eine Familie. Ein Ratschlag, den ich geben würde? Wenn der Wunsch, sich zu engagieren, besteht, dann tun Sie es, zögern Sie nicht! Erst wenn man etwas tut, merkt man, ob es einem gefällt oder nicht, also los!”
Fotos: © PLbarroo / Zeichnungen: © Aster
Man muss auch mal «Danke!» sagen – in dem Falle Danke für sechs Jahre ehrenamtliches Engagement in der Christ-lichen Krankenkasse und in den CKK-Bewegungen.
Dies geschah am 2. Oktober in Malmedy. Dorthin waren die Ehrenamtlichen aus der Region, d.h. die Mitglieder der Generalversammlung, des Verwaltungsrates sowie die ehrenamtlichen Verantwortlichen der drei Bewegungen zu einer „informativen Generalversammlung“ eingeladen worden.
Zu Beginn erhielten alle eine Bordkarte für den Flug in die Zukunft der CKK. Dazu gab es Infos zu den Krankenkassenwahlen im März 2022. Mit einem humoristischen Film und in anregenden Workshops stellten die Koordinatoren der drei Gesundheitstreffs (frz. CMS) der CKK Verviers-Eupen sich und ihre zukünftige Arbeit vor.
Am Ende des Fluges erhielten alle Ehrenamtlichen ein kleines Dankeschön-Geschenk – auf unserem Foto beispielhaft überreicht von Koordinatorin Alice Weber an Marie-Josée Hilligsmann.
Ausgehend von dieser Feststellung hat der nationale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke das Projekt „Community Health Worker“ (CHW), auf Deutsch „Gesundheitshelfer“, gestartet. „Seit diesem Frühjahr setzen wir 50 Gesundheitshelfer ein, um den Graben zwischen sozial schwachen Menschen und unserem Gesundheitswesen aufzufüllen“, so der Minister.
Aktuell ist das Pilotprojekt zeitlich befristet bis Ende 2021. Es wird in ausgewählten Städten und Gemeinden in Flandern, Wallonien und in der Deutschsprachigen Gemeinschaft durchgeführt. Im Süden des Landes sind dies Verviers, Lüttich und Charleroi; in der DG wurden Kelmis und Eupen ausgewählt. In Brüssel läuft ein vergleichbares Projekt unter anderem Namen.
Umgesetzt wird das Projekt von der Gemeinschaft aller belgischen Krankenkassen; im Landesinneren spricht man in dem Fall von einem „intermutualistischen“ Projekt. In den ausgewählten Kommunen und Stadtvierteln liegt die Federführung jeweils bei einer der großen Krankenkassen. In Kelmis und Eupen sowie in Verviers ist dies die Christliche Krankenkasse CKK.
Die Community Health Worker stammen selber aus den Vierteln, in denen sie ihre Projektarbeit durchführen. Nach einer Schulung suchen sie in den Straßen und an den Häusern das Gespräch mit sozial schwachen Personen und Familien. Die CHW bieten Hilfestellung an, um Hürden zu überwinden, die für die Betroffenen oft unüberwindlich scheinen – sei es auf dem Weg zu einem Hausarzt, Zahnarzt oder Psychologen, zur Apotheke oder zur Krankenkasse der eigenen Wahl.
Der Gesundheitshelfer in den beiden Kommunen der DG heißt Olivier De Rycke. „Gecoacht“ und unterstützt wird er von der erfahrenen CKK-Mitarbeiterin Monique Kessler.
Gleich nach seiner Einstellung Anfang Juni hat der 31-jährige aus Kelmis das Gespräch mit verschiedenen Diensten gesucht, u.a. ÖSHZ, Gemeinden, Kaleido, Rotes Kreuz, um das Projekt vorzustellen. Gemeinsam wurde überlegt, wie man zusammenarbeiten kann, auch mit ehrenamtlich engagierten Personen vor Ort. Inzwischen ist der Gesundheitshelfer mit seinem CHW-Rucksack ständig in Kelmis und Eupen unterwegs. Stets mit einem festen Ziel vor Augen: Menschen in prekären und sozial schwachen Lebenssituationen den Weg zu unserem Gesundheits-system ebnen.
Übrigens: Rufen Sie Olivier einfach an (0476 900 953), wenn sie betroffene Personen kennen. Oder geben Sie seine Telefonnummer weiter.
Miteinander (MIT) –Was hat dich an der Aufgabe als Gesundheitshelfer gereizt?
Olivier – Ich wollte schon immer in dem Bereich arbeiten. Als ich die Anzeige las, wusste ich: "Das will ich machen". Ich sehe es als Chance und Herausforderung, in diesem Pilotprojekt mitzuarbeiten und herauszufinden, wo die Barrieren im Zugang zur Gesundheit liegen. Es ist ein Beruf, den es so noch nicht gegeben hat, dazu kommt man nicht alle Tage. Benachteiligten Menschen eine Hilfe zu sein, und auch noch dort, wo ich aufgewachsen bin.
MIT – Wie erreichst du die Menschen?
Olivier – Zum einen mithilfe der verschiedenen Organisationen vor Ort, ÖSHZ, Kaleido, Rotes Kreuz etc. Zum anderen gehe ich einfach aktiv auf die Menschen zu, in Parks, auf Veranstaltungen, auf den Straßen. Ich spreche mit ihnen und stelle meine Arbeit vor. Die meisten Menschen sind dankbar, ich kann mir wirklich die Zeit nehmen, mich mit ihnen hinzusetzen und zuzuhören.
MIT – Wo siehst du Handlungsbedarf?
Olivier – In der Orientierung und Aufklärung. Viele Menschen wissen nicht, wo sie anklopfen können. Zudem gibt es viele isolierte Menschen. Ich habe Menschen getroffen, die während der Corona-Pandemie fast niemanden zu Gesicht bekommen haben. Das wirkt sich natürlich auch auf die Gesundheit aus.
MIT – Haben die ersten Monate deine Erwartungen erfüllt?
Olivier – Definitiv! Natürlich braucht es seine Zeit, bis man an die betroffenen Menschen herankommt. Aber nach gut drei Monaten merkt man schon, dass die Arbeit der ersten Wochen Früchte trägt.
MIT– Was wünschst du dir für die Zukunft dieses Pilotprojekts?
Olivier – Ganz klar wünsche ich mir, dass es verlängert wird und man noch mehr betroffene Menschen erreichen kann. Man merkt nach den ersten Monaten schon, dass der Bedarf auf jeden Fall vorhanden ist. Dieses Projekt hat viel Potenzial und es kommt bei den Betroffenen gut an.