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miteinander
Blaues Bildschirmlicht verhindert guten Schlaf
Intelligente Nutzung von Tablets und Smartphones
Smartphones, Tablets und andere Bildschirme gehören mittler- weile zum Alltag. Alle Generationen sind betroffen: Kinder (manchmal auch sehr junge), heranwachsende Jugendliche (häufig hochfrequente Strahlung) und Erwachsene. Diese Gerä- te sind die Ursache für schlechten Schlaf. Lesen Sie die Tipps der CKK zur intelligenten Nutzung dieser Geräte.
 Wie reagiert unser Gehirn auf natürliches Licht? 
Tageslicht wird von unserem Gehirn als weißes Licht wahrge- nommen, obwohl sich Tageslicht aus einer Reihe von Farben zusammensetzt. Dies lässt sich bei einem Regenbogen sehr gut beobachten.
Von der Morgendämmerung bis zum Mittag nimmt der Blau- anteil im natürlichen Licht zu. Dieses Licht beeinflusst die bio- logische Uhr. So passt sich unser Körper jeden Tag und in allen Jahreszeiten den Umgebungslichtverhältnissen an:
 Am Morgen gibt das Tageslicht dem Gehirn ein Signal, dass es Zeit ist, aufzuwachen und mit den Aktivitäten zu begin- nen. Im Gegenzug führt die Abenddämmerung zu einer all- gemeinen Verlangsamung der Körperfunktionen – bis hin zum Schlaf.
 Die große Lichtmenge im Sommer verursacht einen Ener- gieschub. Das schwache Winterlicht fördert hingegen einen größeren Ruhebedarf.
 Dieses Phänomen lässt auch beim Übergang auf Sommer- oder Winterzeit oder beim Wechsel von Zeitzonen beob- achten: der Körper schafft es dennoch – nach einer mühsa- men Anfangsphase - dem vom natürlichen Licht vorgeschla- genen Rhythmus zu folgen.
 Die Blaulichtanteile aktivieren den Organismus am Abend 
Wenn Sie vor dem Schlafen im Internet surfen, werden die Schlafzyklen gestört, da dem Gehirn widersprüchliche Infor- mationen übermittelt werden: Während Sie von Dunkelheit umgeben sind (und dadurch das Hormon Melatonin verstärkt
aktiviert wird), belebt das blaue Licht dieser Geräte den Wach- zustand; dies verzögert das Einschlafen um etwa eine Stunde.  Es kann passieren, dass Sie den Anfang Ihres Schlafzyklus
verpassen und sich eine Schlaflosigkeit daraus entwickelt. Bereits eine verpasste Schlafstunde beeinträchtigt Ihre gute Laune am nächsten Morgen. Während sich kurzfristig am darauffolgenden Morgen Ihre Reaktionszeit verkürzt, kann langfristig ein chronischer Schlafmangel entstehen .
 Der Abstand zur Lichtquelle spielt auch eine wichtige Rolle. Ihr Smartphone oder Tablet strahlt höher konzentrierte Lichtwellen aus, als ein mehrere Meter entfernt stehendes Fernsehgerät, wodurch die hier oben beschriebenen Beein- trächtigungen noch verstärkt werden.
 Im Schlafzimmer und in Nähe des Bettes aufgestellte trag- bare Geräte (online und interaktiv) verursachen eine erhöh- te Wachsamkeit: bei Benachrichtigungen leuchtet der Bild- schirm auf, während Sie bereits in vollkommener Dunkelheit schliefen; durch das Abrufen der Nachrichten werden Sie durch grelle Lichtwellen geblendet. Es empfiehlt sich daher, alle Geräte vor dem Schlafen vom Netz zu nehmen.
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 Machen Sie den folgenden Test, wenn Sie unter Schlaf- störungen leiden: legen Sie diese Bildschirmgeräte eine bis zwei Stunden vor dem Schlafen aus den Händen und beob- achten Sie zwei bis drei Wochen lang die Auswirkungen. Nutzen Sie diese Testphase zum Erproben neuer „Rituale“ vor dem Schlafen (Lesen, Kräutertee, Meditation, „Freizeit- aktivitäten”, usw.).
 Wenn Sie nicht auf den abendlichen Umgang mit Smart- phone, Tablet oder E-Reader verzichten können, gibt es klei- ne installierte Programme oder integrierte Apps, die die Zusammensetzung des Bildschirmlichts je nach Tageszeit ver- ändern: Nach Sonnenuntergang gibt es mehr gelbe und rote, aber weniger blaue Anteile, mit dem Sonnenaufgang kom- men die blauen Wellenlängen wieder hinzu.
 Wenn Ihre Schlaflosigkeit andauert, sollten Sie Ihren Arzt zu Rate ziehen.
Licht-Bewusstsein im Umgang mit
Smartphones, Tablets und E-Readern 
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